10 Glaubenssätze, die deiner Karriere schaden – und wie du sie loswirst
Kennst du sie auch, diese Stimme im Kopf, die dir weismachen will, dass du etwas nicht kannst? Die dich davon abhält, auch mal etwas zu riskieren? Die dich klein hält? Wir alle tragen Tausende von Glaubenssätzen in uns, die unser Denken, Handeln und dadurch auch unsere Karriere stark beeinflussen. Oft leider auch zum Negativen. Glaubenssätze sind innere Überzeugungen und persönliche Einstellungen, die wir im Laufe unseres Lebens verinnerlicht haben. Doch nicht jede dieser Regeln muss ein Leben lang befolgt werden. Wie du hinderliche Glaubenssätze erkennst, bevor sie deiner Karriere schaden, erfährst du in diesem Artikel.
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Was sind Glaubenssätze?
Unsere Gedanken beeinflussen unsere Wahrnehmung – und zwar sowohl die Wahrnehmung von uns selbst als auch von anderen Menschen. Negative Glaubenssätze können dich dazu bringen, stets in allem das Schlechte zu suchen. Auch in dir. Mit dieser Einstellung blockierst du dich selbst, denn auch dein Umfeld wird von deiner Überzeugung beeinflusst. Traust du dir nichts zu und versuchst deshalb erst gar nicht, deine Ideen zu präsentieren, erfahren auch deine Kollegen oder dein Chef nie, was wirklich in dir steckt. Positive Überzeugungen dagegen bewirken genau das Gegenteil. Bist du dir beispielsweise sicher, dass dir immer alles gelingt, wenn du es wirklich willst, dann tust du auch alles dafür, dass es so ist.
Glaubenssätze sind also in gewisser Weise unsere individuellen Lebensregeln und an sich nichts Schlechtes. Sie geben uns eine Struktur, erleichtern Entscheidungen, helfen uns dabei, gewisse Situationen besser einschätzen zu können. Die meisten dieser Überzeugungen haben wir im Laufe unseres Lebens von den Menschen um uns herum übernommen, etwa von unseren Eltern, Erziehern, Freunden, Arbeitskollegen, Bekannten oder der Familie. Auch wenn diese es oft nur gut mit uns gemeint haben, ist nicht jede dieser vermittelnden Überzeugungen für dich und dein Leben passend. Einige davon können dich insbesondere beruflich sehr einschränken.
Meist sind wir uns unserer negativen Glaubenssätze jedoch kaum bewusst. Wir haben diese innere Stimme so oft gehört, dass sie uns gar nicht mehr auffällt. Wir glauben ihr einfach. Um sie jedoch zu ändern, müssen wir uns erst einmal klar darüber werden, welche persönlichen Einstellungen wir eigentlich in uns tragen. Hier ist eine Auswahl an negativen Glaubenssätzen, die sich vor allem auf dein berufliches Leben beziehen.
10 Glaubenssätze im Job, die deiner Karriere schaden
1. „Arbeit ist etwas Schlechtes.“
Vielleicht siehst du Arbeit als notwendiges Übel, als Mittel zum Zweck um deine Miete zu verdienen oder deine Familie zu ernähren. Dein Umfeld hat dir diese Einstellung stets vermittelt und so bist auch du davon überzeugt. Du tust es nur, weil es von dir verlangt wird, und nicht, weil es dir Spaß macht oder dich erfüllt. Du sitzt deine Zeit ab, bewältigst die To-Do-Liste und freust dich schon am Montag auf das Wochenende.
Aber das muss nicht so sein. Menschen, die eine positive Einstellung zur Arbeit haben, ihre Arbeit ernst nehmen und mit Leidenschaft dabei sind, erzeugen meist auch deutlich bessere Resultate. Arbeit muss nichts Schlechtes sein. Hast du den richtigen Beruf gefunden, kann sie sogar Spaß machen, zu deiner Selbstverwirklichung beitragen und deinem Leben mehr Sinn geben. Sobald du also diesen Glaubenssatz ablegst, bist du eventuell auf einmal dazu inspiriert, einen neuen Job zu suchen. Und zwar einen, der wirklich zu dir passt. Eventuell ist ja ein Quereinstieg das Richtige für dich.
