Wir verbringen sehr viel Zeit mit ihnen. Wir feiern Erfolge miteinander. Wir gehen gemeinsam durch stressige Phasen und Niederlagen. Kein Wunder, dass Kollegen häufig zu unseren Freunden – sogenannten Frollegen – werden. Wir haben die Vor- und Nachteile dieser Bürofreundschaften zusammengefasst.

Umfrage: Privates und Berufliches trennen

Von Anfang August bis Ende Oktober 2017 wollten wir von unseren Lesern wissen: Wer ist mit den Kollegen auch privat befreundet?

32 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich freuen, wenn sie mit ihren Kollegen auch privat befreundet sind. Doch 40 Prozent sehen das Thema etwas kritischer. Sie trinken zwar gerne Mal ein Gläschen am Abend mit ihren Kollegen oder treffen sich mit ihnen zu wichtigen Anlässen. Allerdings möchten sie die Beziehungen nicht zu privat werden lassen. 28 Prozent der Umfrageteilnehmer trennen ihr berufliches und privates Leben strikt.

Umfrageergebnis: Privates und Berufliches trennen?

Fazit: Freundschaften im Büro sind nicht nur gern gesehen. Oft werden sie sogar vermieden. Wir zeigen dir, welche positiven und negativen Seiten Bürofreundschaften haben – und wie du es schaffen kannst, eine gute Freundschaft mit deinen Kollegen zu pflegen.

Bürofreundschaften: die guten Seiten

Angenehme Atmosphäre

Je besser oder freundschaftlicher die Beziehungen innerhalb deines Team sind, umso fröhlicher und entspannter ist auch die Atmosphäre, in der du arbeitest.

Stärkere Motivation

Wenn du mit deinen Kollegen befreundet bist, ist es auch wahrscheinlicher, dass du dich in deiner Arbeit wohl fühlst und dich mehr darauf freust. Die Folge: Du arbeitest motivierter.

Mehr Raum für Kreativität

Wer weiß, dass er mit Freunden arbeitet, der fühlt sich freier, Neues auszuprobieren. Denn Freunde sind im Normallfall nicht auf Fehlersuche und Anschwärzen aus. Kreativere Ergebnisse sind vorprogrammiert.

Natürlich gewachsenes Netzwerk

Bei einem Jobwechsel verlierst du zwar einen Frollegen, behältst aber einen guten Freund. Ein netter Nebeneffekt: Dein berufliches Netzwerk wächst ganz natürlich und entspannt.

Unterstützung bei Stress

Du kannst gerade keinen klaren Gedanken fassen? Dank eines Mini-Gesprächs mit einer vertrauten Person bist du oft schnell wieder im Flow. Perfekt, wenn du die kurz in der Kaffeeküche treffen kannst.

Privat meets beruflich: das könnte schwierig werden

Berufliches und Privates

Du und dein Frollege haben eine Meinungsverschiedenheit im Job? Darunter leidet auch schnell mal die Freundschaft. Achte darum in einer Bürofreundschaft darauf, die berufliche und private Beziehung bestmöglich zu trennen. Auch ein privater Streit sollte keine Auswirkungen im Büro haben.

Bürofreundschaften: das sind die Nachteile
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Plötzlich Konkurrenten

Du arbeitest in einem Team und auf einmal bietet sich die Möglichkeit, dass einer von euch aufsteigt? Besprich die Situation mit deinen Frollegen ganz offen, damit die anstehende Beförderung bei keinem von euch schlechte Gefühle in der Freundschaft auslöst.

Freund und Vorgesetzter

Besonders kompliziert können Freundschaften zwischen Vorgesetzten und Team-Mitgliedern sein. Schließlich muss der Vorgesetzte die Arbeitsleistung bewerten und auch mal unerfreuliche Nachrichten überbringen. Hier sollte Persönliches nicht mit Beruflichem vermischt werden.

Arbeit, Arbeit, Arbeit

Du besprichst mit deinen Frollegen auch am Wochenende oft, was gerade in der Arbeit passiert? Achte in der Bürofreundschaft darauf, dass nicht nur über die Arbeit gesprochen wird. Sonst schaltest du auch in deiner Freizeit nicht mehr richtig ab.

Gute Arbeitsmoral

Das gilt übrigens auch anders herum: Jeder Vorgesetzte ist froh, wenn sich sein Team gut versteht. Er freut sich allerdings nicht sehr darüber, wenn er seine Mitarbeiter ständig ermahnen muss. Denke also daran, dass du arbeiten sollst und nicht den ganzen Tag nur Privatgespräche führen.

Frollegen finden und behalten

Es gibt Verhaltensweisen, die gute Kollegen auszeichnen. Sie sind die Grundlage dafür, dass du im Job wirklich gute Freundschaften findest und auch erhältst.
Das hier sind ein paar dieser Verhaltensweisen:

  • Sei freundlich und hilfsbereit gegenüber deinen Kollegen.
  • Verhalte dich loyal: Hinter dem Rücken reden, lästern oder hetzen geht gar nicht!
  • Verbring deine Mittagspause nicht allein oder nicht immer nur mit derselben Person.
  • Bleib fair. Kritisiere konstruktiv – am besten Face-to-Face und gut begründet.
  • Werde nicht zu schnell privat: Ein gutes Verhältnis bedeutet nicht immer Freundschaft.
  • Trenne Beruf und Privatleben. Verhalte dich in der Arbeit professionell – auch in deiner Freundschaft.

Nimm gern an unserer aktuellen Umfrage teil.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.