Die Gurke macht sich nackig, der Plastikstrohhalm ist Vergangenheit, und auch auf herkömmliche Wattestäbchen verzichten wir nun: Galt Plastik in der Zeit des Wirtschaftswunders noch als moderne Errungenschaft mit idealen Eigenschaften für Transport, Bevorratung und Verpackung unterschiedlichster Güter, ruft die Gesellschaft knapp 70 Jahre später einen verzweifelten „Plastik-Stopp“ aus. Das Problem ist bekannt: EU-weit wird beispielsweise nur weniger als die Hälfte des Plastikmülls recycelt, da er dazu „sortenrein“ sein muss. Und so vermüllt unser Planet immer mehr. Deshalb macht es für jeden Einzelnen von uns Sinn, weniger Plastik zu verwenden. Und das geht durchaus – auch im Büro.

Vom Gewohnheitstier zum Vorreiter

Die größte Hürde für uns, Plastik zu vermeiden, ist in der Regel die Gewohnheit. Denn es gibt in vielen Bereichen wirklich gute Alternativen zu den üblichen Plastikprodukten. Ein erster Schritt in die richtige Richtung: Werde dir erst einmal bewusst, wie viel Plastik tatsächlich auf deinem Büroschreibtisch und in deinen Schubladen lauert. Das ist sicherlich eine ganze Menge. Und dann gilt es, Überzeugungsarbeit zu leisten. Weise deinen Chef oder die zuständige Abteilung darauf hin, dass es auch umweltfreundliche Varianten an Büromaterialien gibt. Spezielle Online-Versandhändler wie memo.de haben hier ein umfassendes Angebot an Bürobedarf.

Natürlich könnten die Kosten dafür etwas höher liegen als für die bisher verwandte Produkte. Doch welches Unternehmen möchte sich heute nicht mit dem Aushängeschild „Nachhaltigkeit“ schmücken und etwas für den Umweltschutz tun? Das lässt sich ja schließlich auch PR-technisch ganz gut ausschlachten. Und Denkansätze zu mehr Nachhaltigkeit im Büro gibt es durchaus viele, es muss ja nicht immer gleich „Zero Waste“ sein. Wir haben 8 Tipps für dich parat, damit sich auch dein Unternehmen auf den Weg in Richtung umweltfreundliche Büros machen kann. 

Büro Zero Waste
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1. Papier statt Plastik

Oftmals stellt Papier eine gute Alternative zu Plastik dar. So gibt es Lochverstärker aus Papier, und Schnellhefter können aus Pappe anstatt Plastik sein. Auch auf die klassische Schreibtischunterlage aus Kunststoff kann gut und gerne verzichtet werden: Wähle eine Unterlage aus recyceltem Papier, zum Beispiel in Kalenderform. Sie hat doppelten Nutzen: Du hast gleich noch Platz für schnelle Notizen während Telefonaten und reduzierst zudem den Plastikanteil auf deinem Schreibtisch.

Ein schwierig zu ersetzendes Produkt sind durchsichtige Prospekthüllen aus Plastik, die wertvolle Dokumente wie Verträge oder andere wichtige Unterlagen schützen und eine ordentliche und sichere Ablage gewährleisten sollen. Eine umweltfreundliche Alternative, die allerdings von der Transparenz her nicht dem Original entspricht, sind Pergaminfolien. Dabei handelt es sich um transparentes, jedoch nicht komplett durchsichtiges Papier auf Zellulosebasis. Pergamin ist zu 100% recyclingfähig und lässt sich über das Altpapier entsorgen. Es gibt mittlerweile Sichtfolien und auch Prospekthüllen aus diesem umweltfreundlichen Material, die durchaus auch ihren Zweck erfüllen. 


2. Holz: schick und robust

Plastikfreie Alternativen für die Dokumenten- oder Briefablage sind beispielsweise aus Holz. Sie haben zugleich den Vorteil, dass sie auch noch um einiges schicker aussehen und viel robuster sind. Es gibt sie unter anderem auch mit Schwenkmechanismus, was arbeitstechnisch praktisch ist. Auch Lineale oder Stifteboxen gibt es in sehr schönen Varianten aus Holz, die viel langlebiger sind als ihre Kunststoff-Brüder. 