2. „Ich habe keine besonderen Talente.“
Hast du das Gefühl, durchschnittlich zu sein und keine besonderen Talente zu haben? Vielleicht hat dir das irgendjemand im Laufe deines Lebens eingeredet und du hast es irgendwann geglaubt. Aber ist das wirklich so? Bestimmt nicht, denn jeder hat irgendein Talent. Du musst es nur entdecken. Gehe einmal in dich und versuche, herauszufinden, wo deine Leidenschaften liegen. Denn hast du diese erst einmal gefunden, kannst du sie im Beruf anwenden, um deine Karriere voranzutreiben.
Tipp: Dabei behilflich sein kann dir dieser Artikel: 6 Schritte, um deine Stärken zu finden und im Beruf zu nutzen
3. „Erfolg ist alles.“
Nur wenn du erfolgreich bist, kannst du auch glücklich sein. Nur wenn du viel Geld verdienst und einen tollen Jobtitel trägst, wirst du von anderen respektiert und geachtet. Nur dann bist du etwas wert. Kannst du dich mit diesen Glaubenssätzen identifizieren? Diese innere Einstellung erzeugt nichts als Stress und Angst. Vor allem die Angst zu Versagen. Sind Erfolg und Geld wirklich so wichtig?
Natürlich ist es gut, Ziele im Leben zu haben und an diesen zu arbeiten. Aber dein Glück sollte nicht nur davon abhängen, diese zu erreichen. Denn das kann dich ganz schnell zu einem Workaholic machen und einen Burnout mit sich ziehen. Überlege dir also genau, ob du dieser Überzeugung weiterhin Glauben schenken möchtest, oder ob du in Zukunft entspannter an die Sache rangehen willst. Denn meist stellt sich der Erfolg genau dann ein, wenn er nicht mehr das Einzige ist, das zählt.
4. „Ohne Anweisungen eines Vorgesetzen bin ich hilflos.“
Führungskraft werden? Nein danke! Du magst es, von anderen vorgeschrieben zu bekommen, was du zu tun hast. Na ja, mögen vielleicht nicht, aber du fühlst dich sicherer dabei, als eigenständige Entscheidungen zu treffen. Kommt dir das bekannt vor? Dann hast du irgendwann gelernt, dir selbst nicht wirklich zu vertrauen. Du machst dich von anderen abhängig, weshalb du auch beruflich keinen Schritt weiterkommst.
Vielleicht hast du privat öfter die Erfahrung gemacht, dass andere unangenehme Dinge für dich übernehmen und deshalb nie gelernt, für dich selbst einzustehen. Doch das bringt dich leider auf lange Sicht nicht weiter. Du musst lernen, selbstbewusster zu werden. Und deshalb ist es an der Zeit, diesen negativen Gedanken aufgeben, der dich zurückhält.
5. „Ich darf niemals einen Fehler machen.“
Alles muss perfekt sein. Dein innerer Monk treibt dich dazu, keinen Makel zuzulassen. Jede deiner Aufgaben erledigst du mit größtmöglicher Sorgfalt und brauchst dafür doppelt so lange wie deine Kollegen. Aber das macht dir nicht aus. Hauptsache es ist perfekt. Das blöde daran: Perfekt gibt es nicht. Und jeder Mensch macht ab und zu einen Fehler. Natürlich ist es toll, wenn du diese meist vermeiden kannst, aber irgendwann wird auch dir etwas passieren, dass du so nicht geplant hast.
Und während andere schnell darüber hinwegkommen und einfach weitermachen, bleibst du stehen und fühlst dich wie der letzte Versager. Doch das muss nicht sein. Niemand ist perfekt und deshalb sollte dies auch von dir nicht erwartet werden. Gib dir ein wenig Spielraum und lasse dir Luft zum Atmen. Ändere deinen Glaubenssatz und überzeuge dich davon, dass es okay ist, auch mal einen Fehler zu machen. Denn aus Fehlern lernt man und genau diese Erfahrungen bringen dich letztendlich weiter.
6. „Geld verdirbt den Charakter.“
Vielleicht hast du diesen Satz schon öfters gehört und deshalb hat er sich in deinen Gedanken verfestigt. Mit einer negativen Einstellung zu Geld ist es unwahrscheinlich, dass du jemals viel davon verdienen wirst. Vielleicht frägst du niemals nach einer Gehaltserhöhung, weil du nicht gierig wirken möchtest. Vielleicht investierst du dein Geld nicht klug, weil du keinen Wert darin siehst.
