Traumberuf Hebamme: Das solltest du über den Job wissen
Du interessierst dich für Jobs im Gesundheitssektor und sehnst dich nach einem verantwortungsvollen Beruf, bei dem du helfen kannst? Dann könnte ein Studium zur Hebamme bzw. zum Entbindungshelfer genau das Richtige für dich sein. Als Hebamme hilfst du nicht nur dabei, Kinder auf die Welt zu bringen, sondern betreust die werdenden Eltern schon während der Schwangerschaft. Du bist eine wertvolle emotionale Stütze, Ansprechpartnerin in allen möglichen Fragen und erlebst das Wunder des Lebens nicht nur hautnah, sondern sorgst auch dafür, dass bei der Geburt alles glatt geht.
Inhaltsverzeichnis
Was machen Hebammen?
In Deutschland muss bei jeder Geburt laut Gesetz eine Hebamme bzw. ein Entbindungspfleger anwesend sein. Doch das Aufgabenfeld einer Hebamme geht weit über die Geburtshilfe hinaus und umfasst viel mehr, als meist angenommen wird. Als Hebamme begleitest du werdende Mütter auf ihrem Weg und hältst Antworten für alle möglichen Fragen parat. Gesunde Ernährung und Lebensweise während der Schwangerschaft, verschiedene Geburtsarten, örtliche Geburtshäuser und -kliniken, Säuglingspflege und -ausstattung – in diesen Themen bist du Expertin! Besonders für Frauen, die zum ersten Mal schwanger sind, ist deine Unterstützung sehr wichtig.
Des Weiteren analysierst du den Gesundheitszustand der Mutter und ihres ungeborenen Kindes, indem du beispielsweise dessen Herztöne abhörst und dessen Lage im Bauch bestimmst. Falls es Auffälligkeiten geben sollte, entdeckst du diese frühzeitig, wodurch du Risiken minimieren kannst.
Natürlich bist du auch während der Geburt im Kreißsaal anwesend und begleitest die Mutter nicht nur, sondern dokumentierst die Geburt und begutachtest den Gesundheitszustand des Säuglings direkt nach der Geburt. Du versorgt beide während des Wochenbetts und unterstützt sie auch während der Stillzeit. Regelmäßig kontrollierst du die Rückbildung und berätst nun zu neuen Fragen, die auftreten. Deine Anwesenheit ist eine enorme seelische Unterstützung für viele Frauen und Familien.
Zudem bieten Hebammen verschiedene Kurse an, wie beispielsweise Beckenbodengymnastik, Entspannung, Geburtsvorbereitung und Babypflege. Du arbeitest sowohl vor als auch nach der Geburt mit dem behandelnden Frauenarzt zusammen.
Wie wird man Hebamme?
Hebamme ist einer der ältesten Frauenberufe und einer der beliebtesten Ausbildungsberufe im Gesundheitssektor. Am 01.01.2020 trat das Hebammenreformgesetz in Kraft, welches die Hebammenausbildung sowohl reformierte als auch modernisierte. Hebammen und Entbindungspfleger werden nun akademisch an Hochschulen und nicht mehr an Hebammenschulen (bzw. Berufsfachschulen in Bayern) ausgebildet. Das Studium ist dual gestaltet und kann zwischen sechs und acht Semester dauern. Deutschland ist mit der Akademisierung der Hebammenausbildung spät dran, denn in allen anderen EU-Mitgliedstaaten werden Hebammen bereits an Hochschulen ausgebildet. Deutschland erfüllt mit der Umstellung die europäischen Standards und setzt die Berufsanerkennungsrichtlinie der EU um. So ist es einfacher, den Beruf überall in Europa auszuüben.
Seit 2020 gilt der Begriff „Hebamme“ übrigens für beide Geschlechter und die männliche Bezeichnung „Entbindungspfleger“ ist damit theoretisch hinfällig, auch wenn er immer noch gebraucht wird. Allerdings sind männliche Hebammen eher die Seltenheit. Im Januar 2020 waren in ganz Deutschland nur vier Männer in diesem Beruf beschäftigt. (Quelle: hebamme.de)
Vorrausetzungen
Um dich für ein Hebammenstudium bewerben zu können, musst du eine mindestens zwölfjährige allgemeine Schulausbildung nachweisen können oder bereits eine Ausbildung in der Pflege absolviert haben. Das kann beispielsweise eine abgeschlossene Berufsausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger oder zur Pflegefachfrau sein. Zudem musst du gesundheitlich für die Absolvierung des Studiums geeignet sein und erforderliche Kenntnisse der deutschen Sprache besitzen.
Bereits ausgebildete Hebammen, die die Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung „Hebamme“ besitzen, behalten diese Erlaubnis, auch wenn sie noch an einer Hebammenschule ausgebildet worden sind. Auszubildende, die derzeit an einer Hebammenschule lernen oder dort gerade ihre Ausbildung beginnen, erhalten die Erlaubnis ebenfalls.
Gehalt & Möglichkeiten
Berufseinsteiger verdienen nach Abschluss der Ausbildung in einem Krankenhaus etwa 2.000 Euro brutto im Monat. Mit mehr Berufserfahrung kann das Gehalt deutlich steigen. Das Einkommen variiert nach Arbeitgeber, Arbeitsort und Erfahrung. Der Verdienst ist ähnlich zu anderen Berufen im Bereich Pflege.
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Als Hebamme kannst du dich außerdem auch selbstständig machen und eine freiberufliche Tätigkeit ausüben. In diesem Fall berechnet sich dein Einkommen an der Anzahl an Betreuungen, die du übernimmst und an den Sätzen der Krankenversicherungen, mit denen abgerechnet wird. Arbeitest du freiberuflich, kommen allerdings noch Kosten für die Berufshaftpflichtversicherung hinzu, die nicht gerade günstig ist.
Mehr zum Thema Versicherungen als Selbstständige kannst du hier lesen: Abgesichert: Die wichtigsten Versicherungen für Selbstständige
Freiberufliche Hebammen konzentrieren sich oftmals ausschließlich auf die Geburtsvorbereitung während der Schwangerschaft und auf die Nachsorge (gerade auch aus versicherungstechnischen Gründen). Bei der Entbindung in der Klinik ist immer die diensthabende Hebamme im Krankenhaus oder im Geburtshaus vor Ort.
Hebammen können außerdem auch in Geburtshäusern angestellt sein. Dort kann man als Frau entbinden, wenn man nicht in eine Klinik gehen möchte.
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Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.
Marina ist Redakteurin, Content-Managerin & Autorin. Sie hat Romanische Sprachen, Literatur & Linguistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert. Schreiben ist für sie nicht nur ein Beruf, es ist auch ihre große Leidenschaft. Für careeasy – Dein Karrieremagazin von stellenanzeigen.de schreibt Marina freiberuflich über Themen rund um Bewerbung, Karriere und Persönlichkeitsentwicklung.