„Ich habe das Gefühl, diese Entscheidung tut dem Projekt nicht gut.“, sagt eine Kollegin im Meeting – und wird dafür von Ihren Kollegen milde belächelt.
Dieses Szenario war noch vor wenigen Jahren Gang und Gäbe in Unternehmen. Mittlerweile aber setzt sich die Erkenntnis durch, dass Intuition im Job zu den entscheidenden Skills zählt – vor allem für Führungskräfte.
Das mag erstaunen, denn im Zeitalter der stetig wachsenden Möglichkeiten, die uns die Analyse riesiger Datenmengen bescheren, sollte man annehmen, dass das Bauchgefühl aus der Mode kommt. Das Gegenteil ist der Fall – wir verraten Ihnen, was die Intuition zu Ihrem unverzichtbaren Berater im Job macht.

Unterbewusstes Erfahrungsrepertoire

Intuition ist keine hellseherische Fähigkeit. Sie basiert vielmehr auf der Fülle von Erfahrungen, die wir über Jahre und Jahrzehnte sammeln und die in unserem Unterbewusstsein archiviert werden. Der Verstand hat keinen Zugriff auf dieses unterbewusste Repertoire und es ist auch viel zu umfangreich und verzweigt, um über rationale Überlegungen zu der Erfahrung zu gelangen, die sich mit einer aktuellen Situation vergleichen lässt, und auf dieser Grundlage dann eine bewusste Entscheidung zu treffen.
Das Unterbewusste dagegen aktiviert die entsprechenden Erfahrungen in Sekundenschnelle und empfiehlt eine Reaktion – und auch, wenn wir Anlass und Hergang nicht konkret benennen können: Das Gefühl, das uns vor einer neuen Situation zurückschrecken lässt oder uns ein gutes Gefühl vermittelt, ist in der Regel ein äußerst verlässlicher Ratgeber im Business.

Analyse versus Gefühl

Kein Wunder also, dass gerade in Zeiten von „Big Data“ die Unternehmensberatung PWC in einer Befragung von 1.100 Führungskräften weltweit herausfand, dass trotz der neuen Möglichkeiten der Datenanalysen Intuition bei Managern hoch im Kurs steht.
Gerade in großen, strategischen Entscheidungen, so PWC, vertrauen gut 30 Prozent der befragten Manager lieber ihrer Intuition und Erfahrungen als den vorliegenden Datenanalysen.

Intuition lernen

Experten raten, die eigene Intuition bewusst zu fördern. Da sie sich an der Grenze von Erfahrung und Wissen einerseits und Emotionen und Gefühlen andererseits entwickelt, geschieht dies am besten durch das Sammeln von Wissen und einem wachsenden Vertrauen in die eigenen Impulse.
Das Ergebnis ist ein vergrößerter Spielraum für die eigene Intuition.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.