Energie sparen will aktuell jeder: Denn weniger Gas, Strom, Benzin und Wasser zu verbrauchen minimiert die Kosten, schont die Ressourcen bzw. Vorräte und verringert den Ausstoß von Schadstoffen. Wie Energie sparen am Arbeitsplatz gelingen kann, liest du hier. 

Die Umwelt schonen, aktiv Klimaschutz betreiben und Geld sparen in einem: Das hört sich doch nach einer echten Win-Win-Situation an. Und tatsächlich ist in diesem Fall weniger viel, viel mehr – nämlich für die Umwelt und ihren Schutz. Eins vorweg: Wer wirklich etwas fürs Klima tun möchte, wird um gewisse Einschnitte in der persönlichen Lebensführung nicht herumkommen. Der Zeitpunkt für Wellness-Klimaschutz, weil’s „woke“ ist, ist leider schon längst verstrichen. Langsam, aber sicher geht es ans Eingemachte. Denn die Zeit läuft uns davon.

Deshalb ist es jetzt nicht nur aufgrund der aktuellen Energie- und Wirtschaftskrise der richtige Zeitpunkt, überall Energie einzusparen. Da wir einen erheblichen Teil unseres Tages in oder mit der Arbeit verbringen, stellt sich die Frage:

Wie lässt sich im Arbeitsalltag Energie einsparen?

1. Spartipp: Homeoffice statt Arbeitsweg

„Sparen“ heißt ganz eindeutig den Verbrauch reduzieren – oder zu vermeiden. Seitdem zumindest teilweises Homeoffice für viele Arbeitnehmer zur neuen Realität geworden ist, fragen sich viele: Spart das Arbeiten von zuhause an sich schon Energie?

In erster Linie wird der Arbeitsweg und der damit verbundene Energieaufwand eingespart. Denn wer zuhause arbeitet, muss kein Auto bewegen bzw. fährt nicht Zug oder S-Bahn. Der CO2-Ausstoß diesbezüglich fällt also komplett weg. Und das ist natürlich gut für die Energiebilanz. Vor allem Autopendler sparen auch richtig Geld, wenn sie kein Benzin für den Arbeitsweg verbrauchen müssen.

Aber aufgepasst: Setzt du dich stattdessen am Homeoffice-Tag morgens schnell ins Auto, um frische Brötchen vom Bäcker zu holen, ist deine Bilanz schnell wieder im Eimer. Wer die gewonnene Zeit durch andere Erledigungsfahrten nutzt, spart kaum mehr etwas.

Ob Homeoffice generell dabei hilft, in ganz Deutschland im großen Stil Energie einzusparen, ist umstritten. Es gibt Energieexperten, die diesbezüglich von einem Einsparpotenzial von rund 5 Prozent ausgehen – bezogen auf den Gasverbrauch hierzulande. Allerdings hängt das von weiteren Faktoren ab: zum Beispiel davon, wie ein Unternehmen mit seinen Büroflächen umgeht. Werden diese prinzipiell weiterbeheizt für diejenigen Mitarbeiter, die nicht im Homeoffice arbeiten, ist fraglich, ob wirklich viel gespart wird.

Hand dreht Heizkörperthermostat auf 19 Grad Celsius
Bildquelle: www.istockphoto.com / Olivier Le Moal

2. Spartipp: Die richtige Raumtemperatur

Die ideale Raumtemperatur im Büro ist ja gefühlt seit Menschengedenken Diskussionsgrundlage. Was dem einen Kollegen bereits Schweißausbrüche verursacht, bringt die andere Mitarbeiterin dazu, sich noch die dritte Strickjacke überzuwerfen. Das Temperaturempfinden ist von Mensch zu Mensch sehr verschieden. Hinzu kommt, dass man je nach Tätigkeit unterschiedliche Raumtemperaturen als angenehm verspürt. Sitzt man ausschließlich, friert man viel schneller, als wenn man eine Arbeitshandlung in Bewegung ausübt.

