Sechs Bewerbungstrends, die du 2021 kennen solltest
Digitale Medien bestimmen unser Leben. Die Corona-Krise, Social Distancing und Kontaktsperren haben diesen Trend zwar nicht gestartet, doch im letzten Jahr enorm beschleunigt. Diese Bewegung kennzeichnet natürlich auch aktuelle Bewerbungstrends.
Inhaltsverzeichnis
Und so ist es gut möglich, dass dein Wunschunternehmen nicht nur darauf setzt, dass du deine Bewerbungsunterlagen auf digitalem Wege, zum Beispiel per E-Mail oder über eine Online-Plattform einreichst. Es ist sogar sehr gut möglich, dass dein Jobinterview beziehungsweise das Auswahlgespräch per Zoom, Skype oder Google Hangouts durchgeführt werden wird. Die Vorteile für die Firmen liegen auf der Hand: Sie sparen Zeit bei der Sichtung der Unterlagen, die sie oft zuvor bereits automatisiert auswerten können. Sie benötigen weniger Personal, sind zeitlich unabhängiger, haben kein Risiko bezüglich Corona und benötigen keine Räume für ein persönliches Treffen mit den Jobkandidaten.
Was bedeutet das für dich?
Ein Pluspunkt ist, dass auch du zu einem eventuellen Auswahlgespräch nicht mehr anreisen musst. Gerade wenn du dich von einem entfernteren Ort bewirbst, ist dies ein großer Vorteil. Doch damit du überhaupt erst in die engere Wahl gelangst, musst du dich gegenüber einer Vielzahl von anderen Stelleninteressenten durchsetzen. Und das heißt: Hinterlasse von Beginn an einen perfekten Eindruck!
Sei deinen Mitbewerbern einen Schritt voraus!
Nicht nur gut, sondern besser
Mit den neuen Bewerbungstrends hast du gute Chancen, dich positiv von der Masse abzuheben. Zugegeben, du wirst ein wenig Arbeit investieren müssen. Doch ist der Ausblick auf deine Traumstelle das doch sicher wert. Wir stellen dir hier sechs Möglichkeiten vor, um durch einen bleibenden Eindruck zu überzeugen. All dies funktioniert allerdings nur, wenn du dir wirklich Zeit nimmst und dich mit Sorgfalt an die Arbeit machst. Denn wie bei der klassischen Bewerbungsmappe gilt: Sie ist deine erste Arbeitsprobe. Personalverantwortliche ziehen den Rückschluss, dass du ebenso arbeiten wirst, wie du dich hier präsentierst: Rechtsschreib- und Grammatikfehler führen geradewegs ins Aus, laienhaft angefertigte Fotos und schlampig zusammengestückelte Bewerbungsunterlagen sind ebenfalls ein klares K.o-Kriterium.
Die Bewerbungshomepage
Vergleichsweise neu und damit noch immer ein echtes Alleinstellungsmerkmal ist eine eigene Bewerbungshomepage. Personalrecruiter verlagern ihre Suche nach passenden Stelleninteressenten mehr und mehr auf das Internet – eine tolle Chance, dich hier mit deinen Fähigkeiten und vor allem deiner Persönlichkeit ins rechte Licht zu setzen. Daher ist eine eigene Webseite nicht nur IT-Experten vorbehalten. Sie beweist auch in anderen Karrierebereichen eine – heute oft vorausgesetzte – Affinität zu digitalen Medien und die Fähigkeit, mit der Zeit zu gehen.
Allerdings kann eine Bewerbungshomepage die vom Unternehmen angeforderten Bewerbungsunterlagen nicht ersetzen. Aber sie kann den professionellen ersten Eindruck gut ergänzen und eventuell den entscheidenden Vorsprung gegenüber einem Mitbewerber bringen. Sei dir dabei bewusst, dass deine Daten eventuell öffentlich im Internet sichtbar sein werden. Daher mache dir zuvor genau klar, was du von deiner Person frei verfügbar darstellen möchtest, und welche Daten und / oder Arbeitsproben du mit einem Passwort sicherst. Wenn du nicht gerade selbst ein Profi in der Erstellung von Webseiten bist, nimm etwas Geld in die Hand und beauftrage einen Webdesigner oder einen Spezialisten für Bewerbungsdienstleistungen, der deine Homepage ansprechend gestaltet.
