Nicht erst seit Corona boomt der E-Learning-Markt. Langsam aber sicher entwickelt sich das digitale Lernen zu einer Selbstverständlichkeit in der Weiterbildung.  Warum auch nicht? Immerhin ist es effektiv und preiswert. Zudem ermöglicht es, Lerninhalte individuell anzupassen und unabhängig von Ort und Zeit zu konsumieren. Auch immer mehr Unternehmen führen E-Learning ein, um damit ihre Mitarbeiter zu schulen und weiterzuentwickeln. Was steckt hinter dem Trend? Und welche Jobs in diesem Bereich sind jetzt gefragt?

Was ist E-Learning?

Unter E-Learning versteht man eigentlich jede Art von Lernen mit Hilfe eines digitalen Geräts – sei es das Lesen eines Artikels, das Teilnehmen an einem Webinar oder das Anschauen eines Schulungsvideos. Dank moderner Technik können interaktive Lernerlebnisse geschaffen werden, welche eine willkommene Alternative zum starren Frontalunterricht bieten. Dennoch wird E-Learning den Präsenzunterricht niemals ersetzen können, da auch die menschlichen Interaktionen eine wichtige Rolle während der Ausbildung spielen. Beides lässt sich aber sehr gut miteinander kombinieren, indem man digitales Lernen mit klassischem Frontalunterricht verbindet, was man auch Blended Learning nennt. 

E-Learning-Programme bieten sich beispielsweise sehr gut für interne Schulungen in Unternehmen oder für das Nacharbeiten von Vorlesungen in Universitäten an. In Firmen können zudem neue Mitarbeiter durch entsprechende E-Learning Konzepte eingeführt und mit ihren Aufgaben vertraut gemacht werden. 

E-Learning Jobs - stellenanzeigen.de - careeasy Karriemagazin
Bildquelle: www.istockphoto.com / CherriesJD

Welche Jobs im Bereich E-Learning gibt es?

Der Bereich E-Learning schafft neue berufliche Möglichkeiten und Aufgabenbereiche. Meist lässt sich die Arbeit sehr gut im Home-Office erledigen. Für die Ausübung eines solchen Jobs wird insbesondere logisches Denken, die Fähigkeit, mit anderen als Team zu arbeiten und eine hohe Flexibilität erwartet. Im Folgenden stellen wir einige Berufszweige in diesem Gebiet vor und verraten euch, welche konkreten Eigenschaften für den jeweiligen Job erforderlich sind. 

E-Learning-Autor:

E-Learning-Autoren bereiten Lerninhalte sowohl inhaltlich als auch konzeptionell auf und schreiben Drehbücher oder Storyboards, welche den Ablauf der Kurse beschreiben. Auch die technische und gestalterische Entwicklung fällt in ihren Aufgabenbereich. So schreiben sie Erklärtexte und Handbücher und erstellen Materialien für das Marketing. Um E-Learning-Autor zu werden gibt es mehrere Möglichkeiten. Oft wird ein Studium verlangt, beispielsweise etwas wie Pädagogik, Kommunikationswissenschaften, Psychologie oder Germanistik. Dazu wird meist eine entsprechende Weiterbildung benötigt. Aber auch ein Quereinstieg ist durchaus möglich. Für die Ausübung dieses Jobs sollte man teamfähig sein und strukturiert arbeiten können. Sichere Kenntnisse in Bild-, Video- und Tonbearbeitung sind essenziell. Zudem ist es wichtig, sich sprachlich sehr gut ausdrücken und komplizierte Sachverhalte verständlich erklären zu können. 

Softwareentwickler:

Softwareentwickler im E-Learning Bereich sind für die Entwicklung interaktiver Lernprogramme zuständig, welche die Lerninhalte nach dem vom Autor erstellten Konzept bereitstellen. Für die Ausübung dieses Berufs wird meist ein Informatikstudium vorausgesetzt, bestenfalls mit einem entsprechenden Schwerpunkt im Bereich Digital Learning. Wichtig ist selbstverständlich die Beherrschung benötigter Programmiersprachen. Zu den wesentlichen Soft Skills zählen eine ausgeprägte logische und analytische Denkfähigkeit und eine schnelle Auffassungsgabe. Auch hier ist ein Quereinstieg aus einem mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich mit entsprechenden Weiterbildungen möglich. 

Mehr Infos zum Quereinstieg in die IT-Branche findest du in diesem Artikel: Quereinsteiger-Jobs: So funktioniert der Einstieg in die IT auch ohne Studium

Mediengestalter:

Mediengestalter kreieren moderne und übersichtliche Benutzeroberflächen und erstellen audiovisuelle Inhalte. Dazu gehören beispielsweise Styleguides, Templates und Screendesigns. Um Mediendesigner zu werden benötigt man im Normalfall eine dreijährige Ausbildung. Aber auch mit einem entsprechenden Studium im Bereich Design oder Technik kann der Einstieg gelingen, ebenso als Quereinsteiger aus der Medienbranche. Wichtig für diesen Job sind ein hohes Maß an Kreativität, didaktische Kenntnisse und innovatives Denken.

