Flexibel in die neuen Zeiten
War nicht Flexibilität immer das Zauberwort der modernen Arbeitswelt? Scheint so, als würden wir davon auch in Zukunft eine gehörige Portion brauchen.
Inhaltsverzeichnis
Flexibilität war schon vor Jahren eine heiß begehrte Eigenschaft im Business: Der Arbeitgeber wollte flexible Mitarbeiter, sowohl im Denken als auch bezüglich Arbeitszeiten und Überstunden, und auch beim Einsatz im Unternehmen. Und Arbeitnehmer wünschten sich umgekehrt einen flexiblen Arbeitgeber, der auf ihre Bedürfnisse reagiert, Rahmenbedingungen individuell anpasst an persönliche Bedürfnisse wie Kinderbetreuungszeiten, spezielle Hobbies oder Weiterentwicklungschancen.
Das starre 9-5-Office hatte doch eigentlich ausgedient, oder? Wollte das wirklich noch jemand? Aber komischerweise war es bis 2019 unsere Realität. De facto hatte sich bis dahin wenig „New Work“ in unseren Leben breitgemacht. Geredet wurde damals allerdings schon viel davon.
Pandemie macht flexibel
Und dann brach die Pandemie über uns herein. Und beherrscht jetzt immer noch unseren Alltag, unsere Lebenswelt, unsere Arbeitsrealität.
Wie viel Flexibilität bzgl. Remote-Arbeiten da plötzlich möglich war, weil es sein musste – erstaunlich.
Da rieb sich so mancher verwundert die Augen, vor allem auch dann, als er feststellte, wie gut Vieles schon funktionierte – so ganz aus dem Homeoffice, mit allen.
Ist sie jetzt endlich angekommen, die schöne, neue Arbeitswelt? Und ist sie auch gekommen, um zu bleiben?
Vermutlich: jein.
Schon jetzt lässt sich feststellen, dass es ein Zurück zum alten Büroalltag in den allermeisten Firmen mit entsprechenden Jobs nicht geben wird. Die meisten Unternehmen wollen ihren Mitarbeitern zukünftig einen Mix aus Homeoffice und Arbeiten vor Ort anbieten – was vor zwei Jahren in diesem Ausmaß noch völlig undenkbar gewesen wäre.
Und jetzt: Alle glücklich?
Auch die Mitarbeiter befürworten das in großer Zahl. Und doch hat das Real-Life-Experiment „Corona-Remote-Work“ gezeigt, dass da noch einige Baustellen offen sind.
Wie viel Arbeit da noch drinsteckt, diesen neuen Büroalltag langfristig gut zu managen, lässt sich erst allmählich erahnen.
Viele Fragen sind da noch offen – auf Mitarbeiter- wie auch auf Chef- oder Unternehmensseite:
- Muss ich jetzt an bestimmten Tagen ins Büro oder kann ich diese Tage frei wählen?
- Wer legt die Tage fest?
- Wie ist gewährleistet, dass sich ein ganzes Team auch tatsächlich vor Ort trifft?
- Darf ich in meinem Job als Teamleiter meine Mitarbeiter verpflichtend ins Büro zitieren?
- Stehen noch genügend Arbeitsplätze im Büro zur Verfügung?
- Stichwort Homeoffice: Arbeitnehmern entstehen nun mehr Heiz- und Stromkosten sowie Ausgaben für Büromittel (Papier, Stifte, Druckkosten); Firmen sparen diese Kosten (plus Büromiete). Wer zahlt?
- Wie flexibel darf ich meine Homeoffice-Tage gestalten?
- Welche Software (Working Tools, Zeiterfassung, Buchungssysteme, …) brauchen die Mitarbeiter, damit ein reibungsloser Arbeitsablauf gewährleistet ist?
Vermutlich wird es also auf beiden Seiten noch etwas ruckeln, wenn wir diesen neuen Post-Corona-Arbeitsalltag denn dann irgendwann in Angriff nehmen werden.
Und es wird von uns allen wieder mal so einiges an Flexibilität erfordern.
Aber das dürften wir mittlerweile ja gewöhnt sein.
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Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.
Veronika ist Redakteurin und Content-Managerin. Sie hat Kommunikationswissenschaften, Arbeits- und Organisationspsychologie sowie Französische Sprachwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München studiert und ist bereits über 15 Jahre journalistisch in Print und online unterwegs. Für careeasy – Dein Karriere-Magazin von stellenanzeigen.de recherchiert und schreibt Veronika zu Themen rund um Studium & Ausbildung, Karriere, Gesundheit im Job und Arbeitsrecht.