Berufsbild Goldschmied: Glänzende Zukunftsaussichten?
Es ist nicht alles Gold was glänzt? Stimmt, denn als Goldschmied bringst du auch ganz andere Edelmetalle zum Strahlen, wie etwa Silber oder Platin. Ob Armband, Kette, Amulett oder Ring – du kreierst Schmuckstücke jeglicher Art, reinigst, schleifst und reparierst sie. Deine Hände erschaffen Schmuck, der teilweise ganze Generationen durchwandert, und machen ein Stück Metall zu einem kostbaren Schatz. Die Arbeit eines Goldschmieds ist wichtig und wertvoll. Doch wie zukunftssicher ist der Beruf des Goldschmieds in einer Welt, die immer digitaler wird?
Inhaltsverzeichnis
Wie wird man Goldschmied?
Goldschmied ist ein seltener Beruf, der sich jedoch kontinuierlich an großer Beliebtheit erfreut. In diesem Job kann sowohl Kreativität als auch handwerkliche Begabung ausgelebt werden. Für die filigrane Arbeit ist feinstes Fingerspitzengefühl gefragt. Die duale Ausbildung zum Goldschmied dauert ganze dreieinhalb Jahre und schließt mit der Gesellenprüfung ab. Hierbei kann zwischen den Fachrichtungen Schmuck, Ketten oder Juwelen gewählt werden.
Das Berufsbild unterscheidet sich dabei nur in kleinen Details. In der Fachrichtung Juwelen etwa bist du überwiegend mit dem Entwerfen, Gestalten und Fertigen von Schmuck beschäftigt und arbeitest dabei hauptsächlich mit hochwertigen Juwelen und Diamanten. Als Goldschmied für Ketten hingegen befasst du dich mit verschiedenen Edelmetallen, lernst, wie Kettenglieder entstehen, übst unterschiedliche Verflechtungs- und Lötmethoden, fügst Steine und Zierelemente ein und stellst ebenfalls Schmuckstücke her. Hast du dich auf die Fachrichtung Schmuck spezialisiert, liegt dein Fokus auf der kreativen Gestaltung und dem Schmuckdesign.
Was macht ein Goldschmied?
Als ausgelernter Goldschmied oder ausgelernte Goldschmiedin designst du Schmuckstücke eigenständig, entweder anhand eigener Ideen oder nach dem Wunsch eines Kunden. Du suchst die benötigten Materialien heraus, wirst Gold schmelzen und gießen, Material bohren und fräsen und Edelsteine in Schmuck einsetzen. Auch die Reparatur der Stücke gehört zu deinen Aufgaben, ebenso wie das Feinschleifen, Reinigen und Polieren.
Zwar wirst du die meiste Arbeit mit deinen Händen erledigen, allerdings können dir in manchen Fällen auch Maschinen behilflich sein, beispielsweise in der Serienproduktion. Nach der Ausbildung kannst du dich zudem noch weiterbilden, etwa zum Meister oder Techniker. Auch die Selbstständigkeit ist für viele Goldschmiede eine attraktive Option.
Einstiegs- und Entwicklungschancen
Um eine Ausbildung zum Goldschmied oder zur Goldschmiedin zu ergattern, musst du gewisse Qualifikationen nachweisen. Wichtig sind beispielsweise gute Noten in Mathe und Chemie. Ein Abitur kann dir zusätzlich Pluspunkte einbringen. Vorausgesetzt wird mindestens ein Hauptschulabschluss. Für den Berufseinstieg stichst du in deiner Bewerbung mit Eigenschaften wie handwerkliches Geschick, Genauigkeit, Präzision, Fingerspitzengefühl, zeichnerisches Talent, Kreativität, Sinn für Ästhetik und natürlich mit einer abgeschlossenen Ausbildung hervor. Während deiner Ausbildung verdienst du in deinem ersten Ausbildungsjahr etwa 1.037 Euro brutto im Monat. Im zweiten Jahr sind es um die 1.103 Euro, im dritten 1.199 Euro und im vierten steigt dein Gehalt auf 1.264 Euro.
