Glücksgefühle bei der Arbeit? Der Flow-Zustand
Kennst du dieses Gefühl, wenn du in einer Beschäftigung vollkommen aufgehst? Wenn du dich eins fühlst mit dem, was du denkst und tust und dir deine Tätigkeit plötzlich ganz leicht von der Hand geht? Wenn du Zeit und Raum vergisst und weißt, dass einfach alles stimmig ist? Vielleicht hast du diese Erfahrung zuletzt in deiner Kindheit beim Spielen gemacht, vielleicht hast du aber auch ein Hobby wie Malen oder Gitarre spielen, bei dem dir das regelmäßig passiert. Wie schön es wäre, wenn es dir doch nur bei der Arbeit auch so gehen könnte…
Inhaltsverzeichnis
Was ist der Flow-Zustand?
Der Zustand, von dem die Rede ist, wird auch Flow-Erleben genannt. Dieser Begriff und die damit einhergehende Flow-Theorie wurde von Psychologe und Glücksforscher Mihály Csíkszentmihályi durch sein Buch „Flow im Beruf. Das Geheimnis des Glücks am Arbeitsplatz“ geprägt. Darin beschreibt er den Flow als eine psychische Energie, welche für erreichbare Ziele verwendet wird, die den jeweiligen Fähigkeiten des Menschen entsprechen.
Während einer Flow-Erfahrung wird besonders viel Adrenalin und Serotonin freigesetzt, was einerseits zu erhöhter Achtsamkeit und Konzentration führt und andererseits echte Glücksgefühle entstehen lässt. Der Mensch ist so in seine Handlung vertieft, dass er mit dieser verschmilzt und alles um sich herum ausblendet. So kommt es, dass die Tätigkeit keiner besonderen Anstrengung mehr Bedarf und ganz einfach gelingt. Dieses Phänomen wird oft bei Sportlern beobachtet, kann aber laut Mihály Csíkszentmihályi auch für den Beruf genutzt werden.
Die wichtigsten Indikatoren des Flow-Erlebens
- Erhöhte Konzentration
- Extremer Fokus auf eine Sache
- Empfinden von Glück
- Positives Rauschgefühl
- Im Hier und Jetzt sein
- Müheloser arbeiten
- Zeit spielt keine Rolle mehr
- Gefühl von Stimmigkeit
Das Flow-Prinzip im beruflichen Alltag
Spaß bei der Arbeit? Weniger Stress und dafür mehr Motivation? Jeder, der schon einmal in den Flow geraten ist, weiß, wie gut sich dieser Zustand anfühlt. Und auch wenn man dieses Erleben nicht erzwingen kann, ist es laut Mihály Csíkszentmihályis Theorie durchaus möglich, Flow zu trainieren und zu fördern. So kann er auch im Job eingesetzt und dadurch ein erfüllteres und glücklicheres Berufsleben kreiert werden.
Damit du im Flow-Zustand arbeiten kannst, müssen jedoch einige Kriterien erfüllt werden. Dazu gehört zum Beispiel, dass die von dir zu erledigenden Aufgaben herausfordernd, jedoch durchaus auch zu bewältigen sein sollten. Es darf weder eine Unter- noch eine Überforderung gegeben sein, und die Tätigkeit muss deinen Talenten entsprechen. Zudem ist es wichtig, dass du in der jeweiligen Aufgabe bereits geübt bist und eine gewisse Routine etabliert hast. Das daraus resultierende Selbstbewusstsein ist die Grundlage dafür, dass du dir ein höheres Ziel stecken und eine Höchstleistung anpeilen kannst. Du bist dir trotz hoher Anforderungen sicher, dass du der Aufgabe gewachsen bist, und du weißt in jedem Moment, was du zu tun hast.
Als weitere Grundvoraussetzungen gilt nach Csíkszentmihályi, dass du dich voll und ganz auf eine einzige Tätigkeit konzentrieren und Multitasking vermeiden solltest. Es geht nicht darum, so viel wie möglich auf einmal zu schaffen, sondern darum, vollkommen in der Handlung aufzugehen und dadurch das Flow-Erlebnis zu kreieren. Sobald du im Flow arbeitest, bist du ganz automatisch produktiver und kreativer. Zudem ist es wichtig, dass du nicht unterbrochen wirst, da sich der Zustand sonst sehr schnell verflüchtigt. Damit du nicht von Ablenkungen wie beispielsweise Social Media oder Privatgesprächen gestört wirst, solltest du vorher entsprechende Vorkehrungen treffen. Trotzdem sind auch regelmäßige Pausen essentiell, da du diese für das Aufrechterhalten deiner Konzentration benötigst.
So kommst du in den Flow
- Setze dir ein anspruchsvolles, erreichbares und klares Ziel
- Schaffe dir einen Freiraum ohne Ablenkungen
- Konzentriere dich nur auf eine Tätigkeit
- Mache regelmäßige Pausen
Fazit
Wenn es um die Zufriedenheit im Job geht, ist unsere Einstellung oft wichtiger als der Job selbst. Generell kann man bei jeder Arbeit in den Flow geraten, wenn die entsprechenden Voraussetzungen gegeben sind. Wichtig ist, Spaß an der Aufgabe zu finden und das Ganze so zu einer Art Spiel zu machen. Dies steigert deine intrinsische Motivation und ermöglicht das restlose Aufgehen in die Tätigkeit. Um diesen Zustand auch regelmäßig im Beruf zu entwickeln, musst du eine Arbeit finden, die deinen Fähigkeiten entspricht und dir dort selber immer wieder neue Ziele stecken.
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Marina ist Redakteurin, Content-Managerin & Autorin. Sie hat Romanische Sprachen, Literatur & Linguistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert. Schreiben ist für sie nicht nur ein Beruf, es ist auch ihre große Leidenschaft. Für careeasy – Dein Karrieremagazin von stellenanzeigen.de schreibt Marina freiberuflich über Themen rund um Bewerbung, Karriere und Persönlichkeitsentwicklung.