Das Bewerbungsvideo
Rückenwind für deine Bewerbung ist auch ein kreativ gestaltetes Bewerbungsvideo. Es macht die Bewerbung eindrucksvoll und vermittelt wertvolle Informationen, die in einem Anschreiben oder im Lebenslauf nicht untergebracht werden könnten. Doch sollte es auf keinen Fall zu ausufernd werden, denn auch für Personalverantwortliche gilt: Zeit ist Geld. Daher sollte das Bewerbungsvideo eine Maximallänge von zwei Minuten nicht überschreiten. Achte auf einen professionellen Stil, passende Kleidung, den passenden Hintergrund (zum Beispiel eine helle Bürowand), gute Ausleuchtung und selbstverständlich darauf, dass du dich gut vorbereitet und klar präsentierst. Wichtig: Dein Bewerbungsvideo ergänzt das Anschreiben und den Lebenslauf. Fülle es mit neuen Informationen. Und darauf, dass dein Video ein Dateiformat und eine Dateigröße besitzt, die sowohl den Versand an als auch das Öffnen durch den Empfänger möglich machen.
CV-Parsing
Dein Lebenslauf kann sich sehen lassen, er ist lückenlos, passt hervorragend zu deiner Traumstelle – und dennoch wirst du nicht gesehen? Dann könnte es sein, dass du wortwörtlich durch ein Raster gefallen bist. Denn im Zeitalter der Digitalisierung werden Lebensläufe sehr oft nicht mehr von Personalrecruitern gesichtet, sondern zuvor von EDV-Programmen analysiert. Der CV-Parser untersucht diese auf relevante Bestandteile und überträgt die benötigten Informationen automatisch per Syntaxanalyse in eine Datenbank. Das Vorgehen ermöglicht es Unternehmen, Bewerbungsunterlagen semantisch nach bestimmten Kriterien zu filtern und so eine Vorauswahl zu treffen. Stelleninteressenten, deren Lebenslauf zwar passend ist, doch vom CV-Parsing-Tool nicht als solcher erkannt wird, werden nicht berücksichtigt.
Was vor allem für große Konzerne eine enorme Arbeitserleichterung bedeutet, stellt für den Bewerber unter Umständen das frühzeitige und eventuell unverdiente Aus im Besetzungsprozess dar. Die Bewerbung und den Lebenslauf sprachlich genau an die Stellenanzeige anzupassen und Rechtschreibfehler zu vermeiden, ist daher wichtiger denn je.
Jobkandidaten können jedoch selbst mit einem entsprechenden Tool testen, ob ihre Bewerbung den Anforderungen entspricht. Es macht auf Fehler im Lebenslauf aufmerksam, die anderenfalls leicht übersehen werden können. Dazu gehören zum Beispiel Tippfehler bei der E-Mail-Adresse, fehlende Zeiträume in der beruflichen Biographie oder wichtige Inhalte und Erfahrungen, die beim Erstellen des Lebenslaufes übersehen wurden. Ein CV-Parser kann auch aufzeigen, ob die verwendeten Schlüsselbegriffe zur Stellenanzeige passen und Hinweise für eine Optimierung des Lebenslaufes geben.
Social Media Profile
Aussagekräftige Profile in den Sozialen Medien können ebenfalls deine Aussichten auf deine Traumstelle verbessern. Denn bist du für den Personalverantwortlichen interessant, kann es durchaus sein, dass dieser sich auf Plattformen wie XING oder LinkedIn einmal ein näheres Bild von dir machen will. Nicht selten werden diese Medien sogar für die Suche von passenden Stellenkandidaten von Personalrecruitern aktiv genutzt. Ein Profil, das Professionalität und Verantwortungsbewusstsein zeigt, kann daher durchaus den Ausschlag dafür geben, dass du zum Vorstellungsgespräch eingeladen wirst. Achte auf aktuelle und vollständige Angaben, gute Kontakte und Inhalte, die zu deinen Job-Ambitionen passen.