Artikel-Tipp: Kälte im Büro – deine Möglichkeiten als Arbeitnehmer

19 ° C am Arbeitsplatz

Im Zuge der Energiekrise wird auch die ideale Temperatur im Büro diskutiert. In Deutschland gibt es eine Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV), in der +20 °C als Richtwert für eine angenehme Raumtemperatur bei leichter Arbeit im Sitzen angegeben sind. Aktuell hat die Bundesregierung jedoch eine Sonderregelung verabschiedet, die Unternehmen verpflichtet, die Temperatur in diesem Winter um 1 °C abzusenken. Die EnSikuMaV (Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen) gilt von 1.09.2022 bis 28.02.2023. Demnach sind bei leichter sitzender Tätigkeit nun nur noch maximal 19 °C erlaubt. Die Unternehmen werden also über diese Verordnung dazu angehalten, den Energieverbrauch zu senken.

So frierst du nicht im Büro

Doch was tun, wenn man im Winter bei 19 °C Bürotemperatur gefühlt Frostbeulen bekommt? Wir haben ein paar Tipps:

  • Bewegungspausen einlegen: Immer mal wieder kurz aufstehen, sich strecken, Dehnungsübungen machen oder kurz den Kreislauf in Schwung bringen – all das hilft, nicht auszukühlen, und beugt gleichzeitig Verspannungen vor.
  • Eine Kanne heißer Tee, den du gemütlich über den Tag verteilt in kleinen Schlucken trinkst, wärmt den Körper von innen.
  • Warme Füße sind besonders wichtig, um kein Kältegefühl entstehen zu lassen. Verzichte also auch im Büro auf die schicken Pumps bzw. dünnen Lederslipper, und greife diesen Winter lieber zu dicken Socken und gefüttertem Schuhwerk.
  • Der zusätzliche Pullover sollte immer griffbereit liegen. Oftmals hilft schon ein weiteres Kleidungsstück, um nicht zu frieren. Wenn man damit die Heizung entlasten und den Energieverbrauch senken kann, sollte das auf jeden Fall eine Option sein.

Wer im Homeoffice arbeitet, kann natürlich selbst darüber entscheiden, wie viel Grad Raumtemperatur er zulässt. Bevor du aber von vornherein Sitzsauna betreibst, probiere es doch wenigstens mal eine Woche lang aus mit einer etwas reduzierten Temperatur. Zu großem Kälteempfinden steuerst du mit kurzen Stretchingpausen entgegen. Das schraubt den Kreislauf hoch und tut zudem dem Rücken gut. Und: Gib dem Körper auch ein wenig Zeit, sich an das veränderte Raumklima zu gewöhnen.

3. Spartipp: Stromverbrauch der Geräte senken

Schon klar, den Laptop einfach auszuschalten, um Strom zu sparen, das dürfte dein Arbeitgeber nicht so toll finden. Aber es gibt andere Möglichkeiten, um den Stromverbrauch am Arbeitsplatz zu senken.

Viele Dinge mit Stromeinsparpotenzial muss dein Arbeitgeber übernehmen: Zum Beispiel kann über die Anschaffung moderner Kombigeräte (Drucker, Kopierer, Scanner in einem) Energie gespart werden. Legt man sich ein neues Gerät zu, so sollte man auf Energiesparsiegel (z. B. Der blaue Engel, EU-Ecolabel, TCO-Label) achten. PCs und Laptops, die sich nach einer bestimmten Zeit von Inaktivität durch den Nutzer selbst in einen Ruhezustand versetzen, helfen ebenfalls beim Stromsparen. Achtung: Das ist aus Energiesparsicht viel effektiver als ein Standby-Modus! Diese Einstellungen kannst du in der Regel auch selbst am Gerät wählen.

Arbeitest du den ganzen Tag im Büro am PC oder Notebook, kennst du es vielleicht auch: Wenn du am Feierabend das Büro bzw. den Schreibtisch verlässt, machst du das Gerät gar nicht mehr aus. Du lässt es einfach weiterlaufen. Diese Angewohnheit sollte man ablegen, wenn man nicht unnötige Energie verbrauchen will. Im Büro lässt sich das auch ganz einfach über einen gemeinsamen Steckdosenschalter regeln, der abends vor Büroschluss ausgeschaltet wird.

