Auf den Hund gekommen? Viele Menschen spielen mit dem Gedanken, sich einen Hund zu holen, wissen aber nicht, wie sich dieser mit einem Vollzeitjob vereinbaren lassen soll. Wir haben ein paar Tipps, mit denen es gelingen kann. 

Hund und Vollzeitjob?

Ein Hund ist kein Kuscheltier und bedeutet daher jede Menge Arbeit. Insbesondere Welpen müssen erst erzogen werden, was bei der Stubenreinheit anfängt. Viele Leute unterschätzen, was es bedeutet, einen Hund zu adoptieren. Wichtig sind für Hunde neben den Grundbedürfnissen wie Essen, Trinken und das Geschäft erledigen vor allem auch ihre Bezugspersonen. Hunde sind Rudeltiere und sollten deshalb nicht zu lange alleine gelassen werden. Das wird natürlich schwierig, sobald man wieder für neun Stunden täglich ins Büro muss.

Dennoch: Hund und Vollzeitjob schließen sich nicht gegenseitig aus. Hier sind ein paar Möglichkeiten, wie beides zusammen funktionieren kann. 

1. Möglichkeit: Hund im Büro

Schluss mit Homeoffice: Irgendwann musst du wieder ins Büro. Nur, wohin dann mit deinem Hund, der sich nun so an deine Anwesenheit zuhause gewöhnt hat? Eine gute Option wäre es, den Hund einfach mit ins Büro zu nehmen – sofern dein Arbeitgeber das erlaubt. Heutzutage wissen immer mehr Firmen um die positive Wirkung von Bürohunden auf das Arbeitsklima und erklären sich deshalb damit einverstanden, dass Mitarbeiter ihre Vierbeiner mit zur Arbeit bringen.

Dafür sollte dieser allerdings schon ein gewisses Alter haben und gut erzogen sein. Zudem musst du die Sache vorab mit deinem Chef oder deiner Chefin und den Kollegen abgeklärt haben, damit es zu keinen Reibereien kommt. Sollte einer deiner Kollegen Angst vor Hunden haben, ist es natürlich keine so gute Idee, dein Haustier mitzubringen. Genauso wenig, wenn dein Hund Angst vor vielen fremden Menschen hat. 

Mehr zum Thema Bürohunde kannst du hier lesen: Hunde im Büro – So sind Mensch und Tier zufrieden

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2. Möglichkeit: Dauerhaftes Homeoffice

Solltest du auch nach der Corona-Krise dauerhaft im Homeoffice arbeiten dürfen, haben du und dein Hund natürlich den Jackpot geknackt. Da du sowieso den ganzen Tag zuhause bist, muss dein Hund nicht alleine sein und auch du fühlst dich weniger einsam. Außerdem tut euch der Spaziergang in der Mittagspause beiden gut. Dennoch sollte dir auch hier bewusst sein, dass du deine Alltagsroutine nach deinem Hund richten musst.

Die Zeit, die du durch den Wegfall des Arbeitsweges dazugewinnst, musst du für die morgendliche Gassirunde nutzen und kannst daher auch nicht länger schlafen. Und wenn es in der Mittagspause stürmt und schneit musst du trotzdem raus. Zudem brauchst du immer eine Ausweichmöglichkeit, falls du doch mal ins Büro musst oder krank bist. Du solltest also einen Partner, Freunde oder Familie haben, die ab und zu auf deinen treuen Begleiter aufpassen können und auch wollen. 

3. Möglichkeit: Hundesitter

Diese Option kann ziemlich ins Geld gehen. Solltest du aber weder die Möglichkeit haben, deinen Hund mit ins Büro zu nehmen, noch dauerhaft Homeoffice machen dürfen, bleibt dir fast nichts anderes übrig, als einen Hundesitter zu organisieren. Denn für deinen Hund ist es nicht gut, unter der Woche jeden Tag über acht Stunden alleine zuhause zu sein. Er benötigt auch tagsüber Aufmerksamkeit, möchte an die frische Luft und dort sein Geschäft erledigen.

Glücklicherweise ist die Auswahl groß: Viele Studenten und Rentner freuen sich, deinen Vierbeiner zu betreuen, während du in der Arbeit bist. Suche dir unbedingt jemanden aus, der zu deinem Hund und euren Gewohnheiten passt. Auch Hundetagesstätten sind eine Möglichkeit, falls es eine solche in deinem Wohnort gibt. 

