Coworking Spaces sind nur etwas für Freelancer und StartUps? Nicht unbedingt! Denn mittlerweile haben auch Unternehmen die Vorteile dieser neuen Zusammenarbeit entdeckt. Die Coronakrise hat den Trend nicht ausgebremst, sondern sogar noch beschleunigt. Dies sieht man deutlich daran, dass es in den letzten Jahren zu einer Vervierfachung der Coworking Spaces in Deutschland gekommen ist, wie eine Erhebung des Bundesverbandes Coworking Spaces Deutschland BVCS zeigt. Der Grund hierfür ist, dass Unternehmen durch die Coronakrise gemerkt haben, wie gut Remote Work tatsächlich funktioniert.

Das Homeoffice ist ein fester Bestandteil unserer Arbeitswelt geworden. Immer mehr Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern an, wenigstens ein paar Tage die Woche von zu Hause aus zu arbeiten, führen sogenannte Shared Desks ein und verkleinern ihre Büroflächen. Doch nicht für jeden von uns ist das Homeoffice eine Option. So können räumliche Enge, Störungen durch Dritte oder eine schlechte Internetverbindung Gründe dafür sein, weshalb dieses abgelehnt wird. Auch die unscharfe Trennung von Berufs- und Privatleben spielt eine nicht unwesentliche Rolle.

Eine gute Alternative für beide Seiten bieten daher Coworking Spaces. Dort stehen Arbeitnehmern Räume mit guter technischer Ausstattung zur Verfügung, in welchen sie ungestört arbeiten können. Werden Coworking Spaces das klassische Büro künftig vollständig ablösen? Und welche Vorteile bietet das Coworking eigentlich sonst noch?

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Die Büroplanung der Zukunft

Das Großraumbüro wie wir es kennen könnte bald schon ein Relikt der Vergangenheit sein. Für zukunftsorientierte Unternehmen in Zeiten des digitalen Wandels ist es wichtig, mit der Zeit zu gehen und umzudenken. Arbeitnehmer fordern mehr Freiheiten und Flexibilität, weshalb das sogenannte Coworking Space ein immer entscheidenderes Werkzeug für Unternehmen wird, um dessen Attraktivität zu steigern. Denn oft passt das Büro mittlerweile weder zu den Bedürfnissen der Firma noch zu denen seiner Mitarbeiter. Es ist nicht mehr die richtige Umgebung für kreative Veränderungsprozesse.

Viele Unternehmen setzen daher auf eine kreativere, attraktivere Gestaltung der Büros mit flexiblen Arbeitsplätzen, wobei hierfür jedoch ausreichend Mittel zur Verfügung stehen müssen. Eine Alternative ist das dauerhafte Homeoffice, wofür sich immer mehr Unternehmen entscheiden. Dennoch muss auch auf Mitarbeiter Rücksicht genommen werden, die nicht im Homeoffice arbeiten wollen. Ansonsten könnte dies den Verlust einiger guter Arbeitskräfte bedeuten. Um dies zu vermeiden, bieten immer mehr Unternehmen ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, ab und zu oder auch dauerhaft in einem Coworking Space zu arbeiten. Dies ist ein bedeutsamer Schritt in Richtung moderneres und agileres Arbeiten.

Was ist Coworking?

Was für Selbstständige, StartUps und Freiberufler schon lange zum Alltag gehört hat, kommt nun auch in den Unternehmen an. Coworking bedeutet vereinfacht gesagt die gemeinsame Nutzung einer Bürofläche. Dabei arbeiten Menschen mit unterschiedlichen Berufen zusammen in einem Raum oder einem Gebäude, jeder für sich und dennoch als Gemeinschaft. Dies hat den Vorteil, dass sich der Einzelne weniger einsam fühlt als im Homeoffice.

Um dennoch eine hohe Produktivität zu garantieren mieten sich einige Unternehmen auch in einen geschlossenen Arbeitsbereich ein, der nur für die eigenen Mitarbeiter zur Verfügung steht. Dennoch haben diese weiterhin die Möglichkeit, sich mit den anderen Coworkern in den offenen Räumen intensiv auszutauschen. Denn der Grundgedanke von Coworking ist es nicht, einen Space nur mit Mitarbeitern des eigenen Unternehmens zu besetzen. Es geht in erster Linie um die menschliche Vielfalt und den Austausch mit Personen aus anderen Branchen und Berufen.