Ein angestellter Goldschmied arbeitet nach der Ausbildung beispielsweise bei Juwelieren, in der Schmuckindustrie, in Gold- und Silberschmiedewerkstätten oder in Schmuckdesignateliers. Dabei steigt er mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von etwa 1.500 Euro ein und verdient nach ein paar Jahren im Beruf, je nach Region und Arbeitgeber, etwa 2.000 Euro brutto. Bei einer Weiterbildung zum Goldschmiedemeister hat man Gehaltsaussichten auf etwa 3.700 Euro brutto. Das große Geld lässt sich als Angestellter demnach eher nicht verdienen, aber wie bereits erwähnt ist es auch möglich, sich mit einem eigenen Betrieb selbstständig zu machen. Dies kann deutlich lukrativer sein.
Traditionelles Handwerk? Die Zukunft der Branche
Mit der zunehmenden Digitalisierung wird auch die Arbeit eines Goldschmieds immer moderner. In den letzten zehn Jahren sind viele Technologien entwickelt worden, mit denen die Lehrlinge bereits in der Ausbildung vertraut gemacht werden. So kommen beispielsweise CAD-Programme, was für „computer-aided design“ steht, zum Einsatz. Auch Lasertechnik und Vakuumguss per Maschine gehören dazu. Dennoch gibt es viele Aufgaben, die nach wie vor nur von Hand ausgeführt werden können. Dazu zählt beispielsweise das Fassen von Steinen. Wie ein Schmuckstück gefertigt wird und welche Hilfsmittel benutzt werden, ist immer individuell vom Kunden und seinen Wünschen abhängig und beeinflusst natürlich auch den Preis.
Nach Einschätzung des Zentralverbandes der deutschen Goldschmiede ist die wirtschaftliche Situation der Goldschmiede in Deutschland gut. Die ältere Generation der Goldschmiede besitzt häufig einen eigenen Laden, der sich vor allem durch Stammkunden hält, die über die Jahre aufgebaut wurden. Die jüngere Generation dagegen setzt auf andere Lösungen, um in der Branche erfolgreich zu sein. Sie arbeiten meist freiberuflich, sparen sich die Miete für einen eigenen Laden und verkaufen ihre Schmuckstücke lieber über das Internet.
Das hat natürlich auch den Vorteil, dass sie an keinen Ort gebunden sind und ihre Ware in die ganze Welt verschicken können. Deshalb setzen seriöse Anbieter auf Flexibilität und einen guten Online-Auftritt, beispielsweise in den sozialen Medien und mit einer eigenen Webseite mit Online-Shop. Für die Produktion der Schmuckstücke mieten sie sich eine Werkstatt. Wichtig als Freiberufler sind außerdem die richtigen Kontakte und ein großes Netzwerk.
Fazit: Glänzende Zukunftsaussichten
Wie bereits erwähnt ist Goldschmied ein sehr seltener Beruf, in dem jedes Jahr – verglichen mit anderen Ausbildungen – nur wenige junge Leute ihre Lehre beginnen. Dennoch füllt der Beruf eine Nische, weshalb die Auftragslage gut und die Zukunftsaussichten blendend sind. In der Branche ist es ratsam, sich ständig weiterzubilden, sich neues Wissen und Fähigkeiten anzueignen und als Freiberufler an der Selbstvermarktung zu arbeiten.
Am Wichtigsten aber ist natürlich die Leidenschaft und die Liebe zum Beruf. Wer sich selbstständig macht braucht außerdem Geduld, Selbstbewusstsein und Durchhaltevermögen. Der Erfolg wird sich eher nicht von heute auf morgen einstellen, sondern ist das Ergebnis harter Arbeit. Dennoch: Sollte Goldschmied dein Traumberuf sein, stehen deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt nicht schlecht. Egal ob angestellt oder selbstständig – besitzt du die notwendigen Fähigkeiten, könnte dir eine glänzende Karriere als Goldschmied oder Goldschmiedin bevorstehen.
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Marina ist Redakteurin, Content-Managerin & Autorin. Sie hat Romanische Sprachen, Literatur & Linguistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert. Schreiben ist für sie nicht nur ein Beruf, es ist auch ihre große Leidenschaft. Für careeasy – Dein Karrieremagazin von stellenanzeigen.de schreibt Marina freiberuflich über Themen rund um Bewerbung, Karriere und Persönlichkeitsentwicklung.