Das ist schade, denn Geld ist nichts Schlechtes, sondern ermöglicht dir und deinen Liebsten ein sorgenfreieres Leben. Überlege dir also, ob du diese Überzeugung weiterhin glauben möchtest, oder sie durch eine neue, hilfreichere ersetzen willst.
7. „Ohne Studium komme ich nicht weit.“
Deine Eltern haben dir eingebläut, dass du unbedingt studieren musst, um Karriere zu machen. Aus Trotz hast du es nicht getan, doch jetzt bereust du es, weil du ihren Warnungen glauben schenkst. Du denkst wie sie, dass du ohne einen Hochschulabschluss nicht weit kommst und gibst dich mit einem schlechten Job zufrieden. Dabei muss ein abgeschlossenes Studium überhaupt kein Indikator für einen guten Beruf sein.
Viele Ausbildungsjobs werden gut bezahlt und heutzutage gibt es immer mehr Möglichkeiten zum Quereinstieg. Auch die Selbstständigkeit könnte eine Option sein. Vergiss also, was man dir erzählt hat, und finde selbst heraus, was richtig ist. Glaube an dich und deine Talente und gib dich nicht mit dem zufrieden, was du hast, wenn du es besser haben kannst.
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8. „Ich kann das nicht.“
Du stehst vor einer Herausforderung und bevor du es überhaupt versucht hast, sie zu meistern, wirfst du das Handtuch. Kennst du das? Dann solltest du deine Glaubenssätze unbedingt einmal genauer unter die Lupe nehmen. Vielleicht wurde dir früher immer eingeredet, dass du dieses und jenes nicht kannst. Aber hast du je probiert herauszufinden, ob das wirklich so ist? Diese innere Überzeugung loszuwerden ist nicht einfach, aber definitiv lohnenswert. Und die Erkenntnis darüber ist der erste Schritt.
Versuche, an deinem Selbstwert zu arbeiten und dir mehr zu vertrauen. Springe ab und an ins kalte Wasser und mach es einfach, ohne vorher zu viel darüber nachzudenken. Je öfter du das tust und Erfolg damit hast, desto mehr wirst du dir zutrauen. Und desto weniger wirst du der negativen Überzeugung glauben.
9. „Ich bin zu alt/jung dafür.“
Zu jung oder zu alt – Der richtige Zeitpunkt ist für dich definitiv nicht jetzt. Aber wann dann? Natürlich gibt es viele Beweise, die deine These unterstreichen. Aber es gibt auch genügend Beweise, die das Gegenteil untermauern.
Versuche, dich auf Zweiteres zu konzentrieren und daraus Mut zu schöpfen. Es ist (fast) nie zu spät. Aber wenn du zu lange wartest, wirst du es irgendwann bereuen.
10. „Ich habe keine Zeit.“
Du bist immer in Eile und hast trotzdem nie Zeit? Wir alle haben dieselben 24 Stunden zur Verfügung. Vielleicht hast du viele Verpflichtungen und Termine, doch letztendlich ist die Einteilung deiner Zeit eine Sache deiner Prioritäten. Dass du nie Zeit hast, stimmt also nicht. Du nutzt sie nur eben für andere Dinge.
Überlege dir, was dir wirklich wichtig ist und fokussiere dich auf diese Dinge. Nimm dir mal Zeit, um einfach nichts zu tun. Lerne über Zeitmanagement und führe ein Erfolgstagebuch. Damit lernst du, besser mit deiner Zeit umzugehen, diese zu schätzen und dadurch auch, den negativen Glaubenssatz aus deinem Kopf zu streichen.
Fazit
Wir alle haben negative Glaubenssätze, die uns sowohl beruflich als auch privat blockieren. Sobald wir uns ihrer bewusst sind, können wir sie jedoch ändern. Und zwar, indem wir sie hinterfragen und mit einem neuen Glaubenssatz überschreiben. Wie genau dieser aussieht, ist sehr individuell und muss zur Situation passen. Wir haben dir einige Anregungen gegeben. Nun bist du dran. Welche innere Überzeugung hält dich zurück und was möchtest du lieber glauben?
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