#Karrierefrauen: Das ist uns wichtig
Wir stellen euch heute vier inspirierende Frauen vor, allesamt Mitglieder im Frauen-Karrierenetzwerk nushu. Sie erzählen, wie es ihnen gelingt, erfolgreich zu sein, was sie antreibt und wo sie im Berufsleben ihre Schwerpunkte setzen. Und natürlich haben sie viele Ideen, wie man die Karrierewelt heute positiv verändern könnte.
Carina Kleemann, Senior Financial Analyst bei Kellogg, 33 Jahre, Hamburg. Carina ist im Vertriebscontrolling tätig und dort verantwortlich für die deutschen Accounts. Sie hat einen kleinen Sohn.
Filiz Beckmann, HR Business Partnerin bei Tchibo, 30 Jahre, Hamburg. Filiz berät als Business Partnerin sowohl die Geschäftsführung als auch die erste Leitungsebene bei Tchibo in businessrelevanten Fragestellungen mit Bezug zum Thema Personal.
Stefanie Brug, Finance Business Process Manager bei Mytheresa, München. Stefanie arbeitet bei Mytheresa in einer Stabsstellenfunktion direkt unter dem CFO und ist dort für die Optimierung bestehender Prozesse mit Bezug zum Finanzbereich zuständig. Zudem entwickelt sie als Projektleitung neue abteilungsübergreifende Unternehmensprozesse.
Katharina Schleeberger, HR-Expertin bei thyssenkrupp und Coachin, Essen. Katharina ist fest angestellt im Personalbereich der Konzernzentrale von thyssenkrupp und betreut dort verschiedene internationale Personalprojekte. Ihr zweites Standbein ist ihre Tätigkeit als Psychologin und Business-Coachin. Sie ist Mutter von zwei Kindern.
Was ist dir besonders wichtig in deinem Job?
Filiz Beckmann: Wirksam zu sein! Nach einem langen Projekt Licht am Ende des Tunnels zu sehen und eine Veränderung ins Positive erwirkt zu haben, auch wenn es nur ein kleiner Schritt ist. Und vor allem dabei die Menschen auf dem Weg mitgenommen zu haben, so dass am Ende jeder sagen kann, es war für etwas gut – auch für die, die anfangs vielleicht skeptisch waren. Zudem ist mein Leitsatz: „Einfach mal machen!“.
Stefanie Brug: Selbstbestimmung, Abwechslung und immer wieder etwas Neues zu lernen. Außerdem die Möglichkeit, die Unternehmensentwicklung mit voranzutreiben und für meine Kollegen positive Veränderungen zu bewirken.
Katharina Schleeberger: Wichtig ist mir, herauszufinden, was wirklich zählt. Sei es in den Projekten im thyssenkrupp Konzern oder in den ganz persönlichen Themen meiner Klientinnen und Klienten im Coaching. Vor lauter Möglichkeiten geht unser innerer Kompass so leicht verloren. Man verirrt sich in Nebenschauplätzen und wundert sich, wie schnell die Zeit vergeht und wie weit das eigentliche Ziel noch entfernt ist. Hier hilft es, sich mit dem Thema Haltung zu beschäftigen. Ein klassisches Patentrezept für Erfolg und Karriere gibt es nicht mehr. Klarheit über die eigene Haltung ermöglicht es in diesem volatilen Umfeld, gute Entscheidungen zu treffen.
Carina Kleemann: Für mich ist es besonders wichtig, dass ich an neuen Herausforderungen wachsen und einen Bezug zu den Produkten herstellen kann. Aus diesem Grund hat es mich in die Konsumgüterbranche verschlagen.
Welche Fähigkeiten brauchst du in deinem Job am meisten?
Katharina Schleeberger: Wichtig ist vor allem die Fähigkeit, gute, vertrauensvolle und tragfähige Beziehungen zu anderen Menschen aufbauen zu können. Ganz gleich ob im Projektumfeld oder im Coaching. Hier hilft es, großes Interesse an anderen Menschen zu haben und schnell in Kontakt zu kommen. Eine Zeit lang war ich auf Karrieremessen und Events aktiv, da trainiert man diese Fähigkeiten ganz gut.
Carina Kleemann: Ich setzte auf ein gutes Zahlenverständnis, sowie ausgeprägte analytische Fähigkeiten und ein starkes Kommunikationsverhalten.
Stefanie Brug: Betriebswirtschaftliche Kenntnisse und ein Verständnis für Zusammenhänge im Finance sind sicher eine wichtige Basis. Außerdem noch eine gute Portion Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen, um auch größere Projekte zum Abschluss zu bringen. Letztlich ist noch ein gutes Netzwerk von Vorteil – intern um die richtigen Kollegen an Bord zu haben und extern, um nicht betriebsblind zu werden.
Filiz Beckmann: Als Business Partner braucht man in jedem Fall Durchsetzungsfähigkeit, Analysefähigkeit, strategisches Denken und eine Menge Empathie und Überzeugungskraft. Zudem gehören zu dem Job Projektmanagement und analytische Skills. Neuerdings sind auch immer mehr Coachingkompetenz und Wissen in agilen Methoden gefordert.
Was würdest du als erstes ändern, wenn du die Möglichkeit dazu hättest?
Stefanie Brug: Talentierten Frauen im Job zu mehr Selbstbewusstsein zu verhelfen und ihren Ehrgeiz zu wecken, bei der Karriereplanung nicht hinter ihrem Partner zurück zu stehen.
Carina Kleemann: Seitdem ich nach dem Ende der Elternzeit wieder im Job zurück bin, habe ich gemerkt, dass es für viele nicht selbstverständlich ist, dass man Mutter ist und dennoch seinen Job liebt. Ich bin mit einer „hohen“ Wochenstundenzahl von 30 Stunden wieder eingestiegen und habe diese auf vier Tage verteilt, um im Joballtag keine Kompromisse machen zu müssen. Oft werde ich deswegen gefragt, warum mein Kind so lange in der Kita ist oder warum ich nicht weniger arbeite. Ich wünsche mir, dass Mütter mehr Akzeptanz für das durch sie gewählte Kind-&-Job-Modell erfahren.
Katharina Schleeberger: Tatsächlich wünsche ich mir mehr Bewusstsein dafür, was es bedeutet, Fleisch zu essen. Es gibt dieses Zitat von Albert Einstein: „Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern, wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung.“ Eine Reduktion des Fleischkonsums ist ein Schritt, den viel mehr Menschen mitgehen könnten, als es aktuell bereits tun.
Filiz Beckmann: Als erstes wäre es toll, wenn wir Frauen endlich gleichwertig wahrgenommen werden! Daran kann man selbst jeden Tag ein Stückchen arbeiten. Aber ehrlich gesagt, geht mir das zu langsam.
Herzlichen Dank und alles Gute für Eure Zukunft!
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