Sommer Outfits: Kurz und knapp ins Büro?
Die Temperaturen klettern in die Höhe, und an deinem Arbeitsplatz droht der Hitzealarm – was tun? Die Lösung liegt nahe: Knappe Klamotten machen den Sommer im Büro erträglicher. Doch: Wie kurz dürfen Hose und Rock sein? Und wie viel Haut ist okay?
Inhaltsverzeichnis
Sommer-Outfits fürs Büro müssen nicht zwangsläufig ein No-Go sein. Inzwischen ist, was die Kleidung am Arbeitsplatz anbelangt, sowieso viel mehr erlaubt als noch vor 20 oder 30 Jahren. Trotzdem gibt es ein paar Dinge, die du beachten solltest, wenn du angesichts zu erwartender 30 °C am Schreibtisch morgens dein Tagesoutfit zusammenstellst.
Ist weniger immer mehr?
Je weniger Klamotte, desto besser bei heißen Temperaturen – nach diesem Prinzip kleiden sich die meisten von uns. In der Freizeit ist das auch kein Problem; wer will, kann da jederzeit zu kurzer Hose und Top greifen. Doch der Arbeitsplatz ist eben nicht das Freibad. Je nach Job und Position hast du Kundenkontakt, und generell gibt wenig Kleidung eben immer auch viel Blick auf anderes frei, seien es nackte Haut, Körperformen oder Behaarung. Nicht jeder von uns möchte das am Arbeitsplatz selbst zeigen oder von Kollegen bzw. dem Chef präsentiert bekommen.
Natürlich ist die Kleidungswahl im Prinzip Geschmackssache. Kleidung ist ein sehr individueller Ausdruck von Persönlichkeit und darf und sollte deshalb auch unterschiedlich gelebt werden. Deshalb gilt:
Wer gerne in Hotpants und Spaghetti-Top oder kurzer Hose und Muskelshirt im Job auftaucht, und sich dabei wohlfühlt, kann das natürlich tun. Mit viel Selbstbewusstsein getragen werden die meisten Klamotten eh zum Hingucker 🙂
Allerdings läufst du Gefahr, in manchen Positionen und auch Branchen für wenig professionell gehalten zu werden, wenn du zu viel Haut zeigst. Es gibt eben gewisse Normen und Konventionen, die in einer Gesellschaft vorherrschen.
Und: Wenn du dich selbst schon ständig fragst, ob Rock oder Hemd heute zu kurz sein könnten, wirst du dich an diesem Tag nicht wohlfühlen in deinem Outfit. Dann wähle lieber etwas, in dem du dich selbstsicherer fühlst – gerade im Job.
Hier ist die Kleiderwahl egal:
Jobs im Homeoffice
Business Outfit für Sie …
Shirts und Blusen im Büro
Früher war die Regel klar: Als Dame zeigt man niemandem die nackte Schulter am Arbeitsplatz. Also egal ob Bluse, T-Shirt oder Kleid: Die Schultern sollten bedeckt sein. Das hat meist auch zur Folge, dass du keine allzu tiefen Einblicke in deine Achselhöhle gewährst. Gerade in konventionellen Branchen wie dem Banken- und Versicherungswesen, der Unternehmensberatung oder dem Rechtswesen haben diese Vorgaben immer noch Bestand.
Tipp: Optimal sind zum Beispiel Kurzarm-Blusen mit überschnittenen Schultern. Sie fallen leicht und locker und wirken trotzdem elegant.
Entscheidest du dich doch für ein ärmelloses Top, dann wähle kein allzu knappes Modell. Bauchfrei- und Bikini-Look sind Badesee und Strandbar vorbehalten.
Was den Ausschnitt angeht, musst du selbst wissen, wie viel du zeigen möchtest. Gerade im Sommer ist es aber durchaus okay, wenn sowohl etwas mehr Dekolleté als auch ein bisschen mehr Rücken freiliegen. Und auch wenn die Modezeitschrift Vogue Cut-Outs und Transparenz als zwei der aktuellen Trends für Frühjahr und Sommer ausgegeben hat: Im Büro ist auch hier eher Zurückhaltung angesagt. Business Mode ist immer dezenter.
Rock oder Hose?
Wenn die Temperaturen draußen emsig gen 30 °C klettern, schlüpft man morgens ungern in eine lange Jeans. Denn darin schwitzt man sicherlich. Die Alternative: Es darf ein bisschen kürzer sein! Aber was heißt „ein bisschen“? Auf der sicheren Seite bist du auf jeden Fall mit 7/8- oder Capri-Hosen.
Tipp: Perfekt im Sommer sind Culotte-Hosen, egal ob in Normallänge oder etwas verkürzt. Durch ihr weites Bein lassen sie viel Luft an die Haut und haben so einen kühlenden Effekt.
Wer sich für Sommerkleid oder Rock entscheidet, wählt in konservativen Branchen eher alles ab kniebedeckend (Midi-Rock) oder länger – unabhängig von der aktuellen Mode oder saisonalen Trends. Das ist aber natürlich kein Diktat: Wer gerne mehr Bein zeigen möchte, darf das tun. Wenn du deinen neuen Minirock als absolutes It-Piece der Saison unbedingt deinen Kolleginnen und Kollegen vorführen möchtest, dann tu es einfach.
Achtung: Berücksichtige bei der Rocklänge jedoch immer auch, wie es aussieht, wenn du sitzt – denn das tust du vermutlich im Büro die meiste Zeit. Dabei rutscht der Rock naturgemäß etwas höher und gibt mehr frei als im Stehen.
