Chat-Abkürzungen, die im Job helfen und Tipps für das Chatten im Office
In deutschen Büros wird gechattet – nicht, um sich die Zeit zu vertreiben, sondern um sich auf dem „kurzen Dienstweg“ in Echtzeit mit Kollegen in anderen Büros und Ländern auszutauschen, oder um sich formlos Dateien oder E-Mails zu schicken. Gerade in internationalen Teams ist der Chat ein fester Bestandteil der virtuellen Zusammenarbeit. Doch auch wenn alle Kollegen im selben Büro in Deutschland sitzen, wird gern die Chat-Funktion genutzt, um die anderen Personen nicht bei der Arbeit zu stören, und es finden überall dieselben englischen Abkürzungen Einsatz.
Inhaltsverzeichnis
Chat-Abkürzungen spielen also auch im Job eine Rolle und sind damit für viele Personen fester Bestandteil des Real Life. Allerdings fühlen sich vor allem Berufsanfänger oder Werkstudenten in ihren ersten Arbeitstagen von den vielen Akronymen überfordert und haben echte Verständigungsprobleme. Damit du nicht nur Bahnhof verstehst, haben wir dir die wichtigsten Chat-Abkürzungen zusammengestellt. Zudem geben wir dir in diesem Artikel Verhaltenstipps für den Umgang mit Chatprogrammen in der Arbeit.
Chat-Kürzel von ASAP bis NSFW
ASAP (as soon as possible) – so schnell wie möglich/schnellstmöglich
Die Abkürzung wird eingesetzt, um Dringlichkeit und Prioritäten zu unterstreichen. Zum Beispiel, wenn du Informationen von Kollegen schnell benötigst. Oder wenn du versichern möchtest, dass du eine Information schnellstmöglich beschaffen wirst.
AFK (away from keyboard) – nicht am Platz
Das ist die Statusmeldung von Kollegen, die zwar online sind, sich aber gerade nicht an ihrem Arbeitsplatz befinden.
BBS (be back soon) – bald zurück
Wer mitten in der Chatdiskussion seinen Platz kurz verlassen muss, der schreibt „BBS“. So wissen die Kollegen, dass sich die Person kurz aus der Diskussion ausklinkt.
BRB (be right back) – bin gleich wieder da
Auch diese Abkürzung könnest du als Chatteilnehmer nutzen, um dich kurz von der Diskussion loszumachen.
BTW (by the way) – übrigens/Wo wir gerade davon sprechen
Du möchtest ein Stichwort aus dem Chat aufgreifen, um ein Thema neu anzuschneiden oder weiter zu vertiefen? Dann nutze die Abkürzung „BTW“.
DND (do not disturb) – bitte nicht stören
Du bist zwar online, musst dich aber auf eine Aufgabe konzentrieren: Wenn du gerade nicht von Kollegen angechattet werden möchtest, dann verschanze dich hinter einem „DND“.
EOB (end of business day) – Ende des Arbeitstages
Besonders bei der Diskussion über Deadlines wird gerne vereinbart, dass bestimmte Informationen bis zum Ende des Arbeitstages vorliegen sollen: also bis „EOB“.
EOD (end of day) – Ende des Tages
Etwas mehr Zeit hat, wer bis zum Tagesende liefern muss. Im Gegensatz zu EOB bedeutet EOD, dass die Frist bis 23:59 Uhr läuft. Das bedeutet unter Umständen allerdings Überstunden.
FYI (for your interest/information) – zu Ihrer/deiner Kenntnis
Diese Abkürzung setzt du ein, wenn du jemandem interessante Informationen senden, diese aber nicht kommentieren oder in irgendeiner Weise in Aktion treten möchtest.
GJ (good job) – gute Arbeit
Ein Lob von Kollegen oder dem Chef in der Web 2.0-Variante. Bedeutung: Gut gemacht!
HTH (hope this helps) – hoffe das hilft
Erhältst du eine Antwort auf deine Frage, ergänzt der Kollege am Ende vielleicht mit „HTH“ oder „HDH“ als Schlussformel.
ICYMI (in case you missed it) – falls du es verpasst hast
Der Höflichkeit oder Vorsicht halber will man etwas erwähnen, von dem man sich nicht sicher ist, ob die andere Person es mitbekommen hat.
IOW (in other words) – mit anderen Worten
Will man sich besonders unmissverständlich ausdrücken und formuliert deshalb etwas noch einmal mit anderen Worten, kann diese Abkürzung verwendet werden.
IMO (in my opinion) – meiner Meinung nach
Auf diese Weise kommunizieren Gesprächspartner in einer regen Diskussion, dass sie gerade ihre persönliche Meinung äußern. Eine Variante dieser Abkürzung: IMHO. Doch hier besteht Interpretationsspielraum: Das „H“ kann für humble (bescheiden) oder für honest (ehrlich) stehen.
TBD (to be done) – muss noch erledigt werden
Diese Abkürzung wird eingesetzt, wenn etwas auf der To-Do-Liste steht. Eine andere Interpretation ist „to be decided“, also „muss entschieden werden“.
