Hilfe! Das sind die fünf nervigsten Kollegentypen
„Zusammen sind wir stark“, wer kennt diesen Ausspruch nicht? Aber beizeiten sind wir zusammen vor allem eins: stark genervt. Und zwar voneinander. Das macht auch vor der Arbeitswelt nicht Halt. Sicher hast auch du den einen oder anderen Kollegen, der dir im Job mächtig auf den Zeiger geht. Wir haben die fünf nervigsten Kollegen-Typen analysiert. Und einen kurzen Tipp, wie du auf sie reagieren kannst, gibt es noch obendrauf.
Inhaltsverzeichnis
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1. Der Laberonkel
Manche Menschen haben vom lieben Gott Text für zwei Leben mitbekommen. Und dazu zählt ganz sicher der Typ Laberonkel bzw. Labertasche. Der Kollege macht dadurch auf sich aufmerksam, dass er ständig auf sich aufmerksam macht. Kurz gesagt: Er hat einfach permanent die Klappe offen. Ob es wirklich etwas zu sagen gibt oder nicht, interessiert ihn dabei eher sekundär. Denn er hat immer ein immenses Mitteilungsbedürfnis, und das hat für ihn oberste Priorität.
Egal, ob es um seine eingewachsenen Zehennägel oder das Krebsgeschwür seiner Großtante geht, er hält ungefragt das komplette Büro auf dem Laufenden. Zwischendurch werden sämtliche Aspekte der Tagespolitik kurz und in der Regel schön polemisch gestreift, bevor sich dann alles wieder einmal um die fiese Mathelehrerin des pubertierenden Sohnes dreht, der im (aller-)tiefsten Inneren eigentlich hochbegabt ist. Du würdest prinzipiell auch mal ganz gerne zwischendurch ein wenig arbeiten. Doch auf deine sanften Hinweise, dass du dich jetzt konzentrieren müsstest, reagiert er null-komma-null. Er hört dich quasi gar nicht.
Da hilft nur Eines: Du musst ungewöhnlich direkt werden.
„Ich brauche Ruhe! Ruhe! Ruhe!“
wäre da eine noch ganz charmante Reaktion. Die anderen, etwas derberen Antwortmöglichkeiten fallen dir sicher selbst ein.
2. Die Besserwisserin
„Ach ja, dieses Problem hatte ich letztens auch schon mal. Das konnte ich aber ganz fix lösen, das ist ja im Prinzip gar nicht schwierig. Man muss da nur ein wenig um die Ecke denken und schon wird alles klar“,
so oder so ähnlich schallt es des Öfteren von deiner Kollegin durch das Großraumbüro? Du Armer. Dann hast auch du einen Besserwisser im Team. Er oder sie freut nichts mehr, als die lieben Kollegen belehren zu können. Gerne macht das der Besserwisser auch in Meetings, vor allem, wenn der Chef dabei ist. Und oft auch ganz subtil, wobei er nie vergisst, besonders zu betonten, wie leicht ihm die Problemlösung selbst gefallen ist. Er hat in allem Erfahrung, hat jede Situation im Berufsleben schon mal erlebt und natürlich gemeistert und ist einfach mit allen Wassern gewaschen. Für alles weiß er eine Lösung. Ob die immer richtig ist, sei dahingestellt. Auf jeden Fall erinnert er sich immer an seine clevere Strategie von damals. Die macht ihm nämlich keiner so schnell nach.
Natürlich kannst du akustisch auf Durchzug schalten, wenn die Besserwisserin mal wieder so richtig in Fahrt kommt. Auf die Dauer kann es jedoch je nach Chef deiner eigenen Karriere auch ein bisschen hinderlich sein, wenn sich jemand immer so offensichtlich in der Vordergrund drängt und dich dabei automatisch doof aussehen lässt.
Ein Trick: Beim nächsten vollmundigen Ausholen des Besserwissers fragst du einfach mal ganz konkret nach, wie das Problem damals im Detail ausgesehen hat. Und er solle doch bitte seinen Lösungsweg dafür mal ganz exakt beschreiben. In der Regel wird er dann sogar mal ganz schnell ziemlich stumm, der Schlaumeier. Vielleicht entdeckst du auch noch einen wunden Punkt in seiner Argumentation, den du dann schön breitwalzen kannst vor den Arbeitskollegen. Das dürfte fürs Erste recht heilsam sein.
3. Das stumme Genie
Wenn du morgens um halb acht in der Arbeit ankommst, sitzt sie schon da und brütet über hoch anspruchsvollen Themen. Sie verschanzt sich hinter ihrem Bildschirm, über den – je nach Branche – Zahlenkolonnen oder Fremdwörtermauern flimmern. Niemand weiß etwas von ihr: Hat sie Familie? Wo wohnt sie eigentlich? Und gibt es irgendetwas, was sie als Hobby bezeichnen würde? Isst sie überhaupt jemals? Denn die Mittagspause hat noch nie jemand gemeinsam mit ihr verbracht. Der Worte macht sie so gut wie gar keine. Selbst wenn man sie direkt etwas fragt, heißt das nicht zwangsläufig, dass man eine Antwort erhält. Was irgendwie ja auch ganz geheimnisvoll wirken kann, wird spätestens dann echt nervig, wenn du mit diesem introvertierten Genie in einer Arbeitsgruppe Ergebnisse erzielen sollst.