Flip-Flops, Pumps, Sandalen
Wem schnell heiß wird, der weiß, dass die Schuhe dabei eine große Rolle spielen. Trägst du offene Schuhe, bei denen Luft an Zehen oder Ferse kommt, kühlt dich das enorm. Nun gehört aber sommerliches Schuhwerk nicht gerade zum klassischen Business-Style. Ein Kompromiss sind für Frauen auf jeden Fall Peeptoes, bei denen vorne die Zehen herausblitzen, aber dennoch alles recht aufgeräumt und elegant wirkt.
Tipp: Slingpumps sind noch etwas edler als Peeptoes. Diese Pumps sind vorne geschlossen und geben an der Fußrückseite den Blick auf die Ferse frei. Dort umschlingt nur ein Riemchen den Fuß. Das passt oft besser zum Business Look.
Flip-Flops hingegen gehören eindeutig nicht an den Arbeitsplatz, sondern zum Strandausflug. Manche Kollegen stört dabei auch weniger der freie Blick auf deine Füße, sondern vielmehr das nervige „Flip-Flop“-Geräusch, wenn du über den Büroflur zur Kaffeemaschine wanderst.
… und Büro-Outfit für Ihn
Heiße Sommertage und Business-Kleidung passen für dich als konservativen Geschäftsmann gar nicht zusammen? Tja, wenn du Teil der Anzugträger-Fraktion bist, ist da sicherlich was dran. Der Kollege aus der IT, der im August auch gerne mal in kurzer Hose und Muskelshirt hinterm Rechner sitzt, hat es da angenehmer. Aber ob er an diesen Tagen mit seinem Casual Outfit überzeugt, sei dahingestellt – es ist ihm vermutlich auch ziemlich egal.
Die perfekte Hosenlänge
Je nach Branche, Unternehmenskultur, Außendienstfunktion und Abteilung können auch Männer durchaus mal kurze Hosen in der Arbeit tragen. Aber ehrlich gesagt sieht man es immer noch selten. Falls du dich doch dafür entscheidest, dann greife lieber zu Modellen, die mindestens bis zum Knie reichen und durch schicken Stoff noch etwas Business-Outfit transportieren.
Gerade in höheren Etagen ist die kurze Hose jedoch ein No-Go; eine lange, leichte Stoffhose ist da immer die bessere Wahl.
Shirt oder Hemd?
Die Oberbekleidung bei Männern im Büro sollte wie bei Frauen auch mindestens die Schultern bedecken. Ein kurzes Hemd ist heutzutage kein Fauxpas mehr. Achselhemden oder Muskelshirts hingegen verbannst du lieber in die Urlaubsabteilung deines Kleiderschranks. Achte bei Shirts und Hemden im Sommer auch darauf, dass diese nicht zu eng anliegen. Wenn du schwitzt, sieht man in körperbetonter Kleidung sofort jeden Fleck.
Sneakers oder Lackschuh
Ob du zu den Turnschuhträgern im Büro gehörst, ist beim Thema Sommermode eigentlich egal: Legerer sollte es auf jeden Fall nicht werden. Sandalen oder offene Schuhe trauen sich die wenigsten Männer am Arbeitsplatz zu tragen. Es ruft halt doch extrem nach Strand.
Tipp: Es gibt Sneaker aus speziell luftdurchlässigem Material wie Merinowolle oder Eukalyptusfaser, die bei heißen Temperaturen angenehm zu tragen sind. Der Fuß wird in diesen geschlossenen Schuhen trotzdem gut belüftet.
Stoffkunde
Zum Schluss noch ein Denkanstoß: Wir Westeuropäer sind ja immer noch der Ansicht, je weniger Stoff uns bedeckt, desto weniger schwitzen wir. Dass es auch ganz anders geht, machen uns die Bewohner rund um den Äquator vor: Lange, leichte, fließende Stoffe können einen kühlenden Effekt haben und zugleich vor der Sonne schützen. Vielleicht greifst du also mal lieber zum luftigen Seiden-Kaftan anstatt zu Hotpants.
Wichtig ist dabei, dass du darauf achtest, aus welchem Material deine Kleidung besteht. Es gibt bestimmte Stoffe, die an heißen Tagen besonders gut getragen werden, weil sie entweder auf der Haut als angenehm kühl empfunden werden oder aber atmungsaktiv sind.
Tolle Stoffe für den Sommer sind beispielsweise
- Baumwolle: atmungsaktiv, nimmt Feuchtigkeit auf, pflegeleicht
- Leinen: feuchtigkeitsregulierend, schmutz- und geruchsabweisend, knittert jedoch leicht
- Hanf: kühlend, feuchtigkeitsregulierend, UV-Schutz
- Viskose: angenehm leicht und kühl auf der Haut, pflegeleicht
- Seide: leicht und kühl auf der Haut, allerdings nicht sehr strapazierfähig
- Bambus: temperatur- und feuchtigkeitsausgleichend, sehr weich
- Schurwolle (aus Merinowolle): angenehm zu tragen, kann Wärme zurückhalten und Feuchtigkeit aufnehmen
Es lohnt sich also, seinen Kleiderschrank einer kleinen Inspektion zu unterziehen. Vor allem solltest du an heißen Sommertagen auf Kunstfasern verzichten. Denn darin schwitzt man viel und es riecht auch schnell unangenehm.
Fazit
Ein leichtes Make-up in Sommerfarben, eine lässige Sonnenbrille, ein besonderer Gürtel oder ein glitzerndes Detail: Auch mit ein paar Accessoires lässt sich ein Büro-Look sommerlich aufpeppen. Es muss also nicht immer mini oder short sein, um den Sommerstyle zu treffen. Wer an heißen Tagen so wenig wie möglich im Büro schwitzen möchte, achtet vor allem auf die richtige Stoffwahl bei seiner Kleidung. Dann ist es oftmals gar nicht mehr ausschlaggebend, ob Hose oder Rock lang oder kurz sind.
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