4. Möglichkeit: Partner oder Freunde

Günstiger wird es natürlich, wenn sich jemand in deinem Bekanntenkreis dazu bereiterklärt, regelmäßig auf den Hund aufzupassen. Das kann nur mitunter schwierig sein, da die meisten Menschen ebenfalls zu dieser Uhrzeit arbeiten müssen. Solltest du mit deinem Partner oder deiner Partnerin zusammenwohnen und er oder sie im Homeoffice sein, würde dies das Problem natürlich lösen.

Aber auch Eltern in Rente können deinem Hund Gesellschaft leisten. Vielleicht hast du Freunde, die in Schichtarbeit arbeiten? Falls diese sich dazu bereit erklären, ein wenig Zeit mit deinem treuen Begleiter zu verbringen, lassen sich Hund und Arbeit in Vollzeit ebenfalls wunderbar kombinieren. Eventuell hat auch jemand in der Nachbarschaft Zeit und Lust, tagsüber den Hundesitter zu spielen.

Beachte jedoch: Möchtest du deinen Hund bei Freunden oder Bekannten lassen, solltest du unbedingt eine Hundehaftpflichtversicherung abschließen. Sonst kann es schnell unschön werden, wenn mal etwas passiert. 

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Checkliste: Das solltest du beachten

Gut, die Frage der Unterbringung während deiner Arbeitszeiten wäre also geklärt. Doch das ist leider noch nicht alles, worüber du dir Gedanken machen solltest. Hunde sind wie Kinder und brauchen entsprechend Aufmerksamkeit und Auslastung. Beachte deshalb bitte auch folgende Punkte, bevor du einen Vierbeiner adoptierst.

1. Ein Hund braucht viel Bewegung

Nach einem langen Arbeitstag kommst du nach Hause und möchtest dich einfach nur noch auf die Couch legen? Nichts da! Wer einen Hund hat und Vollzeit arbeitet, der muss sich wenigstens abends unbedingt viel Zeit für den Vierbeiner nehmen. Für deinen Hund gibt es nichts Schöneres, als wenn du wieder nach Hause kommst und endlich für ihn da bist. Außerdem möchte er spazieren gehen und sich austoben, das heißt, du musst nach der Arbeit auf jeden Fall noch mindestens einmal für eine große Runde mit ihm raus. Vor und nach der Arbeit solltest du, je nach Rasse und Alter deines Hundes, mindestens 30 Minuten für einen Spaziergang einplanen. 

Falls du generell ein eher gemütlicher Mensch bist, solltest du dir das mit dem Hund besser nochmal überlegen. Denn deine Freizeit wird sich sehr viel um dein Haustier drehen, sobald es bei dir einzieht. Die Wochenenden, die du nur auf der Couch verbracht hast, sind vorbei. Jetzt heißt es: raus in die Natur, Ausflüge machen oder wandern gehen. Auch du wirst nun immer in Bewegung bleiben.

2. Routine und Planung

Insbesondere in den ersten Wochen, in dem der Hund bei dir einzieht, braucht er viel Zuwendung und eine feste Routine. Vollzeit arbeiten mit Hund ist nur möglich, wenn alles gut durchgeplant ist. Das fängt bei der Organisation der Betreuung an und hört bei Fragen wie „Was mache ich, wenn ich mal krank bin?“ auf.

Außerdem braucht ein Hund Kontakt zu anderen Artgenossen, weshalb du regelmäßig für solche Treffen sorgen solltest. Spontane Treffen nach der Arbeit mit Freunden oder Arbeitskollegen sind nicht mehr möglich, sondern müssen bereits vorher geplant werden. 

3. Welpen erfordern besonders viel Zeit

Wenn du einen Welpen adoptieren möchtest, musst du dir klar darüber sein, dass dieser gerade in den ersten Wochen deine volle Aufmerksamkeit braucht, um sich an dich und die neue Umwelt zu gewöhnen. Der Körperkontakt zu dir ist wichtig für seine Entwicklung und die Sozialisierung. Außerdem muss die kleine Fellnase erst stubenrein werden, was eine Menge Arbeit bedeutet. Auch die Erziehung erfordert Zeit und Nerven. Du kannst also auf keinen Fall nebenbei Vollzeit arbeiten, sondern musst dir zumindest für ein paar Wochen Urlaub nehmen und anschließend bestenfalls im Homeoffice arbeiten.

