Warum immer ich? Manchmal kann das Leben ganz schön unfair sein. Dass dich dein Chef und dein Job nerven, weiß jeder, der sich regelmäßig in deinem Hörradius befindet. Schließlich beschwerst du dich tagein, tagaus über deine alltäglichen Probleme. Doch wo dir die meisten deiner Kollegen eifrig zustimmen und leidenschaftlich in dein Klagelied mit einstimmen, reagieren deine Freunde und deine Familie immer öfter verärgert. Deine chronisch schlechte Laune zieht sie runter, sagen sie. Dabei sollten doch gerade diese Menschen Verständnis zeigen und dich aufbauen, oder nicht? 

Seien wir ehrlich: Eigentlich ist jeder von uns lieber unter Menschen, die fröhlich und glücklich sind. Gute Laune ist ebenso ansteckend wie schlechte Laune. Negative Menschen, die immer alles schwarz malen und nur das Schlechte sehen, sind nicht unbedingt die beste Gesellschaft. Tatsächlich beeinflussen sie ihr Umfeld mehr, als ihnen meist bewusst ist.


Warum wir jammern

Das Wetter ist schlecht, die U-Bahn zu spät, und der Toner im Drucker wurde mal wieder nicht gewechselt. Der Alltag bietet viele Möglichkeiten, die uns dazu verleiten, lautstark zu schimpfen, zu motzen und zu meckern. Natürlich darf jeder mal einen schlechten Tag haben und ab und zu mal Dampf ablassen. Wenn Jammern allerdings zu einer Gewohnheit wird, ist es an der Zeit, etwas zu verändern. Doch das ist oft gar nicht so einfach. Um unsere Muster zu durchbrechen, müssen wir erst einmal ihre Ursache herausfinden. Warum jammern wir eigentlich so gerne?

Hier sind ein paar Gründe:

  • Wir haben es von unseren Eltern gelernt: Als Kind sind unsere Eltern die größten Vorbilder für uns. Wir kopieren ihr Verhalten und schauen uns Gewohnheiten von ihnen ab. Wenn unsere Eltern also gerne und regelmäßig meckern, ist es sehr wahrscheinlich, dass wir dieses Muster von ihnen übernommen haben.
  • Wir denken, dass wir durch Meckern bekommen, was wir wollen: Wenn Kinder jammern und quengeln, geben ihre Eltern häufig nach und lassen sie ihren Willen durchsetzen. Natürlich wissen wir als Erwachsene, dass es kindisch ist, sich auf dem Boden zu wälzen und hysterisch herumzuheulen und uns sicher nicht bei der Erreichung eines Zieles hilft. Trotzdem haben wir dieses Muster in unserem Gehirn gespeichert und erwarten deshalb unbewusst eine Belohnung für unser Gemecker.
  • Wir wollen Mitleid und Sympathie: Zusammen meckern kann oft zu einer schnellen Sympathie zwischen Menschen führen. Es erleichtert den Kontakt, da ein gemeinsames Thema vorliegt, zu dem alle Parteien etwas zu sagen haben. Wir fühlen uns mit unseren Leidensgenossen verbunden und genießen ihr Mitleid und ihre Aufmerksamkeit.
  • Jammern wird zur Gewohnheit: Wenn wir immer und immer wieder dieselben Gedanken denken, aktiviert dies stets die gleichen Neuronen und Verbindungen in unserem Gehirn. Dadurch werden diese stärker, und es entsteht eine Art Muster, welches wir automatisch immer wieder abrufen. Wir trainieren unser Gehirn also dazu, ständig zu meckern und machen es uns zur Gewohnheit.

Negative Auswirkungen von chronischem Meckern

Warum aufhören zu meckern, wenn unser Verhalten doch begründbar und in manchen Situationen sogar von Vorteil ist? Vielleicht fühlst du dich in deiner Komfortzone wohl und hast gar nicht wirklich die Intention, etwas zu verändern. Doch ständiges Gejammer hat so einige negative Auswirkungen auf uns und unseren Körper.

  • Wir werden unzufrieden.
  • Unser Körper produziert das Stresshormon Cortisol.
  • Stress wirkt sich negativ auf unsere allgemeine Gesundheit aus.
  • Wir werden vergesslicher, da der Hippocampus (Teil unseres Gehirns) schrumpft.
  • Es besteht eine erhöhte Burnout-Gefahr.
  • Unser Umfeld ist irgendwann von uns genervt.
  • Wir verschwenden unnötig viel Energie.
  • Unser Fokus hindert uns daran, die positiven Dinge in unserem Leben zu sehen.
  • Wir stecken uns selber in die Opferrolle und hindern uns damit daran, etwas zu verändern.
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Schluss mit dem Gejammer: 5 Tipps

Möchtest du etwas verändern und endlich damit aufhören, dir und den Menschen in deinem Umfeld das Leben schwer zu machen? Dann haben wir jetzt 5 Tipps für dich, die dir dabei helfen können.

