Du hast keine Lust auf eine Berufsausbildung oder ein Studium und willst am liebsten die ganze Zeit in der Sonne verbringen und den größten Teil des Tages einfach nichts tun, am liebsten gratis in einem Hotel leben? Es gibt tatsächlich einen Beruf, der solchen Bedürfnissen entgegenkommt: Als Kokosnuss-Sicherheitsbeauftragter (englische Berufsbezeichnung: Coconut Security Engineer) besteht die Hauptaufgabe darin, an Orten, wo es immer Sommer ist, auf Palmen zu steigen und diejenigen Kokosnüsse zu pflücken, die gerade reif sind. Auch kann es zum Tätigkeitsprofil gehören, den Passanten frisches Kokoswasser auszuschenken.

Wer in erster Linie Spaß haben und Freizeitbeschäftigungen zum Beruf machen möchte, kann einen der exotischen Berufe ergreifen, die dort ausgeübt werden, wo andere Urlaub machen – neben dem Wasserrutschen-Tester, dem Tauben-Verscheucher oder dem Mud Manager (dem Schlammverantwortlichen) ist der Kokosnuss-Sicherheitsbeauftragte ein Tätigkeitsfeld, das zu den skurrilsten Berufen zählt und bei welchem ein entscheidendes Manko wegfällt: Man ist zu keinem Zeitpunkt ein echter Azubi.

Viele Informationen gibt es zu diesem Beruf nicht, was nachvollziehbar ist, da es zum einen nur sehr wenige solcher Stellen geben dürfte und die Arbeitgeber eines sind: ganz weit weg von Deutschland. Das wenige Wissen, das wir über diesen Beruf in Erfahrung gebracht haben, präsentieren wir euch in den folgenden Absätzen.

Wo gibt es Jobs als Kokosnuss-Sicherheitsbeauftragter?

Auf der karibischen Insel St. Thomas befindet sich ein Ritz-Carlton Hotel, welches seine Gäste vor herabfallenden Kokosnüssen schützen möchte und für diesen Zweck einen Mitarbeiter beschäftigt. In seine Tätigkeit gibt ein solcher Mitarbeiter hier einen kurzen Einblick.

Wer auf der Suche nach einer vergleichbaren Position ist, sollte recherchieren, welche Hotelanlagen auf der Welt aktuell Kokospalmen bieten (diese Bäume wachsen in den Tropen), und die Bewerbungsunterlagen – natürlich in der dort üblichen Sprache – bei den jeweiligen Hotels einreichen. Bei den Bewerbungen sollte man sich möglichst auf Luxus-Hotels konzentrieren, da sich nur solche einen derartigen Angestellten leisten können. Die Tätigkeit hat über das Ritz-Carlton-Hotel Bekanntheit erlangt, weshalb man sich bei seinen Bewerbungen auch nur auf Hotels dieser Kette beschränken kann.

Doch allzu viel Hoffnung können wir euch nicht machen: Aktuell war keine einzige Stellenanzeige für einen Kokosnuss-Sicherheitsbeauftragten ausfindig zu machen, weshalb davon auszugehen ist, dass dieser Job – möglicherweise aufgrund seiner Beliebtheit – gar nicht im Internet inseriert wird. Wer keine derartige Stelle ergattern kann, dem sei dazu geraten, sich eine Anstellung in einem Hotel zu suchen und sich kontinuierlich nach einer solchen Vakanz umzuhören, denn nicht selten – warum sollte es bei einer Stelle als Kokosnuss-Sicherheitsbeauftragter anders sein – werden besonders beliebte Positionen gar nicht ausgeschrieben, sondern an Mitarbeiter vergeben, die sich in dem Unternehmen bereits bewährt haben.

Möglicherweise werden manche Kokosnuss-Sicherheitsbeauftragten von einem Äffchen unterstützt.
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Wie wird bei dieser Tätigkeit vorgegangen?

Die Person, die die Kokosnüsse erntet, steigt zu diesem Zweck auf die Spitze einer Leiter – und die liegt in 8-10 m Höhe. Zusätzlich zu dieser Aufgabe können dem Security, wie aus dem oben genannten Bericht hervorgeht, auch andere Aufgaben übertragen werden.