Denn Teamwork ist ein Fremdwort fürs Genie; schlicht und einfach, weil er das Team nicht braucht. Sein Genius reicht völlig aus, um sämtlich Problemstellungen auf diesem Globus zu lösen. Das Team ist für ihn überflüssig und sogar störend, denn seine soziale Phobie kann durchaus ausgeprägt sein.
Was tun? Das ist wirklich ein schwieriger Fall. Vielleicht schaffst du es, ganz behutsam und sensibel einen Zugang zum Genie zu bekommen. Das braucht Geduld und Einfühlungsvermögen. Aber auf die Dauer könnte es sich lohnen.
4. Die neugierige Lästerschwester
„Schon gehört? Die Steffi vom Empfang ist schwanger!!!!“
„Nö, oder? Und ich dachte, das wäre nur mal wieder der Jojo-Effekt nach ihrer letzten Diät… Was wohl der Oskar aus der Buchhaltung dazu sagt? Der war doch schon immer total scharf auf die!“
Alles klar, Klatschbase und Lästermaul haben mal wieder Gesprächstermin. Kaum ein Büro oder eine Firma kommt ohne sie aus: die Lästerschwester, die jede Neuigkeit als Erste weiß und alles dafür tut, diese auch unter die Mitarbeiter zu bringen. Gerade eben lächelt sie dir noch ins Gesicht und versucht hinterhältig, spannende Interna aus dir herauszubekommen. Warum? Na klar, um diese dann brühwarm und mit jeder Menge Lästerzuschuss oben drauf in der Kaffeeküche an die Kollegen weiterzuerzählen. Sie macht sich halt einfach so gern wichtig. Ihre Eigenschaften: extrem neugierig, mega-geschwätzig, sehr illoyal. Aber das ist eben so ihre Art.
Der Tipp: Lästerschwestern reagieren oft ziemlich schockiert, wenn man sie direkt und vor anderen auf ihre Geschwätzigkeit anspricht. Eine ganz konkrete Äußerung à la „das geht dich wirklich nichts an, hör‘ doch bitte auf, dich in solche Angelegenheiten zu mischen“ bewirkt oft schon Wunder. Oder aber du lässt die Lästerschwester einfach „vertrocknen“: Wenn du absolut nicht einsteigst auf ihr Geplapper und stoisch schweigst, sucht sie sich sicher ein anderes Opfer. Das ist ihr nämlich zu langweilig.
5. Der „lustige“ Sexist
Frauen sind bei ihm durch die Bank „die süßen Mädls“. Jede Kollegin, die sich nicht spätestens bei drei sicher zwischen Bürostuhl und Schreibtisch einklemmt, bekommt eine dicke Umarmung aufgedrückt. Und dieses vermeintlich beiläufige Augenzwinkern: Um Himmels Willen, der Typ hat sie doch nicht mehr alle. Übelst gut gelaunt hampelt er durchs Büro und meint, wenn er erscheint, ginge doch tatsächlich dort die Sonne auf. Weit gefehlt: Zappenduster wird es eher, denken sich die Kolleginnen und trauen ihren Augen kaum, dass diese Spezies noch nicht ausgestorben ist. Der „lustige“ Sexist schafft sich seinen perfekten Lebensraum in der Arbeitswelt, in dem er hie und da noch eine derbe Zote und einen richtig schlechten, sexistischen Witz einstreut. Und wehe, du lachst nicht, du frigide Spielverderberin.
Richtig übergriffig wird er zum Glück selten. Aber als Nervfaktor reicht der Rest auch wirklich schon aus.
Zwei Strategien bieten sich hier an:
1. Geflissentlich ignorieren. Das schmerzt sein Ego in der Regel am meisten.
2. Irgendwann mit einem richtig fiesen Spruch zurückschlagen. Das merkt er sich dann auch und lässt dich in Ruhe.
Fazit
Ein buntes Potpourri an Eitelkeiten, Charakterzügen und Eigenschaften, diese Kollegenwelt. Und so manches geht einem da mit der Zeit tierisch auf die Nerven. In der Regel hilft bei den meisten zwischenmenschlichen Problemchen eines am besten: ein kurzes, klärendes, und sehr direktes Gespräch. Damit kann so mancher Streit aus der Welt geschafft werden. Die Eigenheiten, die jedoch jeder Mensch mit sich bringt, lassen sich nicht so leicht ändern. Denn sie sind oftmals untrennbar mit dem jeweiligen Charakter verbunden. Da hilft dann nur eins: viel Großmut, gepaart mit noch mehr Gelassenheit. Und schließlich müssen die Kollegen ja auch mit deinen Macken tagein, tagaus fertigwerden.
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Veronika ist Redakteurin und Content-Managerin. Sie hat Kommunikationswissenschaften, Arbeits- und Organisationspsychologie sowie Französische Sprachwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München studiert und ist bereits über 15 Jahre journalistisch in Print und online unterwegs. Für careeasy – Dein Karriere-Magazin von stellenanzeigen.de recherchiert und schreibt Veronika zu Themen rund um Studium & Ausbildung, Karriere, Gesundheit im Job und Arbeitsrecht.