Büro weniger Plastik
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3. Naturkautschuk

Auch beim Radiergummi lässt sich Plastik einsparen: Dazu wählst du einfach statt eines Kunststoffradierers einen Radiergummi aus Naturkautschuk. 


4. Tackern ohne Klammer

Tacker gibt es mittlerweile in einer nachhaltigen Variante: klammerfrei. Diese Tacker stanzen eine Lasche in das Papier, schieben sie durch den Spalt und verhaken sie dann auf der Rückseite. Sitzt bombenfest und spart Ressourcen.


5. Verzicht als Alternative

In vielen Fällen liegt die Lösung allerdings gar nicht im Wechsel des Materials, sondern ist noch viel einfacher. Verzicht heißt hier die Devise. In unserer Überflussgesellschaft sind wir es gewohnt, vier Scheren, zwei Locher, drei Tacker und zig Schnellhefter im Schreibtisch zu bunkern. Nüchtern betrachtet sind diese großen Mengen an Büromaterial völliger Unfug und gehen nur zu Lasten unserer Umwelt.

Mach am besten den Test: Unterziehe deinen Schreibtisch einer Radikalkur, und überlege bei jeder Neuanschaffung an Büromaterial ganz genau, ob du das Utensil wirklich benötigst. Oftmals wird die Antwort „nein“ lauten. Es muss auch nicht jedes Dokument in Folie abgelegt werden; oftmals reicht einfaches Abheften aus. Und wann hast du das letzte Mal deine fünf neongelben Textmarker zeitgleich benutzt? 

Textmarker
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6. Refill-Varianten

Bei Stiften bieten sich generell Refill-Varianten an. Kugelschreiber, bei denen sich die Mine auswechseln lässt, sowie Textmarker, die wiederaufladbar sind, stellen umweltfreundlichere Alternativen dar. Bekommst du deine Firma dazu, diese Produkte in Zukunft in großem Stil in Öko-Variante zu bestellen, kann das durchaus ein nennenswerter Beitrag zu mehr Umweltschutz sein. Der gute, alte Bleistift kann sich übrigens auch auf „grünen“ Schreibtischen relativ sicher fühlen: Er vertritt ein bewährtes und zugleich plastikfreies Konzept. 


7. Mehrweg statt Einweg

Hardware-Problematik

Man muss jedoch zugeben: Wer sich einmal unter dem Aspekt der Umweltfreundlichkeit auf seinem Schreibtisch umsieht, kann leicht Panik bekommen. Kunststoff bzw. Plastik, wohin man blickt. Tastatur, Bildschirm, Computergehäuse, Telefon – besonders an der Hardware hat die Kunststoffindustrie ihre wahre Freude. Und hier ist es für den einzelnen Mitarbeiter auch gar nicht so leicht, sich in Plastikvermeidung zu üben. Denn auf bestimmte Geräte kannst du schlecht verzichten. Doch auch hier lohnt es sich, mit Denkanstößen an die Chefetage zu arbeiten. Allerdings muss man sich dann auch von der Anspruchshaltung verabschieden, alle zwei Jahre mit der neuesten Hardware zu arbeiten.

Denn der Weg zu weniger Müll im Plastiksektor ist manchmal auch ein Weg des Verzichts bzw. der Wiederverwertung. Sprich es kann durchaus Sinn machen, in einem Unternehmen in bestimmten Bereichen Hardware „zweiter Wahl“ einzusetzen, die vielleicht bei anderen Firmen bereits ausgemustert wurde.

Auch Firmenhandys werden oftmals in einem regelmäßigen Turnus ersetzt. Wohin dann mit den alten Mobiltelefonen? Auf jeden Fall nicht in den Müll! Hierfür gibt es spezielle Ankauf-Plattformen, die Mobilgeräte, die noch nicht allzu alt sind, sogar in Zahlung nehmen. Ältere Handys können an speziellen Sammelstellen kostenlos abgegeben werden. Viele dieser alten Mobiltelefone sind funktionsfähig und lassen sich noch nutzen. Oder aber sie werden einem fachgerechten Recyclingprozess unterzogen. Mit den Erlösen aus diesen beiden Optionen unterstützt das Projekt handysammelcenter.de beispielsweise Umweltprojekte auf der ganzen Welt.