Weitere hilfreiche Abkürzungen
N1 (Nice one) – gut gemacht
Willst du jemanden kurz loben, kannst du diese Abkürzung dazu verwenden. Möglich ist aber auch das oben vorgestellte Synonym GJ.
NP (no Problem) – kein Problem
Wenn du darauf hinweisen möchtest, dass etwas nicht schlimm sei, dann kannst du das mit „NP“ aussagen.
NSFW (not suitable for work) – nicht für die Arbeit angemessen/geeignet
Führt ein Link beispielsweise zu Adult-Material, so kann der Empfänger mit dieser Abkürzung vorgewarnt werden.
Knigge für das Chatten im Job
Es ist gut, wenn du dir die einzelnen Abkürzungen gut einprägst. Doch wichtig ist zudem, dass du auch ansonsten weißt, wie du mit dem Chatprogramm adäquat umzugehen hast.
- Nicht alle Chat-Kürzel sind für den Job geeignet. Die hier vorgestellten Abkürzungen sind relativ förmlich und daher auch businesstauglich. Es gibt weitere Akronyme, die du wahrscheinlich in deinem Privatleben gern verwendest, die im Berufsleben jedoch unangemessen wirken können. Beispielsweise solltest du das Akronym LOL (laughing out loud) nur im Extremfall verwenden. Denke jedoch bei jeder Verwendung nach, ob das LOL nicht verletzend wirkt, etwa weil etwas nur in deinen Augen unfreiwillig komisch ist. Das beliebte OMG (oh my god) mutet aggressiv oder gereizt an, wenn es falsch platziert wird. Zusätzlich mit Emojis zu arbeiten kann ebenfalls schieflaufen:
- Beim Einsatz von Emoji ist Fingerspitzengefühl gefragt: Unangemessen für das Chatten im Job ist es, wenn du die Konversation mit einer Menge dieser Piktogramme oder Ideogramme versiehst. Ein Smiley hier und da ist schon okay, aber übertreibe es bitte nicht. Schließlich sollen Emojis unterschiedliche Emotionen veranschaulichen, und solche sind im Job häufig unerwünscht. Verwendet der Chef selbst Emojis, dann wird er das selbe Verhalten bei dir nicht nur tolerieren, sondern vielleicht auch schätzen.
- Wenn du deinen Kollegen permanent ansprichst und ihn damit aus seiner Arbeit herausreißt, dann wird ihn das nerven und irgendwann dazu führen, dass er dir offen sagt, dass du auch mal selbst nachdenken darfst. Ähnlich verhält es sich beim Chatten, weshalb hier gilt: Weniger ist mehr.
- Eine gewisse Förmlichkeit: Auch wenn du das Chatten vorwiegend aus dem Privatleben kennst, ist diese Art der Kommunikation, wenn sie im Job stattfindet, kein Freibrief für legerere Umgangsformen, als sie sonst in eurem Büro üblich sind. Je steiler die Hierarchien in der Firma sind, in der du arbeitest, desto genauer solltest du auf Kleinigkeiten wie eine korrekte Anrede achten. Beobachte am besten das Verhalten deines Vorgesetzten. Sollte dieser gereizt reagieren, wenn du ihn auf Skype mit „Herr Dr. Müller“ anredest, dann kannst du die Anrede auch weglassen.
- Korrekte Orthografie – auch beim Chatten: Eigentlich sollte es selbstverständlich sein, doch viele Personen denken, man müsse bei der Benutzung eines Messengers nicht auf eine korrekte Rechtschreibung achten. Wenn du dir das, was du geschrieben hast, vor dem Absenden noch einmal durchliest, dann zeugt das von Respekt dem Rezipienten gegenüber. Wenn von einer „cleanen“ Orthografie die Rede ist, dann ist damit auch gemeint, dass Groß- und Kleinschreibung sowie Zeichensetzung berücksichtigt werden.
- Die richtige Reihenfolge der Antworten: Stehen unterschiedliche Chats zur Beantwortung aus, so arbeite dich in der Hierarchie von oben nach unten. Das bedeutet: Als erstes erhält der Chef eine Antwort, zum Schluss der Azubi. Anders verhält es sich, wenn der Chef signalisiert hat, dass es sich um eine Angelegenheit handelt, die noch Zeit hat, während der Trainee betont, dass es etwas brenne.
Noch ein Wort zum Schluss
Damit die Kommunikation reibungslos verläuft, ist es wichtig, dass alle Mitarbeiter die Bedeutung der Abkürzungen kennen. Arbeitet ein neuer Kollege bei euch, so beobachte, ob er Chat-Abkürzungen versteht. Bombardiere ihn nicht gleich von Anfang an mit den Kürzeln. Wenn dir auffällt, dass er den Inhalt deiner Chat-Messages nicht kapiert, kannst du ihm gern einen Link zu unserem Artikel schicken.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.
Joana hat Germanistische Linguistik und Musikwissenschaft an der LMU studiert und ist als externe Redakteurin für careeasy – Dein Karriere-Magazin von stellenanzeigen.de tätig.