So rettest du dein Vorstellungsgespräch, wenn es nicht gut läuft
Eigentlich warst du top vorbereitet und zuversichtlich – doch während du jetzt im Bewerbungsgespräch sitzt, bist du dir sicher, dass du es gerade ziemlich verbockst. Dabei ist das hier doch der Job, den du unbedingt haben möchtest! Dennoch gibt dir der Personaler klare Signale, dass du im Moment nicht zu seinen Lieblingskandidaten gehörst. Solltest du einfach das Handtuch werfen und einsehen, dass das hier nichts mehr wird? Nicht unbedingt! Vielleicht gibt es doch noch ein paar Möglichkeiten, wie du das Vorstellungsgespräch wieder in die richtige Bahn lenken kannst.
Inhaltsverzeichnis
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6 Zeichen, dass das Vorstellungsgespräch schlecht läuft
Um das Gespräch zu retten, muss dir erst einmal bewusst werden, dass es nicht optimal läuft. Wie aber erkennst du, was dein Gesprächspartner gerade über dich als Bewerber denkt? Es gibt ein paar interessante Signale, auf die du achten solltest. Folgende Anzeichen können auf Desinteresse und Langeweile hindeuten:
- Es werden keine Rückfragen gestellt.
- Dein Gegenüber macht sich plötzlich keine Notizen mehr.
- Der Personaler scheint mit seinen Gedanken woanders zu sein.
- Die Uhr ist stets im Blickfeld deines Gesprächspartners.
- Dir fällt auf, dass der Personaler ungeduldig mit dem Fuß wippt.
- Die Körpersprache des Gegenübers signalisiert eine abwehrende Haltung.
Typische Fehler im Vorstellungsgespräch
Sollten dir eines oder mehrere dieser Signale auffallen, ist es Zeit, etwas anders zu machen. Denn vermutlich hast du einen Fehler begangen, der dir die Chancen auf den Job verbaut. Überlege, ob eine oder mehrere dieser Aussagen zutreffen:
- Du hast keine passende Antwort auf eine heikle Frage gefunden.
- Deine Kleiderwahl passt ganz und gar nicht zum Dresscode der Firma.
- Du hast dein Gegenüber mit dem falschen Namen angesprochen.
- Du bist so nervös, dass du ständig stotterst und stammelst.
- Du bekommst plötzlich Schluckauf.
- Deine Körpersprache signalisiert Unsicherheit oder wirkt unhöflich.
- Du hast dein Handy nicht ausgeschalten und es klingelt.
- Du trittst in ein Fettnäpfchen nach dem anderen.
- Zwischen dir und dem Personaler passt die Chemie einfach nicht.
- Du redest zu viel und zu schnell.
6 Tipps, mit denen du das Vorstellungsgespräch doch noch retten kannst
Du hast es also so richtig vermasselt, aber das heißt noch lange nicht, dass bereits alles verloren ist. Wenn du jetzt richtig reagierst, kannst du das Ruder eventuell noch herumreißen. Die folgenden Tipps helfen dir dabei.
1. Bleib gelassen
Je aufgeregter du bist, desto höher ist die Chance, dass du einen Blackout bekommst. Wenn unser Gehirn starkem Stress ausgesetzt ist, schaltet es wichtige Bereiche nach und nach ab. Dies hat zur Folge, dass uns gewisse Worte fehlen, wir nicht mehr klar denken können und wir dadurch nur noch nervöser werden. Viele Personaler bringen ihre Bewerber absichtlich in stressige Situationen, um zu sehen, wie diese mit Druck umgehen. Deshalb ist es umso wichtiger, gelassen zu bleiben. Atme dafür ein paar Mal tief ein und wieder aus. Versuche, dich möglichst locker hinzusetzen und Blickkontakt zu halten.
Es ist nicht schlimm, zuzugeben, dass man gerade einen Blackout hat, solange du keine Ausreden dafür zu finden versuchst. Der Personaler merkt das ohnehin. Wenn du es ansprichst und dazu stehst, kannst du hier eventuell Punkte sammeln. Versuche, runterzufahren und die Nervosität in den Griff zu bekommen, sodass du erzählen kannst, was in dir steckt.