4. Deine Freizeit gehört deinem Hund

Das hört sich hart an, aber in gewisser Weise ist es tatsächlich so. Ein Hund braucht Aufmerksamkeit und Beschäftigung. Und deshalb ist es wichtig, dass dir Tätigkeiten wie Wandern, bei denen du deinen Vierbeiner mitnehmen kannst, Spaß machen. Auch Hundeschule, Hundetreffen und Training sind wichtig für deinen Hund. Du solltest gerne mit ihm dorthin gehen. 

Als Hundebesitzer verbringt man sehr viel Zeit draußen an der frischen Luft. Dies hat durchaus positive Effekte auf die Gesundheit. Und zwar sowohl auf die körperliche als auch auf die mentale. Wer sich am Wochenende lieber mit Freunden zum Essen trifft, shoppen geht, vor dem Fernseher hockt oder nach Corona die Bars unsicher machen möchte und die Natur generell eher meidet, der sollte sich lieber nochmal genau überlegen, ob ein Hund in sein Leben passt. 

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5. Single oder in einer Partnerschaft? 

Entscheidest du dich gemeinsam mit deinem Partner oder deiner Partnerin für einen Hund, dann wird einiges leichter fallen. Beispielsweise kann man sich eventuell die Arbeitszeiten so einteilen, dass immer jemand zuhause ist, und auch kurzfristige Termine sind kein Problem. Außerdem ist es gut, wenn der Hund nicht nur an eine einzige Person gebunden ist, sondern an mehrere. Als Single dagegen trägst du die alleinige Verantwortung und musst dich selbst um alles kümmern. Auch das solltest du bei der Entscheidung beachten.

6. Hunde kosten Geld

Auch deine finanzielle Situation spielt eine wichtige Rolle. Ein Hund braucht neben qualitativem Futter auch Dinge wie Spielzeug, Bettchen, Decken, Zubehör fürs Auto, Geschirr, Leine und vieles Weiteres. Hinzu kommen Hundesteuer und eventuell Versicherung und Trainingsstunden. Das kann ganz schön ins Geld gehen. Wenn du also sowieso schon knapp bei Kasse bist, passt ein Hund wohl gerade eher nicht in dein Leben. 

7. Hundeerziehung

Seinen Hund zu erziehen erfordert eine Menge Geduld. Man sagt nicht umsonst, dass ein Hund wie ein Kind ist. Auch das alleine bleiben muss schrittweise trainiert werden und funktioniert nicht von Anfang an. Wer also nicht bereit ist, sich intensiv mit dem Lernverhalten eines Hundes auseinanderzusetzen, der sollte sich lieber eine Katze holen. 

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8. Die passende Umgebung

Wer mitten in der Stadt wohnt und nur von zugepflasterten Straßen umgeben ist, wird es schwer haben. Ein Hund braucht große Wiesen, über die er auch mal ohne Leine tollen kann. Außerdem möchte er seine Umgebung mit der Schnauze erkunden und dabei nicht unbedingt ständig Autoabgase einatmen. Solltest du auf dem Land wohnen, ein Haus mit Garten besitzen oder einen großen Park in der Nähe haben, ist das definitiv von Vorteil. 

Fazit

Wer sich einen Hund anschaffen möchte, der sollte sein Leben vorher gründlich unter die Lupe nehmen und herausfinden, ob sich ein neuer bester Freund tatsächlich mit dem Job vereinbaren lässt. Mit einem Beruf, der regelmäßig Überstunden und Dienstreisen erfordert, ist es deutlich schwieriger. Viele Hunde, die während der Corona-Krise aus einer Laune heraus gekauft werden, landen hinterher wieder im Tierheim, weil die Besitzer merken, dass der Vierbeiner doch nicht in ihr Leben passt.

Solltest du also mit dem Gedanken spielen, einen Hund zu adoptieren, mache dir bitte vorher alle Konsequenzen bewusst. Bist du bereit, deine Freizeit deinem Hund zu widmen und auch sonst alles für ihn zu tun, ist es durchaus machbar. Wichtig ist, dass du deinen Hund ausreichend auslastet und dafür sorgst, dass seine Bedürfnisse erfüllt werden. Dann steht eurem glücklichen Leben zu zweit nichts mehr im Wege. 

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