Denn genau dieser bietet nämlich auch die Möglichkeit, von anderen Firmen zu profitieren und neue Ideen zu generieren. Durch die Vielfalt in den Coworking Büros entsteht ein inspirierendes, kreatives und motiviertes Umfeld, was positiv auf alle darin abfärbt. Dies ist nämlich genau das, was den Begriff „Coworking“ ausmacht.

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Das moderne Büro: Diese Möglichkeiten gibt es

Einen festen Arbeitsplatz mit festem Schreibtisch zu haben, wird vielleicht auch dir immer weniger wichtig. Flexibles Arbeiten heißt das Zauberwort heute. Und dafür gibt es verschiedene Lösungen.

Shared Desks im Büro

Shared Desks, oder auch flexible Office genannt, bedeutet, dass ein Unternehmen weniger Arbeitsplätze besitzt, als es Mitarbeiter hat. Demnach teilen sich mehrere Mitarbeiter einen Schreibtisch bzw. können diesen frei wählen. Du buchst dich in einem System ein und wählst Tag und Arbeitsplatz aus. So kannst du frei entscheiden, wann du lieber im Homeoffice arbeiten und wann du ins Büro kommen möchtest.

Flex Desks im Coworking Space

Sollte das Unternehmen, in dem du arbeitest, keine eigenen Büros mehr haben und dir neben dem Homeoffice dennoch eine flexible Möglichkeit geben wollen, sind sogenannte Flex Desks in einem Coworking Space eine gute Option. Hierbei handelt es sich um flexible Schreibtische in Gruppenbüros. Der Vorteil hierbei ist, dass Tagestickets gebucht werden können, weshalb du dich auch spontan dazu entschließen kannst, heute in einem Space zu arbeiten, anstatt von zu Hause. Du kannst deinen Arbeitsalltag vollkommen frei gestalten, was dir ein gutes Gefühl gibt. Zudem tut es dir sicherlich gut, dich bei der Arbeit regelmäßig sozial auszutauschen, wenn du viel im Homeoffice arbeitest. Im Tagesticket enthalten sind außerdem meist Kaffee, eine gute Internetverbindung und eventuell entstehende Druckkosten.

Meetings im Coworking Space

Arbeiten deine Kollegen und du ausschließlich im Homeoffice, so könnte dein Unternehmen die Räumlichkeiten eines Coworking Spaces für Meetings und Workshops nutzen, welche persönlich durchgeführt werden sollen. Die Raumkonzepte sind meist sehr modern, gut ausgestattet und beinhalten alle wichtigen Arbeitsmaterialien. Das inspirierende Umfeld fördert die Kreativität, was einen Workshop oder ein Brainstorming oft deutlich effektiver macht.

Jellies

Wünscht du dir noch mehr Flexibilität, könnte ortsunabhängiges Coworking, auch als Jelly bezeichnet, das Richtige für dich sein. Bei einem Jelly treffen sich mehrere Teilnehmer regelmäßig zum Arbeiten und halten ihre Meetings nicht nur in Coworking Büros, sondern auch in Cafés oder privaten Räumlichkeiten ab. Auch dies ist eine gute Möglichkeit, um den Teamspirit zu erhalten und dennoch die bestmögliche Flexibilität und Freiheit zu besitzen. Du kannst dies jedoch auch mit Kollegen nutzen, die nicht in einem Team arbeiten, jedoch räumlich nahe bei dir wohnen.

Plug

Auch bei einem Plug handelt es sich um ortsunabhängiges Coworking, ähnlich wie bei den Jellies. Nur arbeitest du hier nicht nur an eigenen Projekten, sondern versuchst gemeinschaftlich mit anderen Kollegen ein bestimmtes Problem zu lösen. Der Ursprungsort der Plugs ist Amsterdam. Dort erfreut sich das Plug-Netzwerk großer Beliebtheit.

Teambüros in Coworking Spaces

Für Unternehmen, die komplett auf das eigene Büro verzichten, könnten Teambüros in einem Coworking Space eine gute Lösung sein. In einigen Spaces kann man nämlich, wie bereits erwähnt, geschlossene Büros mieten, die dann lediglich einem Unternehmen zur Verfügung stehen. Dadurch bleibt dieses flexibel und kann den Standort jederzeit verkleinern oder erweitern.