Tipps zur richtigen Selbstpräsentation findest du hier: Selbstpräsentation: So stellst du dich richtig vor
2. Zeige dich selbstbewusst
Auch wenn du das Gefühl hast, dass es nicht gut läuft: Sprich diesen Umstand keinesfalls an! Denn dadurch bestärkst du den Personaler nur noch mehr in seiner Annahme. Bleibe locker und zeige dich weiterhin selbstbewusst. Vielleicht täuscht dich dein Gefühl sogar und es läuft gar nicht so schlecht, wie du denkst. Gib also nicht zu schnell auf und fokussiere dich weiterhin darauf, deine Stärken zu präsentieren, so wie du es in deiner Bewerbung auch getan hast. Bleibe aufmerksam und souverän.
3. Nimm es mit Humor
In welches Fettnäpfchen du auch immer getreten bist – jetzt kannst du es nicht mehr rückgängig machen. Anstatt dich dafür zu schämen und dadurch noch nervöser zu werden, solltest du die Situation lieber mit Humor nehmen und über dich selbst lachen. Selbstironie kommt meistens gut an. Lasse dich nicht aus der Fassung bringen und entschärfe die Situation mit einem schlagfertigen humorvollen Spruch und lass dir deine Unsicherheit nicht anmerken. Eventuell bleibst du dadurch sogar besser in Erinnerung.
4. Stehe zu deinen Fehlern und Schwächen
Da du in einem Bewerbungsgespräch meist sowieso nach deinen Schwächen gefragt wirst, kannst du diesen Umstand dafür nutzen, das Gespräch zu drehen. So könntest du beispielsweise offen und ehrlich zugeben, dass du immer etwas Zeit brauchst, um dich in neuen Situationen zurechtzufinden. Erwähne außerdem, dass du daran arbeitest. Der Personaler sieht also, dass dir deine Schwächen bewusst sind und du reflektierend damit umgehst.
5. Nutze Psycho-Tricks um Sympathie zu gewinnen
Wenn du das Gefühl hast, dass dir das Vorstellungsgespräch immer mehr entgleitet, ist es an der Zeit, die Strategie zu wechseln. Hier bietet sich ein Griff in die Psycho-Trickkiste. Mit ein paar kleinen Tricks aus der Psychologie gelingt es dir nämlich ganz einfach, dem Personaler zu zeigen, wie du wirklich bist: sympathisch und kompetent.
Mehr dazu kannst du in diesem Artikel lesen: 8 psychologische Tricks für dein perfektes Vorstellungsgespräch
6. Achte auf deine Körpersprache
Dein Blick ist zu Boden gesenkt, deine Schultern hängen ausdruckslos nach vorne: Kein Wunder, dass du beim Personaler nicht unbedingt gut ankommst. Deine Körpersprache sagt viel mehr über dich aus, als du vielleicht denkst. Deshalb ist es wichtig, auf deine Körperhaltung, Gestik und Mimik zu achten, während du im Vorstellungsgespräch sitzt.
Mehr dazu kannst du hier nachlesen: Körpersprache im Vorstellungsgespräch: 5 absolute No-Gos
Fazit
Das war wohl nichts. Solltest du es trotz allem nicht geschafft haben, das Gespräch zu retten, dann ist das eben so. Denk nicht zu lange darüber nach und ärgere dich nicht ewig. Das nächste Vorstellungsgespräch kommt bestimmt und da machst du es dann eben besser. Die Vergangenheit können wir nicht mehr ändern, die Zukunft dagegen schon.
Überlege dir, was genau dein Fehler war und wie du diesen nächstes Mal vermeiden kannst. Jede Bewerbung und jedes Bewerbungsgespräch kannst du auch als eine Art Übung sehen. Je öfter du in einem Interview sitzt, desto gelassener wirst du. Des Weiteren ist eine gute Vorbereitung auf das Gespräch essenziell. Denke daher unbedingt bereits vorher darüber nach, welche deiner Erfahrungen den Personaler von dir überzeugen können und dich zu einem Perfect Match für den Job machen. Dann wird das nächste Vorstellungsgespräch ganz sicher besser!
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Marina ist Redakteurin, Content-Managerin & Autorin. Sie hat Romanische Sprachen, Literatur & Linguistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert. Schreiben ist für sie nicht nur ein Beruf, es ist auch ihre große Leidenschaft. Für careeasy – Dein Karrieremagazin von stellenanzeigen.de schreibt Marina freiberuflich über Themen rund um Bewerbung, Karriere und Persönlichkeitsentwicklung.