Von persönlicher Assistenz im Alltag über Nachrichtensendungen bis zu kulturellen Veranstaltungen wie Poetry Slams: Damit gehörlose Menschen in vollem Umfang am öffentlichen Leben teilnehmen können, benötigen sie in vielen Situationen einen Gebärdendolmetscher. Ein Beruf mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, den wir dir heute vorstellen möchten.

Einsatzmöglichkeiten

Gehörlose Menschen bewegen sich in allen Lebensbereichen als Minderheit in einer Gesellschaft, die mehrheitlich aus Hörenden besteht. Überall müssen sie Sprachbarrieren überwinden, da sie die gesprochene Sprache nicht oder nicht ausreichend wahrnehmen können und die Hörenden in der Regel nicht über Gebärdensprachkenntnisse verfügen. Die Schriftsprache ist kein adäquater Ersatz, sie ist umständlich und zeitraubend und wird von vielen Gehörlosen aufgrund ihrer Sinnesbehinderung auch nicht mühelos beherrscht.

Hier kommen Gebärdendolmetscher zum Einsatz. Die Bereiche, in denen sie eingesetzt werden, sind so mannigfaltig „wie das Leben selbst“: in der Bildung und in der Arbeitswelt, im Gesundheitswesen oder vor Gericht, bei Gottesdiensten oder auf Konferenzen, um nur einige Beispiele zu nennen.

Ausbildung zum Dolmetscher für Gebärdensprache

Wer sich ausbilden lassen möchte, kann verschiedene Wege gehen und unterschiedliche Abschlüsse erwerben, die auch zum Führen unterschiedlicher Titel berechtigt. Eine einheitliche Qualifikation gibt es also nicht; eine ausführliche Aufstellung der Ausbildungsmöglichkeiten in Deutschland findest du hier.

Persönliche Voraussetzungen

Wichtig ist ein großes Interesse an Sprache und linguistischen Themenstellungen, ganz ähnlich wie auch beim Berufsbild des Lautsprachendolmetschers. Darüber hinaus erfordert der Beruf als Dolmetscher für Gebärdensprache Interesse an anderen Lebenswirklichkeiten und vor allem ein hohes Maß an Diskretion und Flexibilität.

Karrierechancen

Viele Gebärdendolmetscher sind selbständig tätig, aber auch Festanstellungen bei Institutionen oder in der städtischen Verwaltung sind möglich. Zudem können Gebärdendolmetscher auch in die Lehre gehen und Nachwuchs ausbilden.

Weiterführende Informationen

Wer sich genauer informieren möchte, findet Informationen zum Beispiel auf dem Innovationsportal des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF).

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Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.