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Vorteile von Co-Working

Die Community

Die Individualität und Vielfalt in Coworking Spaces hat einen positiven Einfluss auf alle, die darin arbeiten. Der Communitygedanke an diesen Orten ist meist sehr stark, oft sehr viel stärker als im Büro eines Unternehmens. Es herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Denn oft ist dies genau der Raum, den du und deine Kollegen brauchen, um kreativ zu werden. Der hochwertige Austausch mit den unterschiedlichsten Leuten sorgt für eine Erweiterung des Horizonts und wirkt demnach fast wie eine kostenlose Weiterbildung. Während du im Büro gezwungenermaßen immer bei denselben Leuten sitzt, kannst du dich in den Spaces frei bewegen und dir deine Coworker selbst aussuchen. Der Aufbau verschiedenster Netzwerke ist auch für das Unternehmen als Ganzes von Vorteil. Wichtig ist natürlich, den Zusammenhalt im eigenen Team nicht zu verlieren.

Zufriedenheit

Die soziale Unterstützung in Coworking Spaces sorgt für eine höhere Zufriedenheit für den Einzelnen. Dies wurde sogar in mehreren Studien bewiesen, wie beispielsweise in der Studie  »Faszination Coworking – Potenziale für Unternehmen und ihre Mitarbeiter« , die bereits im Jahr 2014 erschienen ist. Im Gegensatz zum Homeoffice hast du hier stets kommunikativen Austausch, was vor allem für extrovertierte Menschen sehr wichtig ist und zu ihrem Wohlbefinden beiträgt. Dazu kommt, dass du dir einen langen Arbeitsweg sparst, da sich der Space idealerweise in der Nähe deiner Wohnung befindet. Dies spart nicht nur Zeit, sondern auch Fahrtkosten. Durch Coworking Spaces bietet das Unternehmen dir ein flexibles und dennoch professionelles Arbeitsumfeld, was dir einen Anreiz gibt, dich auch längerfristig zu binden.

Leistungssteigerung

Durch die vielen positiven Effekte und dem erhöhten Zufriedenheitsgrad bleibst du auf Dauer leistungsstärker. Während dir im Homeoffice eventuell die Decke auf den Kopf fällt und deine Kreativität oder Konzentration nachlässt, kannst du in einem Coworking Space wieder aufblühen. Der Tapetenwechsel könnte für einen wahren Kreativ-Boost sorgen, vor allem in einer so inspirierenden Umgebung. 

Nachhaltigkeit

Mittlerweile findet man Coworking Spaces so gut wie überall. Dies hat den Vorteil, dass sich auch die Anreise nachhaltiger gestaltet, da der Arbeitsweg oft deutlich kürzer ausfällt. Auch Fahrgemeinschaften sind eine gute Option. Nachhaltigkeit ist ein Thema, das in vielen Spaces eine große Rolle spielt. Daher werden häufig Workshops in den Räumlichkeiten angeboten, die darüber informieren, wie man durch die gemeinschaftliche Nutzung von Ressourcen den individuellen CO2-Verbrauch minimiert. Das Teilen der Küche sowie diverser Gerätschaften fördert den Nachhaltigkeitsgedanken. Dies wiederum gibt dir ein gutes Gefühl, wenn dir das Thema am Herzen liegt.

Work-Life-Balance

Wenn es dir im Homeoffice schwerfällt, Berufs- und Privatleben zu trennen, ist das Coworking Space ideal. Es schafft eine bessere Work-Life-Balance, da du zu Hause nicht ständig an die Arbeit erinnert wirst und daher einfacher abschalten kannst. So entsteht auch wieder ein geregelter Tagesablauf, den du eventuell im Full-Time-Homeoffice vermisst.

Fazit

Unternehmen springen immer mehr auf den Coworking-Trend auf, denn dieser bietet viele neue Chancen und Möglichkeiten. Natürlich hängt es sehr stark von deinem Beruf und deinen eigenen Werten ab, ob und wie du diese neuen Möglichkeiten nutzen kannst und möchtest. Eventuell kannst du dich jedoch darauf einstellen, dass auch deine Firma dir in Zukunft flexiblere und ortsunabhängigere Arbeitsmodelle einräumen wird. Die neue Generation der Arbeitnehmer hat andere Ansprüche, als ihre vorherige. Zudem müssen Unternehmen heute flexibel bleiben, um auf Veränderungen am Markt reagieren zu können, weshalb Großraumbüros mit langen Mitverträgen nicht mehr wirklich in die neue Arbeitswelt zu passen scheinen. Coworking ist demnach höchstwahrscheinlich mehr als nur ein Trend. Zahlreiche Prognosen und Studien sagen voraus, dass es sich dauerhaft als neues Bürokonzept etablieren könnte.

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