Dein Urlaub war toll? Du erinnerst dich an deinen Urlaub in der Pause? Egal ob im Ausland oder auf Balkonien: Du hast die Auszeit so richtig genossen, konntest abschalten und bist rundum erholt an deinen Schreibtisch zurückgekehrt? Na, das klingt doch super. Aber seit dich Alltag und Arbeit wiederhaben, ist irgendwie nichts mehr wie vorher: Dein Leben ist trostlos, der Erholungseffekt ist vorbei, das alles hat doch eigentlich keinen Sinn und du hast das Gefühl, die Zeit im Job kriecht zäh dahin wie Kaugummi. Alle Tage sind gleich öde. Die Diagnose steht fest: Dich hat der Post-Holiday-Blues erwischt. Doch keine Sorge, mit unseren Tipps wirst du die fiese Nach-Urlaubs-Depression schnell wieder los.

1. Zwei Tage Puffer

Sonntagabend: Rückkehr aus dem Urlaub

Montagfrüh: Erster Arbeitstag im Büro, mit gaaaaaanz viel Kaffee.

Das ist keine gute Idee. Der Mensch ist schließlich ein Gewohnheitstier. Wenn du nun zwei oder drei Wochen damit verbracht hast, gemütlich auszuschlafen, hat sich dein Körper daran gewöhnt. Mit dem Urlaubsende dann einen abrupten Ortswechsel sowie eine komplette Neujustierung der Einschlaf- und Aufstehzeiten von jetzt auf gleich zu erzwingen, könnte dir dein Organismus etwas übelnehmen. Gehe es ruhig an: Am besten planst du nach deiner Urlaubsrückkehr zwei Tage Puffer ein. Während dieser Tage arbeitest du noch nicht. Du gibst deinem Körper und deiner Seele Zeit, sich wieder an das Zuhause und den gewohnten Alltagsrhythmus anzupassen. Stehe wieder etwas früher auf als im Urlaub, und gehe auch abends wieder ein bisschen früher ins Bett. So näherst du dich in Ruhe schön langsam deinen gewohnten Abläufen an.

2. Raus an die frische Luft

Erholung passiert nicht von selbst. Ein simpler Trick, der aber immer erstaunlich gut hilft: Packen dich depressive Verstimmungen und schlechte Laune während der Arbeitswoche am Schlafittchen, dann schüttle sie einfach ab – mit ganz viel Sport im Freien. Es ist erwiesen, dass Bewegung, und zwar vor allem an der frischen Luft, die Stimmung heben und zu spürbar mehr Wohlbefinden führen kann. Egal, ob du joggen gehst, die Walkingstöcke auspackst oder dich aufs Fahrrad schwingst: Es wird dir guttun.

Vor allem, wenn du merkst, dass der jobbedingte Stress wieder hochkommt, kann Sport eine echte Hilfe zum Stressabbau im Alltag sein. Optimal sind zwei bis drei kurze Einheiten pro Woche; 20 bis 30 Minuten reichen völlig aus, um den Kopf freizubekommen und deine Fitness etwas anzukurbeln.

Post-Holiday-Blues
Bildquelle: www.istockphoto.com / nito100

3. Starte unter der Woche

Für dieses Mal ist es wahrscheinlich zu spät, doch damit du nach deinem nächsten Urlaub nicht wieder in eine depressive Post-Urlaubs-Stimmung abdriftest, plane geschickt vor: Optimal ist es, wenn du deinen Arbeitsbeginn beispielsweise auf Mittwoch oder Donnerstag legst. Denn dann ist es gar nicht mehr lange bis zum nächsten Wochenende. So kannst du dich langsam wieder in die Jobroutinen einfinden, E-Mails checken und die Lage erstmal sondieren. Bevor dich die liegengebliebenen Arbeitsaufträge jedoch mit Wucht zu erschlagen drohen, heißt es schon wieder: Wochenende! Und du kannst zwei freie Tage dazu nutzen, dich ganz entspannt und Schritt für Schritt auf den Alltag einzustellen.

Idealerweise verbringst du dann einen Tag zuhause, mit viel Nichtstun, aber auch ein paar alltäglichen Wochenend-Erledigungen wie Einkaufen oder Putzen. Nutze dann den Sonntag ruhig noch einmal für einen Ausflug. Denn solch kleine Auszeiten sind ja auch im Berufsalltag möglich und verschaffen dir ein bisschen Ferienflair. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass diese kleinen Fluchten immer möglich sind.

4. Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub

Eigentlich wirkt es wie ein Widerspruch, doch vielen Betroffenen mit Post-Holiday-Syndrom hilft es: die Beschäftigung mit dem gerade eben vergangenen Urlaub. Lass in Gesprächen, Gedanken oder auf Bildern deine Urlaubserlebnisse nochmal Revue passieren. Dieses ganz bewusste Auseinandersetzen mit dem Urlaub kann wirklich dabei helfen, die Ferien abzuschließen und das Hier und Jetzt auch wieder besser zu akzeptieren. Hier ein paar Tipps:

  • Triff dich mit Freunden und erzähle ihnen von deinem Urlaub.
  • Gestalte ein Fotoalbum mit den tollsten Bildern deiner Reise bzw. deiner Urlaubsaktivitäten.
  • Teile auf Social Media deine schönsten Urlaubserlebnisse und tausche dich dort mit anderen aus.
  • Nach Feierabend schalte ab und entspanne dich.

Klar ist ja außerdem: Die nächste Reise kommt bestimmt! Viele Arbeitnehmer planen deshalb direkt nach ihrer Urlaubszeit gleich ihre nächste Auszeit. Das muss aber nicht unbedingt sofort eine fixe Reisebuchung sein. Überlege dir einfach, was dein nächstes Ziel ist bzw. welche Reise oder welches Erlebnis dich in Kürze am ehesten reizen würde. Damit kann man sich dann wunderbar über Wochen oder Monate beschäftigen – mit dem Land, mit den Leuten, mit der Aktivität, mit den möglichen Ausflügen oder Routen dort. Und ganz nebenbei entsteht dabei etwas, das guttut und immer größer wird: die Vorfreude.

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Bildquelle: www.istockphoto.com / nito100

5. Zeit für einen Wechsel?

Wenn das alles nichts hilft, musst du Nägel mit Köpfen machen: Denn lässt sich deine permanente Unzufriedenheit gar nicht wieder einbremsen, solltest du dir grundsätzlich Gedanken machen, ob dein Job noch der Richtige für dich ist oder ob dir ein Wechsel gut täte. Hole dir am Ende des Tages Stift und Papier und beantworte für dich selbst folgende Fragen:

  • Was liebe ich an meiner Arbeit?
  • Was finde ich gut an meinem Arbeitsplatz?
  • Was schätze ich besonders an meiner aktuellen Arbeitsstelle?
  • Führt meine Abwesenheit bei der Arbeit zu einer übermäßigen Arbeitsbelastung für meine Kollegen?
  • Passt meine aktuelle Stelle zu meinen Prioritäten im Leben?
  • Wenn ich frei entscheiden könnte: Wo würde ich gerne in einem Jahr arbeiten?
  • Auf einer Skala von 1-10: Wie zufrieden bin ich aktuell mit meinem Job?
  • Wie oft bin ich in den letzten 14 Tagen unmotiviert und schlecht gelaunt zur Arbeit gegangen?
  • Sind meine Kollegen da, wenn ich Hilfe für bestimmte Aufgaben bzw. Projekte brauche?

Anhand deiner Antworten wirst du schnell merken, ob es sich für dich noch lohnt, bei deiner aktuellen Arbeitsstelle zu bleiben. Oder schreit alles in dir nach Veränderung? Dann ist jetzt der Zeitpunkt, um sich neu zu bewerben.

Fazit

Ein bisschen Nach-Urlaubs-Blues ist ganz normal. Und auch gar nicht so schlimm, schließlich beweist er ja, dass dein Urlaub toll war und du hast dich entspannt gefühlt . Es gibt ein paar kleine Tricks, die dir helfen können, deinen Weg zurück in den Alltag wiederzufinden: Lass dir Zeit, nähere dich langsam wieder deinen Alltagsroutinen an und schaffe dir kleine Auszeiten wie Ausflüge oder Sporteinheiten zum Stressabbau. Auch die Beschäftigung mit dem vergangenen Urlaub kann dabei helfen, in die Jobroutinen zurückzufinden. Verspürst du jedoch sogar Angst, wenn du an den nahenden Arbeitsbeginn denkst, oder hält deine Depri-Stimmung auch noch zwei oder drei Wochen nach dem Urlaub an, solltest du dir grundsätzlich Gedanken machen, ob dein Job wirklich noch der richtige für dich ist. Vielleicht ist es an der Zeit, auf Stellensuche zu gehen.


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