In dieser Woche stand in unserem Blog das Thema „Führung“ im Vordergrund. Unser Thema heute: Was ist Führung eigentlich und welche Führungsstile gibt es?

Führung – so alt wie die Menschheit selbst

Unter Führung versteht man die zielorientierte Gestaltung von Unternehmen (= Unternehmensführung) bzw. zielorientierte Beeinflussung von Personen (= Personalführung).
Wo Menschen in irgendeiner Form zusammenarbeiten und sich organisieren, gibt es Führung. Mit anderen Worten: Führung ist so alt wie die Menschheit selbst – und vermutlich noch älter, denn auch in der Tierwelt gibt es – z.B. im Rudel – Führung.

Führungsstile – die klassische Sichtweise

Welche Führungsstile besonders „en vogue“ sind und besonders häufig Anwendung finden, hängt von vielen Faktoren ab. Gesellschaftliche Gegebenheiten spielen dabei ebenso eine Rolle wie das Ziel, das erreicht werden soll.
Der besseren Greifbarkeit halber unterscheidet man theoretisch zwischen drei Führungsstilen, die in der Praxis aber auch in Mischformen vorkommen:

  • autoritärer Führungsstil: Hier trifft die Führungskraft sämtliche Entscheidungen, lässt sie von den Mitarbeitern ausführen und kontrolliert die Ergebnisse. Zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern herrscht ein distanziertes Verhältnis.
  • kooperativer Führungsstil: Hier werden Mitarbeiter in den Entscheidungsprozess einbezogen und Entscheidung können auch delegiert werden.
  • Laissez-faire Führungsstil: Hier liegt die volle Entscheidungsfreiheit und die Kontrolle bei der Gruppe, Teams organisieren sich selbst.

Es liegt auf der Hand, dass alle Führungsstile ihre Vor- und Nachteile haben. Ebenso offensichtlich ist, dass bestimmte Situationen nur bestimmte Führungsstile zulassen. Ein Feuerwehreinsatz kann, wenn er erfolgreich verlaufen soll, nur mit einem autoritären Führungsstil durchgeführt werden. Dennoch können Entscheidungen über die Organisation der Feuerwache kooperativ getroffen werden und der Küchenplan vom gesamten Team entschieden werden.
Dieses Beispiel macht nicht nur deutlich, wie situationsabhängig der geeignete Führungsstil sein kann. Es zeigt auch, dass eine erfolgreiche Führungskraft über das Repertoire unterschiedlichster Führungsstile verfügen können muss.

Führungsstile – die moderne Sichtweise

Heute in aller Munde ist die Unterscheidung von „Management by Objectives“ und „Management by Exception“.
„Management by Objectives“ ist die Führung durch Vorgabe von Zielen. Vorgesetzter und Mitarbeiter legen gemeinsam Ziele fest. Wie die gesetzten Ziele letztendlich erreicht werden, ist größtenteils Sache der Mitarbeiter.
„Management by Exception“ bedeutet Führung nach dem Ausnahmeprinzip. Dabei greift der Vorgesetzte nur dann ein, wenn eine Situation eintritt, die von den Mitarbeitern nicht selbst gemeistert werden kann.

… und welcher Führungsstil ist der richtige?

Hier lautet die Antwort: „Kommt darauf an!“. Denn DEN richtigen Führungstil kann es nicht geben, weil jeder Mitarbeiter anders „tickt“: Jeder Ihrer Mitarbeiter bringt einen unterschiedlichen Reifegrad in Bezug zur Arbeit mit. Kennzeichen des jeweiligen Reifegrads sind die Kompetenz und das Engagement Ihres Mitarbeiters. Das heißt im Klartext: Während einige Mitarbeiter besonders produktiv sind, wenn sie klare Ansagen und enge Kontrolle der Arbeitsergebnisse erfahren, laufen andere zur Hochform auf, wenn man ihnen viel Verantwortung überträgt und ihnen wenige Vorgaben macht.
Und darin liegt wahrscheinlich die wahre „Kunst der Führung“: Situationen und Menschen richtig einzuschätzen und das eigene Führungsverhalten flexibel anzupassen, ohne die Ziele, die das Team erreichen soll, aus den Augen zu verlieren.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.