E-Learning Jobs - stellenanzeigen.de - careeasy Karriemagazin
Bildquelle: www.istockphoto.com / CrispyPork

Administrator:

LMS-Administratoren kümmern sich um sogenannte Learning Management Systeme, welche die Kommunikation zwischen Lehrern und Lernenden vereinfachen und mit deren Hilfe Lernprozesse organisiert werden. Sie führen in diesen Systemen wichtige Updates durch, binden neue Lerninhalte technisch ein, testen neue Funktionen und beheben Systemfehler. Für den Einstieg wird in den meisten Fällen ein Informatikstudium mit Ausrichtung auf webbasierte Anwendungen benötigt. 

E-Trainer:

Selbstverständlich benötigt man auch im E-Learning Menschen, die die Lerninhalte präsentieren und verständlich an die Lernenden vermitteln. Diese Aufgabe übernimmt der E-Trainer oder Coach. Er erstellt Lerneinheiten und trägt diese im Rahmen von Webinaren, Seminaren, Vorträgen und Weiterbildungen vor. Um als E-Trainer tätig zu sein benötigt man insbesondere die Fähigkeit, sein Fachwissen kompetent weitergeben zu können. Eine hervorragende Ausdrucksfähigkeit, gute Rhetorik und ausgezeichnete Kenntnisse in der Didaktik und Lernpsychologie werden ebenfalls vorausgesetzt. Für die Ausübung des Jobs wird eine entsprechende Zertifizierung oder Weiterbildung verlangt. 

Projektmanager:

Projektmanager spielen bei E-Learning-Projekten eine ganz besonders wichtige Rolle: Sie sind sowohl für die Grobkonzeption zuständig, als auch für die Realisierung und letztendlich für den Vertrieb des Produktes. Dazu leiten sie den gesamten Entwicklungsprozess, koordinieren die Arbeitsabläufe der Beteiligten und behalten dabei fortwährend die Bedürfnisse der Zielgruppe im Blick. Da ein Projektmanager große Verantwortung trägt, bedarf es für diese Stelle bereits ausreichend Erfahrung im Bereich Teamführung sowie ein Studium mit Fokus auf Business oder Management mit entsprechender Schwerpunktsetzung. 

Referent in der Personalentwicklung:

Wie bereits erwähnt setzen Unternehmen immer mehr auf E-Learning-Inhalte, um ihre Mitarbeiter zu schulen und weiterzuentwickeln. Die Aufgabe eines Referenten in der Personalentwicklung ist es, Learning Management Systeme in Weiterbildungen einzubinden, neue Lerninhalte zu strukturieren und diese dann in das System einzupflegen. Um als Referent in der Personalentwicklung arbeiten zu können, benötigt man ein Studium im Bereich Pädagogik, Psychologie oder Wirtschaft mit Ausrichtung auf das Personalwesen und Kenntnisse im E-Learning Bereich. 

Weitere Berufsbilder im E-Learning Bereich sind beispielsweise Kundenbetreuer, Content-Entwickler, Wissenschaftliche Mitarbeiter, Sales Development Manager und mehr. 

Fazit

Auch wenn E-Learning niemals eine umfassende Ausbildung ersetzen wird, so hat es doch einige Vorteile: Als Lernender hat man immer und überall Zugriff auf die Inhalte, sofern man sein digitales Gerät dabei hat. Ob zu Hause auf dem Sofa, in der U-Bahn oder im Wartezimmer beim Arzt – der Lernstoff ist sofort abrufbereit. Zudem bietet E-Learning neue Wege des Lernens und die Möglichkeit auf Verknüpfung mit innovativen Technologien, wie beispielsweise Virtual Reality.

E-Learning ist schon lange ein fester Bestandteil unseres Alltags. Wir lesen online interessante Artikel, machen digitale Tests, schauen lehrreiche YouTube-Videos und entwickeln uns dadurch stetig weiter. Die Berufsbilder, die sich durch E-Learning Angebote ergeben, sind spannend und zukunftssicher. 

Du suchst nach einem Job im Bereich E-Learning?

Dann schau dir unbedingt unsere aktuellen Stellenangebote an. Sicher ist auch etwas für dich dabei. Falls du über neue Stellenangebote informiert werden möchtest, kann du gerne unseren E-Mail-Service „Jobs per Mail“ nutzen. 

Alle aktuellen Stellenangebote im Bereich E-Learning




Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.