Auf Wikipedia haben wir auch die folgende Information gefunden: „In Thailand, Malaysia und Indonesien werden teilweise dressierte Makaken eingesetzt, die auf die Bäume klettern und über Zurufe dazu gebracht werden, die Nuss so lange um ihre eigene Achse zu drehen, bis sie von der Palme fällt.“ Es ist deshalb gut denkbar, dass ein Kokosnuss-Sicherheitsbeauftragter mit einem entsprechend ausgebildeten Affen zusammenarbeitet, wenn etwa die Palme zu hoch für die Leiter ist.

Welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um diesen Job ausüben zu können?

Die individuellen Anforderungen können unterschiedlich sein. Beispielsweise kann es je nach Zusatzaufgaben erforderlich sein, Erfahrung als Security mitzubringen und einen einschlägigen Lehrgang besucht zu haben. Im Folgenden haben wir ein paar wichtige Soft und Hard Skills gesammelt, die für die Ausübung dieser Tätigkeit unabdingbar sind.

  • Wichtig ist, dass man keine Höhenangst hat, da man in luftigen Höhen arbeitet.
  • Keine Angst vor Boreout: Man darf kein Mensch sein, der darunter leidet, wenn es stundenlang keine Arbeit gibt.
  • Körperliche Belastbarkeit und ein guter Gleichgewichtssinn sind wichtig, um die Kokosnüsse pflücken zu können.
  • Mit hohen Temperaturen sollte man gut zurechtkommen.
  • Fachkenntnis: Man muss erkennen können, wann eine Frucht wackelt oder reif ist.
  • Wer nicht aus der Region stammt, muss die Bereitschaft mitbringen, auszuwandern.

Wie gefährlich sind herunterfallende Kokosnüsse?

Durch Kokosnüsse, die von einer Palme fallen, können nicht nur schwere Kopfverletzungen entstehen: Im schlimmsten Fall kann sogar ein Mensch dabei sterben. Im Jahre 1984 veröffentlichte ein Arzt in einer Fachzeitschrift eine Untersuchung zu Verletzungen aufgrund fallender Kokosnüsse und wurde später mit dem satirischen lg-Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet. Nach der Untersuchung dieses Arztes „übt sie […] beim Aufprall eine Gewichtskraft aus, die über einer Tonne Masse entspricht“ (Quelle). Auf Basis dieser Untersuchung wurde die These aufgestellt, dass auf der ganzen Welt jeden Tag 150 Menschen im Jahr durch fallende Kokosnüsse getötet werden würden.

Als Kokosnuss-Sicherheitsbeauftragter muss man viel über die Pflanze wissen
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Was sollte man sonst noch über die Kokosnuss und die Palmen wissen?

  • Ausgewachsene Kokospalmen sind mindestens 20 Meter und maximal 30 Meter hoch.
  • Kokospalmen tragen permanent Früchte – das ganze Jahr über – und können über 100 Jahre alt werden.
  • Nach der Ernte reifen die Früchte nicht nach.
  • Die Kokosnuss gehört zu den Steinfrüchten. Sie als Nuss zu bezeichnen, ist deshalb falsch.
  • Das Wort Kokos geht ursprünglich auf ein altgriechisches Wort mit der Bedeutung „Kern“/“Beere“ zurück.

Ein konventioneller Alternativberuf: Hotel-Security

Für die meisten Leser dieses Artikels wird ein Job als Kokosnuss-Security wohl ein Traum bleiben, da es nicht leicht ist, entsprechende Vakanzen zu finden. Wenn du gern für ein Hotel arbeiten willst und dein Geld – bis du möglicherweise eines Tages beruflich auf Palmen kletterst – mit einem gewöhnlichen Job verdienen willst, für den es zahlreiche Stellenanzeigen gibt, dann kannst du beispielsweise als (allgemeiner) Security arbeiten. Um diesen Beruf in Deutschland ausüben zu können, muss man die Unterrichtung nach §34a GEWO nachweisen können. Dazu besucht man einen IHK-Lehrgang und absolviert eine schriftliche und eine mündliche Prüfung. Es handelt sich also nicht um einen Ausbildungsberuf.

Hier findest du Stellen für Sicherheitsmitarbeiter.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.