Die Mutterschaft ist auch heute noch verantwortlich für den Karriereknick vieler Frauen. Vor allem in Fach- und Führungspositionen können sich Arbeitgeber häufig keine Teilzeitbesetzung vorstellen, wenn die Mütter eine Vollzeitbeschäftigung nicht mehr antreten wollen.
Doch der Führungskräftemangel führt auch hier zu einem Umdenken – bei Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Sicher ist es schwer, einen verantwortungsvollen Job mit 40 und mehr Stunden in der Woche zu stemmen mit zwei kleinen Kindern. Aber was wäre, wenn sich zwei Mütter einen Job teilen?

Mit dem Tandem fahren beide Seiten gut

Die Tandembewerbung ist noch ein Novum, wird es aber nicht bleiben. Zwei Frauen mit ähnlicher Qualifikation, unter Umständen aber mit verschiedenen Schwerpunkten bewerben sich gemeinsam auf eine Position. Das Modell „ein Anschreiben, zwei Lebensläufe“ irritiert die Personalverantwortlichen zunächst häufig, aber der Vorteil liegt auf der Hand: eine breitere Kompetenz auf der Stelle – und für die Frauen eine anspruchsvolle Tätigkeit bei gleichzeitig guter Vereinbarkeit mit den familiären Aufgaben.

Gute Organisation hilft

Ein Zeitplan, welche Stelleninhaberin wann die Stellung hält und tägliche Übergaben machen das Modell beherrschbar und schaffen auch für Vorgesetzte, Kollegen und Kunden Durchblick. Die Mehrkosten für Arbeitgeber sind gering, vor allem im Vergleich zur gewonnenen Kompetenz.
Fazit: Eine Idee, die vielleicht schon bald immer alltäglicher wird. Wie das in der Praxis aussehen kann, hat spiegel.de genauer untersucht und an Beispielen veranschaulicht.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.