Und noch ein Fitness-Tipp: Wähle öfter mal die Treppe anstatt des Aufzugs. Das spart nicht nur Strom, es lässt auch die Kilos purzeln.

Vier Kollegen sitzen in hellem Büro am Schreibtisch und diskutieren unter großer Lampe
Bildquelle: www.istockphoto.com / PeopleImages

4. Spartipp: Licht aus? LED an!

Vor allem bei der Beleuchtung kann man auch im Büro viel Energie sparen. Wo es nur geht, sollten effiziente LED-Lampen zum Einsatz kommen. Natürlich ist auch jeder Mitarbeiter selbst gefragt, aufmerksam zu reagieren: Gewöhne dir an, darauf zu achten, dass du das Licht löschst, wenn du einen Raum verlässt. Strahlt beim Teammeeting im Konferenzraum die Sonne durch die großen Fenster, kannst du getrost die Deckenbeleuchtung auslassen. Generell muss es nicht immer künstliches Licht als Zusatz sein, wenn es draußen noch taghell ist. Positiver Nebeneffekt: So manche Mittagspause in der Büroküche ist deutlich gemütlicher, wenn du dein Gegenüber nicht in Neonlicht ausgeleuchtet betrachten musst.

Sehr hilfreich sind in Unternehmen außerdem Bewegungssensoren, zum Beispiel in Fluren oder auf Toiletten. Sie sorgen dafür, dass das Licht automatisch nach einer bestimmten „bewegungslosen“ Zeit wieder verlischt. Auch dadurch lassen sich Stromkosten und Stromverbrauch senken – und du musst weniger mitdenken.

5. Spartipp: Stoßlüften

Vorsicht, jetzt wird es frostig. Aber ab und an brauchen wir einfach etwas Frischluft und Sauerstoff am Arbeitsplatz, um konzentriert und effektiv arbeiten zu können. Da hilft nur eins: Lüften! Das geht am energiesparendsten mit mehreren kurzen Stoßlüftungen, über den Tag verteilt. Auf keinen Fall das Fenster dauerhaft auf Kippstellung belassen, denn damit heizt du quasi direkt zum Fenster hinaus. Am besten machst du, falls möglich, einen kurzen Durchzug von ein bis zwei Minuten, und lässt darüber einen Schwung kalte, frische Luft herein. Anschließend schließt du die Fenster wieder und legst vielleicht gleich noch eine kleine Bewegungseinheit ein, damit dir schnell wieder warm wird.

Fazit

Energiesparen fordert uns: Wir müssen mitdenken, uns manchmal auch einschränken, und eventuell die Komfortzone verlassen. Doch die steigenden Preise und die aktuelle Knappheit bestimmter Rohstoffe durch die Energiekrise machen es nötig, und der Klimawandel macht es schlichtweg zur Pflicht. Es macht Sinn, sowohl zuhause als auch im Büro Energie zu sparen. Die Bilanz am Ende kann sich sehen lassen: Weniger Energieverbrauch, niedrigere Kosten, ein reduzierter CO2-Ausstoß – und damit ein deutliches Plus für unsere Umwelt. 


FAQ – häufig gestellte Fragen

Wie kann ich am Arbeitsplatz Energie sparen?

Nutze Kombigeräte (Kopierer, Drucker, Scanner in einem). Lasse den PC nach einer gewissen Zeit Inaktivität in den Ruhezustand übergehen. Mache Stoßlüftungen. Du solltest regelmäßig Bewegungspausen einlegen.

Warum soll ich Energie im Büro sparen?

Du verbringst sehr viel Zeit des Tages an deinem Arbeitsplatz. Deshalb lohnt es sich, dort Energie zu sparen. Damit schonst du nicht nur deinen Geldbeutel, sondern auch die Umwelt. Energie sparen ist Klimaschutz.

Welche Tipps zum Energiesparen in der Arbeit gibt es?

Reduziere die Raumtemperatur um ein bis zwei Grad. Trinke warmen Tee. Mache das Licht nur an, wenn du es wirklich benötigst. Kippe keine Fenster. Ein zusätzlicher Pullover sollte immer griffbereit liegen.

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