Tipp #1: Analysiere dein Verhalten

Um dein Verhalten zu verändern, musst du dir erst einmal darüber bewusst werden. Dazu solltest du dich ein paar Tage selber beobachten und dir folgende Fragen stellen:

  • Wie oft beschwere ich mich?
  • Worüber beschwere ich mich?
  • Wie gehe ich durchs Leben?

Werde dir darüber klar, was für eine Grundeinstellung du besitzt. Gehst du mit Begeisterung und Neugierde durchs Leben, oder dominieren deine negativen Gedanken? Sobald du dir darüber bewusst bist, kannst du dich selber stoppen, wenn du wieder in die Jammer-Falle tappst. 


Tipp #2: Verändere deinen Fokus

Wer viel motzt, der fokussiert sich überwiegend auf die schlechten Dinge im Leben. Versuche, das zu ändern und deinen Fokus in eine andere Richtung zu lenken. Stelle dir dazu folgende Fragen:

  • Wofür kannst du dankbar sein?
  • Was läuft gerade gut in deinem Leben?
  • Gibt es in dieser Situation auch etwas Positives?

Betrachte den Zustand aus verschiedenen Perspektiven. Es gibt immer mehrere Sichtweisen, und nur du selber entscheidest, auf welche du dich konzentrieren möchtest. 


Tipp#3: Weniger jammern, mehr machen

Wer sich ständig beschwert, hat keine Zeit dafür, über mögliche Lösungen des Problems nachzudenken. Statt dich also beispielsweise darüber zu ärgern, dass dein Kollegen schon wieder ihre Kaffeetassen in der Küche stehen gelassen haben, könntest du dir das nächste Mal überlegen, wie du dieses Thema so ansprichst, dass ihr gemeinsam einen Kompromiss findet, mit dem alle zufrieden seid. Es ist sinnlos, ein Problem immer wieder zu thematisieren, ohne über eine mögliche Lösung nachzudenken. Frage dich deshalb, was du eigentlich stattdessen möchtest und wie du dieses Ziel erreichen kannst. 


Tipp #4: Verändere deine Wortwahl

Wie wir mit anderen sprechen, hat einen großen Einfluss auf unsere Gedanken und damit auf unsere Laune. Sätze wie: „Ich muss heute noch das Meeting vorbereiten.“, oder: „Ich muss morgen mit meinem Kollegen zu dieser Netzwerk-Veranstaltung.“ hinterlassen ein negatives Gefühl, da sie eine Verpflichtung implizieren, die du eigentlich gar nicht haben möchtest. Änderst du diese Sätze jedoch in: „Ich möchte heute noch das Meeting vorbereiten.“ oder: „Ich will morgen mit meinem Kollegen zu dieser Netzwerk-Veranstaltung gehen.“ fühlt sich das vollkommen anders an. Die Entscheidung liegt nun bei dir und ist nicht mehr fremdbestimmt. 


Tipp #5: Wechsle dein Umfeld

Wie bereits erwähnt, können negative Menschen einen sehr schlechten Einfluss auf ihr Umfeld haben. Wenn du dich nur mit Personen umgibst, deren Hobby es ist zu schimpfen, zu lästern und sich zu beklagen, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass auch du diese Gewohnheiten irgendwann übernehmen wirst. Achte deshalb darauf, dass du auch positive Menschen in deinem Leben hast und versuche selber, zu so einem Menschen zu werden. Sobald du deine Einstellung nämlich veränderst, wirst du automatisch ein anderes Umfeld auswählen. 


Fazit

Jammern ist menschlich, und ab und zu tut es einfach gut, bei seinen Arbeitskollegen oder seinem Partner mal so richtig Dampf abzulassen. Dennoch gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift. Wird das Gejammer nämlich zu einer Gewohnheit, hat dies viele negative Folgen, sowohl für das Privatleben, als auch für den Beruf. Wir stecken uns dadurch selber in die Opferrolle, anstatt unser Leben selber in die Hand zu nehmen und unsere Probleme aktiv zu lösen. Deshalb ist es ratsam, das eigene Verhalten zu beobachten und sich wieder mehr auf die positiven Dinge im Alltag zu konzentrieren. Weniger meckern bedeutet mehr Glück, Selbstbestimmung und Zufriedenheit.


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