Die Top-Verdiener 2024: Das sind die bestbezahlten Berufe

Träumst du davon, eines Tages zu den Topverdienern in Deutschland zu gehören? Trau dich ruhig – nur so kommst du deinem Ziel näher: mit Mut, Leidenschaft und Begeisterung für deine Tätigkeit. Informiere dich in diesem Beitrag, welche Branchen und Berufe dir aktuell sehr gute Gehaltsaussichten versprechen.

Wer heute zu den Topverdienern zählt

Zunächst einmal eine grobe Einordnung typischer Gehaltswerte: Mit rundherum 2.000 bis 4.000 Euro Bruttoeinkommen monatlich zählst du in Deutschland zu den Normal- bis Gutverdienern und damit zur gut gestellten Mittelschicht. Die Gruppe der Besserverdiener erhält bereits zwischen 4.000 und 6.000 Euro. Wer schließlich mehr als 8.000 Euro im Monat verdient, darf sich definitiv zu den Spitzenverdienern zählen.

Hier noch ein Orientierungswert für dich: Vollzeitbeschäftigte erhielten im April 2023 laut Destatis im Durchschnitt 4.323 Euro brutto. 2022 betrug dieses Durchschnittsgehalt noch 4.105 Euro. Das klingt erst einmal gut für den Standort Deutschland, allerdings weicht das individuelle Gehalt dann doch meist davon, abhängig von diversen Faktoren: der Berufswahl selbst natürlich, Geschlecht (sowie des feststellbaren Gender Pay Gaps von rund 18 Prozent, demnach Frauen häufig weniger verdienen als Männer), Alter, Bildungsabschluss, Bundesland, Anforderungsniveau eines Arbeitsplatzes (Arbeiten bei der Bundeswehr, der Polizei und der Feuerwehr oder „Jobs“ im Weltraum haben andere Anforderungen als Arbeiten beim Finanzamt) oder auch vom Beschäftigungsumfang.

Auch die Branche, die Unternehmensgröße oder Faktoren wie die Tarifbindung wirken sich auf deine späteren Verdienstchancen aus. Und lediglich ein Drittel aller Beschäftigten verdient dann am Ende mehr als dieses Durchschnittsgehalt. Die anderen zwei Drittel liegen mehrheitlich meist klar darunter. Aber das soll und muss ja nicht dein Schicksal sein. Gib einfach Gas und zeig, was in dir steckt. Denn mit Talent, Fleiß, Engagement und der passenden beruflichen Strategie kannst auch du in die höheren Gehaltssphären aufsteigen.

Fest steht auch: Mit einem höheren Bildungsabschluss können deutlich höhere Verdienste ausgehandelt werden, daran hat sich in den letzten Jahren nicht viel geändert. Mit einer Promotion kannst du Gehaltsklassen um 8.000 Euro brutto erreichen, mit einem Diplom, Master oder Staatsexamen 6.000 Euro und mehr.

Artikel-Tipp: Kann ich Student?

Jobs im Handwerk werden aufgrund des akuten Fachkräftemangels inzwischen auch attraktiver bezahlt. Heute haben auch Fachkräfte im Handwerk und in der herstellenden Industrie mit einem Meister- oder Technikerabschluss hervorragende Aufstiegschancen und deutlich bessere Einkommen.

Branchen-Spotlight: Wo verdienst du am meisten?

Berufsgruppen mit hohen Verdienstmöglichkeiten umfassen in der Regel hochqualifizierte Fachkräfte, leitende Angestellte und Spezialisten mit seltenen Kenntnissen oder Spezialisten in Branchen mit hoher Wertschöpfung. Das Statistische Bundesamt sieht diese drei Berufsgruppen jenseits des Durchschnittsverdienstes:

