Stage Manager: Fäden ziehen hinter den Kulissen
Wer Konzerte oder Musicals besucht, hat schon von ihrer Arbeit profitiert. Und bei Berichten aus dem Backstage-Bereich hast du sie sicher schonmal gesehen, dunkel angezogen und mit Head-Set. Aber weißt du genau, was sie machen? Heute in unserer kleinen Serie über außergewöhnliche Berufe: Stage Manager.
Inhaltsverzeichnis
Einsatzmöglichkeiten
Stage Manager arbeiten in Deutschland vor allem an Musicalbühnen und bei internationalen Tourneeproduktionen. Der Beruf stammt aus der amerikanischen und englischen Theaterwelt. Dort gibt es Stage Manager schon lange an jedem Theater. Als der Musical-Boom Deutschland erreichte, wuchs auch hier der Bedarf an Stage Managern.
Das Berufsbild vereint eine ganze Reihe von Aufgaben, die in der „klassischen“ Theaterwelt auf Regieassistenten, Inspizienten und das künstlerische Betriebsbüro verteilt sind: Diese drei Bereiche sind für die Organisation und den reibungslosen Ablauf von Proben und Vorstellungen verantwortlich. Stellt man sich diese Aufgaben zusammengefasst zu einer einzigen Abteilung vor, wird schnell klar: Stage Manager tragen viel Verantwortung und sind für das Gelingen von Events von absolut zentraler Bedeutung.
Sie erstellen Probenpläne und organisieren alles, was dazu notwendig ist: Sie koordinieren Location, Requisiten und Künstler und betreuen die Proben. Der reibungslose Ablauf der Vorstellungen ist der zweite große Aufgabenbereich der Stage Manager. Sie geben Bühnentechnikern, Licht- und Toningenieuren ihre Einsätze, sie sorgen dafür, dass die Künstler rechtzeitig zum Auftritt bereitstehen, sind für die Sicherheit aller Beteiligten verantwortlich und entscheiden bei Pannen, was zu tun ist.
Ausbildung zum Stage Mananger
Im besten Fall hat der Stage Manager technisches Know-how und Verständnis für künstlerische Belange. In Europa gibt es außer in England nur in den Niederlanden eine regelrechte theoretische und praktische Stage Management-Ausbildung. Viele Stage Manager sind aber auch „Quereinsteiger“; zuvor waren sie Inspizienten oder Regieassistenten bei Oper, Ballett oder Schauspiel. Oder sie kommen aus dem Bereich Bühnentechnik, Licht oder Ton ins Stage Management.
Persönliche Voraussetzungen
Stage Manager brauchen Nervenstärke auch in hektischen und unvorhergesehenen Situationen und die Bereitschaft, zu ungewöhnlichen Zeiten zu arbeiten. Denn wenn andere am Wochenende und am Abend in die Freizeit gehen, beginnt die Arbeit des Stage Managers erst. Ein gutes musikalisches Verständnis und das Lesen von Klavierauszügen ist ebenfalls unerlässlich, wenn man eine Show betreut.
Aufstiegsmöglichkeiten
Stage Manager können Abteilungsleiter werden oder für Produktionen, die international laufen, als Supervisor eingesetzt werden.
Risiken des Berufs
Im Verhältnis zu einem Bürojob besteht beim Job des Stage Managers ein erhöhtes Unfallrisiko. Bei Proben, Umbauten und im dunklen Backstage-Bereich gibt es mannigfaltige Möglichkeiten, sich zu verletzen. Die entsprechende Berufskleidung (z. B. Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen) ist daher sinnvolle Pflicht an Theatern in Deutschland. Und ein entsprechender Versicherungsschutz ist durchaus empfehlenswert.
Wer sich für Events in all seinen unterschiedlichen Aspekten interessiert, über Organisationstalent verfügt, flexibel ist in Sachen Arbeitszeiten und Einsatzort, der ist im Stage Management bestimmt richtig.
Hier gibt es weitere Jobs.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.