Jenseits des Schreibtischs

Auch in Pausen- und Erfrischungsräumen wird jede Menge Plastik verbraucht. Doch hier gibt es ebenso alltagstaugliche Konzepte, die Müll vermeiden. Hier zwei Beispiele:

  • Plastikflaschen adé: Statt für seine Mitarbeiter Wasser in Plastikflaschen anzubieten, lohnt es sich, auf Mehrwegflaschen aus Glas zu setzen. Noch besser: Es wird ein Wasseraufsprudler oder ein Trinkwasserspender mit Leitungsanschluss im Büro installiert. So kannst du dir das frische Wasser einfach aus der Leitung in dein Glas zapfen.
  • Eine nicht zu unterschätzende Müllquelle sind Papierspender auf den Toiletten. Wer kennt das nicht: Man bräuchte eigentlich nur ein bis zwei Tücher, doch nach einem vorsichtigen Zug hält man bereits ca. 20 Papiertücher in nassen Händen, die dann allesamt im Müll landen – denn wer will sich damit noch die Hände abtrocknen? Und natürlich sind auch die Papierhandtücher bei ihrer Anlieferung noch einmal in Plastik eingepackt. Baumwollhandtuchspender mit Rollen, bei denen das Tuch regelmäßig gewaschen wird, können hier eine gute Lösung sein, oder aber das klassische Handtuch. Letzteres muss dann jedoch in sehr kurzen Abständen gewechselt werden. Diese Variante bietet sich aus hygienischen Gründen nur für relativ kleine Firmen an.
Recycling im Büro
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8. Verpackungsvermeidung

Ein Kaffee im Coffee-to-go-Becher auf dem Weg zur Arbeit, Asia-Nudeln in der Plastikbox samt Plastikbesteck zum Mittagessen, kleine Kunststoff-Flüssigseifenspender auf dem WC: Die Plastik-Verpackungsfalle lauert an einem Arbeitstag nicht nur im Büro, sondern an allen Ecken und Enden. Hier hilft nur eins: Konsequent auf Verpackungsvermeidung setzen. Und das geht so:

  • Gehst du in der Mittagspause zum Imbiss, nimm dir einfach das nächste Mal eine Transportbox von zuhause mit. Besteck kannst du ebenfalls einstecken, falls du dort andernfalls mit Plastiklöffel und -gäbelchen essen müsstest.
  • Auch auf den Coffee-to-go musst du nicht verzichten. Lege dir einfach einen entsprechenden Keramik-Thermo-Becher zu, den du überall hin mitnehmen kannst. Heutzutage bekommst du dort ohne Probleme deinen Kaffee eingefüllt.

Auch Arbeitgeber können in Sachen Verpackungsvermeidung tätig werden. Zwei kleine Beispiele mit großer Wirkung:

  • Flüssigseife in kleinen, einzelnen Kunststoffverpackungen auf den Mitarbeiter-WCs sollten der Vergangenheit angehören. In kleineren Büros tut es durchaus ein Stück feste Seife. Diese Seifen sind in der Regel in Papier verpackt. Oder man setzt auf eine vorinstallierte Lösung, bei dem ein Seifentank bereits im Sanitärmobiliar enthalten ist und immer wieder nachgefüllt wird.
  • Beim Kaffeegenuss im Büro sollte man auf keinen Fall auf Kaffeemaschinen mit Kapseln setzen. Denn dabei fällt jede Menge Plastikmüll an. Besser: Automaten, die mit Pads oder ganzen Bohnen betrieben werden.

 Fazit

Ein komplett plastikfreies Leben gelingt im Büro leider kaum, das ist klar. Und doch gibt es sehr viele Möglichkeiten, auf Plastik zu verzichten bzw. plastikfreie Alternativen zu verwenden. Der Kreativität sind hier kaum Grenzen gesetzt. Vielleicht fallen dir ja noch ganz neue Wege ein, um noch mehr Plastikmüll einzusparen!

Quellen:
iwd.de, memo.de, plastikalternative.de


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