• Piloten, insbesondere bei großen Fluggesellschaften, gehören mit 8.739 Euro zu den Topverdienern. Das hohe Gehalt erklärt sich durch die große Verantwortung und die Spezialkenntnisse und Fähigkeiten wie Navigation, Technik und Krisenmanagement, die eine Pilotenausbildung erfordert.
• Ärzte, insbesondere Fachärzte und Chirurgen erhalten Gehälter um 7.706 Euro. Ärzte in Klinikleitungsfunktionen beziehen Managergehälter. In der Medizin sind Spezialisten gesucht, die innovative Medizintechnologie anwenden können oder die Forschung in diesem Feld begleiten.
• IT-Spezialisten, besonders in Feldern wie Fabrikdigitalisierung, Cybersecurity, Cloud-Technologien und Data Science. Software-Entwickler können beispielsweise 5.541 Euro verdienen.

Ausgezeichnete Chancen bieten sich außerdem in folgenden hoch interessanten und oft auch ziemlich herausfordernden Branchen und Tätigkeitsfeldern:

• Juristen, vor allem Rechtsanwälte in den Großkanzleien oder Spezialisten für Wirtschaftsrecht, zählen wie Ärzte traditionell zu den Topverdienern in Deutschland. Am besten bezahlt sind Patentanwälte mit 88.000 bis 137.000 Euro jährlich in der Spitze.
• Astronauten bei der Europäischen Weltraumagentur (ESA) haben in der Regel schon einen Abschluss in Naturwissenschaften, Ingenieurswesen oder Medizin in der Tasche, bevor sie dort antreten. Beim EAC, dem Astronautenzentrum in Köln, absolvieren sie zunächst ein Jahr Grundausbildung, dann ein Jahr Aufbauausbildung sowie abschließend eine 18-monatige „Increment“-spezifische Ausbildung als Vorbereitung auf Missionen. Astronautengehälter sind meist den Klassen A2 bis A4 zugeordnet und können monatlich netto (!) zwischen 6.100 und 8.749 Euro betragen, je nach Erfahrung und Qualifikation.
• Jobs in der Biotechnologie sind zukunftsweisend und bieten aufgrund ihres hohen Innovationspotenzials und der wachsenden Bedeutung für die Medizin, die Landwirtschaft und die Industrie beste Verdienstmöglichkeiten. Durchschnittsgehälter liegen hier bei 5.530 Euro monatlich, Spitzengehälter bei 7.600 Euro und mehr.
• Ingenieure sind besonders in der Informatik, der Klima-, Elektro- oder Automobiltechnik gesucht. Einstiegsgehälter von Ingenieuren bewegen sich gemäß dem Fachportal ingenieur.de im Mittel zwischen 52.000 und 53.000 Euro brutto. Informatiker verdienen mit durchschnittlich 53.455 Euro am besten, gefolgt von Wirtschaftsingenieuren mit 53.440 Euro und Verfahrenstechnikern mit 52.204 Euro.
• Bei der Bundeswehr verspricht die Offizierslaufbahn der Erfahrungsstufe 3, Oberleutnant, Grundgehälter von rund 3.921,86. Als Hauptmann/-frau verdienst du schon 4.488 Euro. Dazu kommen oft noch Stellen- und Erschwerungszulagen und Zuschläge für Auslandseinsätze oder Familienzuschläge. Die Besoldungsgruppen B1 bis B11 für die gehobene Berufssoldaten-Laufbahn bewegen sich zwischen rund 7.250 Euro und 15.074 Euro. Wenn du durchspielen möchtest, was du verdienen kannst, nutze dazu den Bezügerechner des Bundesverwaltungsamtes. Er gibt dir auch Einblick in die Gehaltsstrukturen von Staatsbeamten.
• Ganz im Trend bei Schulabgängern sind endlich auch wieder Karrieren im Handwerk und speziell in der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Die Energiewende und der Bedarf an Sanierungen im Bestand oder an Solar- und Photovoltaik-Lösungen hat einen hohen Bedarf an SHK-Fachkräften geweckt. Ofen- und Luftheizungsbauer, Installateure, Anlagenmechaniker, Behälter- und Apparatebauer sind gefragt wie nie. Als SHK-Meister kannst du laut Glasdoor-Gehaltsspiegel durchschnittlich bis zu 55.000 Euro verdienen, in der Spitze sogar bis zu 60.000 Euro – und natürlich auch einen eigenen Betrieb eröffnen.
• Frei verhandelbar sind die Bezüge von Managern und Führungskräften, Finanzexperten wie Investmentbankern, Fondsmanagern oder Finanzberatern. Auch Unternehmensberater der großen Strategieberatungen verdienen Topgehälter jenseits des Durchschnitts. Als CEO eines DAX-Konzerns kannst du zwischen zwei und fünf Millionen Euro jährlich verdienen. Der Aufsichtsratsvorsitzende eines DAX-Unternehmens verdient durchschnittlich rund 393.000 Euro im Jahr. Challenge accepted?