Bewerbungsfotos mit Persönlichkeit
Auch bei digitalen Bewerbungen gilt nach wie vor: Das Foto bestimmt den ersten Eindruck, den der Personalverantwortliche von der Person hinter der Bewerbung macht. Es entscheidet oft über Sympathie und Antipathie und damit über die Emotionen, die beim Lesen des Lebenslaufes mitschwingen. Denn auch der geübteste Personalrecruiter ist nur ein Mensch und seine Entscheidungen werden zum großen Teil unterbewusst mitbestimmt. Sorge daher unbedingt dafür, dass dein Bewerbungsfoto genau das ausstrahlt, was du dem Unternehmen vermitteln möchtest: Professionalität, Kreativität, Verantwortungsbewusstsein oder Zielstrebigkeit – und auch das entscheidende Quäntchen Individualität, das dich von deinen Mitbewerbern unterscheidet.
Angesagtes Design in den Bewerbungsunterlagen
Klassisch oder ausgefallen, kreativ oder konservativ – das Design von Anschreiben, Lebenslauf, Motivationsschreiben und Arbeitsproben sollte zu deinem Wunschunternehmen passen und deine Persönlichkeit optimal unterstreichen. Wenn du – zum Beispiel bei einer E-Mail-Bewerbung – die Möglichkeit hast, deine Bewerbungsdateien entsprechend zu gestalten, lasse dir dies nicht entgehen. Denn auch das Layout der Bewerbung vermittelt eine Stimmung, die beim Lesen deiner Unterlagen mitschwingen wird. Bewirbst du dich auf eine Stelle, bei der es vorwiegend um Kreativität geht, zum Beispiel um einen Job im Marketingbereich, kannst du gerne zu etwas moderneren Formen greifen. Bewerbungen im Finanzwesen fordern eher eine klare, eher traditionelle Gestaltung. Sympathisch wirkt es, wenn du die Farben und Stil deiner Bewerbung an den Auftritt des Unternehmens anpasst. Das vermittelt unterschwellig, dass auch du als Kandidat in die Firma passen wirst.
Kurz zusammengefasst
Wenn du die Möglichkeiten der digitalen Medien kennst und für dich nutzt, kann dies ein entscheidender Vorteil im Rennen um deine Traumstelle sein. Bewerbungshomepages, Bewerbungsvideos, CV-Parsing und ein professioneller Social-Media-Auftritt sind bisher weniger genutzte, doch wirksame Mittel, mit denen sich Jobkandidaten von den anderen Bewerbern abheben können. Doch bieten neue Medien und digitalisierte Auswahlverfahren auch Fallstricke, die du mehr denn je beachten solltest. In jedem Fall kommt es jedoch auch weiterhin auf unbedingte Sorgfalt bei der Gestaltung deiner Bewerbung an, denn von ihr werden direkte Rückschlüsse auf dich als potentiellen Mitarbeiter geschlossen: Schreibe deine Bewerbung in dem Bewusstsein, dass dies die erste Arbeit ist, die du für dein Wunschunternehmen anfertigst. Scheue dich nicht davor, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Über den Autor
Dirk Hanusch ist Gründer und Geschäftsführer des Bewerbungsservices Online Bewerbungsportal. Das Team aus Textern, Grafikdesignern und HR-Spezialisten hilft Jobkandidaten dabei, ihre Persönlichkeit und ihre Fähigkeit ins beste Licht zu rücken. Mit dem Wissen rund um die neuesten Trends im Bewerbungsverfahren, erstellt es nicht nur schlagkräftige Bewerbungsunterlagen, sondern sorgt auch dafür, dass die Möglichkeiten der digitalen und sozialen Medien optimal ausgenutzt werden.
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