Laut einer Gehaltstabelle von April 2023 (Quelle: destatis), welche die durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer nach Wirtschaftsbereichen listet, lassen sich klar einige Branchen als Heimat der Spitzenverdiener ausmachen:  Jenseits des oben schon genannten Durchschnittsgehalts der Gesamtwirtschaft führen die Finanz- und Versicherungsdienstleister mit rund 5.841 Euro die Tabelle an, gefolgt von Jobs in der Information und der Kommunikation mit 5.769 Euro sowie freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, die durchschnittlich mit 5.436 Euro vergütet werden.

Damit hast du schon eine gute Auswahl an Branchen und Berufen vor Augen, in denen überdurchschnittliche Gehälter häufig sind. Aber es gibt noch ein weiteres Feld, über das wir noch sprechen müssen: den Sport.

Wie wär’s mit einer Profikarriere im Sport?

Bist du sportlich begabt? Dann weißt du natürlich, dass man im Profisport wirklich exzellent verdienen kann. Fußball, Formel 1, Basketball, Football, Tennis oder Golf versprechen bei entsprechendem Talent auf dem Platz, in der Arena und am Abschlag Spitzengehälter. Cristiano Ronaldo, Lionel Messi, Kylian Mbappé und Novak Djokovic gehören zu den bestverdienenden Sportlern. Als bestbezahlter Golfspieler weltweit gilt Jon Rahm. Ausgezeichnete Gehälter zahlen die großen Vereine der Fußball-Profiligen, angeführt von FC Barcelona, Real Madrid und Juventus Turin. Beim FC Bayern München ist Harry Kane aktueller Topscorer in Sachen Gehalt. Er soll je Saison rund 25 Millionen Euro brutto verdienen. Davon kann man morgens einige Brötchen kaufen.

Die regelmäßigen Einkünfte aus Verträgen mit Vereinen, aus Preisgeldern oder der Teilnahme an Turnieren werden meist noch durch zusätzliche Werbeeinnahmen aufgebessert – so kommen richtig hohe Einkommen im Profisport zusammen. Doch mach dir nichts vor: Der Weg dorthin ist hart und erfordert neben Talent ein kontinuierlich hohes Engagement im Training – und auch eine klare Entscheidung für den Sport in sehr jungen Jahren. Und nicht jeder schafft es letztendlich, zur Weltspitze aufzuschließen. Dann bleiben andere Berufsmöglichkeiten mit Sport, die jedoch deutlich geringere Verdienstmöglichkeiten bieten.

Viele Sportlerinnen und Sportler absolvieren parallel eine klassische Ausbildung, um auch nach der Sportkarriere oder im Fall einer Verletzung den beruflichen Anschluss zu finden. Sie wechseln dann häufig auf die Trainerbank oder ins Management von Vereinen und Verbänden. Wusstest du, dass die Bundeswehr größter Sportförderer in Deutschland ist und als Arbeitgeber 15 Sportfördergruppen für Sportsoldatinnen und -soldaten unterhält? Ungefähr 30 Prozent ihrer Zeit verbringen diese mit Bundeswehraufgaben, 70 Prozent mit dem Sport.

Die Topgehälter von morgen

Welche Berufe könnten in Zukunft gefragt und entsprechend gut dotiert sein? Dazu gehören mit Sicherheit auch solche Tätigkeitsfelder:

• KI-Jobs aller Art erzeugen bereits heute eine hohe Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt, nicht nur bei Technologiekonzernen, sondern auch in der Industrie allgemein. Daran wird sich auch in naher Zukunft nichts ändern. Nicht nur in der Automobilindustrie werden verstärkt Mechatroniker gesucht, deren Berufsfeld Mechanik, Elektronik und Informatik vereint, die Grundpfeiler der Industrie.
• Als Experte für Nachhaltigkeitsthemen wie Umweltschutz, Abfallmanagement, Recycling, Optimierung von Lieferketten oder umweltschonende Produktionsprozesse hast du vielleicht bald die Chance, deine Überzeugungen und dein Selbstverständnis in einem gut bezahlten Greenjob umzusetzen.
• Smart Cities und Smart Infrastructure als Aufgabe: Im Zuge des urbanen Wachstums und der Förderung der Nachhaltigkeit werden Fachleute benötigt, die intelligente, nachhaltige und lebenswerte Städte planen und realisieren können.
• Mit der Entwicklung neuer Transportmittel wie Elektroautos, Hyperloops und Drohnen liegen Ingenieure und Techniker, die sich auf nachhaltige Mobilitätslösungen spezialisieren, voll im Trend.
• Auch der Gesundheitssektor wächst und verändert sich. Es besteht ein großer Bedarf an Fachkräften, die medizinische Geräte entwickeln, warten und anpassen können, insbesondere im Bereich der digitalen Gesundheitstechnologien.
• Digitale Technologien verändern auch die Bildungslandschaft. Als Entwickler von E-Learning-Plattformen, Experte für digitaler Lehrpläne und Online-Tutor kannst du ein wichtiger Akteur im Bildungssektor von morgen sein.

Fazit: Wo stehst du gerade?

Du möchtest wissen, wo dein persönlicher Traumberuf finanziell eingestuft wird und ob dein aktuelles Gehalt noch angemessen ist? Mach den Online-Vergleich mit dem Gehaltsrechner von Destatis. Und mit unserem eigenen Gehaltsrechner bei careeasy kannst du ausrechnen, wie viel von deinem Bruttogehalt nach Abzügen netto übrig bleibt.

Für hochmotivierte und qualifizierte Arbeitskräfte sieht die Zukunft in Deutschland gut aus, für Fachkräfte und Spezialisten mit und ohne Universitätsabschluss besonders gut. Eine Spitzenverdienerin oder Spitzenverdiener in Deutschland zu werden ist zwar nicht gerade ein Selbstläufer, aber mit der richtigen Kombination aus Ausbildung, Fähigkeiten, Ausdauer und Netzwerk ist es möglich. Die Arbeitswelt verändert sich ständig und wenn du flexibel bleibst und dich kontinuierlich weiterbildest, kannst auch du von diesen Veränderungen profitieren.

Wichtig ist, dass du deine Karriere mit Leidenschaft verfolgst und dich nicht scheust, dein Gehalt regelmäßig neu zu verhandeln. Bleib am Ball, nutze deine Möglichkeiten – und vielleicht gehörst auch du bald zu den Besserverdienern in Deutschland. Ansonsten findest du hier auf careeasy stets topaktuelle Tipps und Anregungen rund um die Berufswahl, zu spannenden Karrierewegen – und natürlich auch zum alles entscheidenden Thema Gehaltsverhandlungen.

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Jutta Steinhart

Jutta ist freie Autorin für careeasy – Dein Karriere-Magazin. In Münster hat sie Kommunikations- und Politikwissenschaft sowie Anglistik studiert, ein Volontariat absolviert und später auf Verlags-, Unternehmens- und Agenturseite gearbeitet. Seit 2014 ist sie selbstständig und schreibt u. a. zu Themen wie New Work, Coaching, Mitarbeiterbindung, Employer Branding und Digitalisierung.