Selbstpräsentation: So stellst du dich richtig vor
Ob im Vorstellungsgespräch, im Assessment Center, bei Tagungen oder auf Messen – im Berufsleben ist es wichtig, dass man sich selbst gut präsentieren kann. Wer eine gelungene Selbstpräsentation hinlegt, der kommt mit anderen leichter in Kontakt, macht Eindruck und überzeugt mit seiner Persönlichkeit. Allerdings fällt es nicht jedem leicht, über sich selbst zu sprechen. Viele von uns vermeiden es, sich in den Vordergrund zu stellen. Dabei ist es gerade beruflich enorm wichtig, diese Fertigkeit zu beherrschen. Wie du ganz einfach mit einer sympathischen und authentischen Selbstpräsentation bei deinen Gesprächspartnern punkten kannst, erfährst du in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Selbstpräsentation im Arbeitsalltag
Im Arbeitsleben kommst du unweigerlich regelmäßig in Situationen, in denen du dich und deine Stärken präsentieren kannst und solltest. Dabei geht es nicht immer nur unbedingt um Assessment Center oder Vorstellungsgespräche – auch beim Small Talk unter Kollegen im Unternehmen oder bei der Zusammenarbeit mit Kunden gibt es jene Momente, in denen du über dich selbst sprechen musst. Zudem hilft dir Selbstmarketing dabei, neue Leute kennenzulernen und ein Netzwerk auf- bzw. auszubauen. Und auch bei Gesprächen mit dem Chef ist es von Vorteil, die Fähigkeit der Selbstvermarktung und der Selbstdarstellung zu beherrschen.
Bei einer Selbstpräsentation bist du in einer Gesprächssituation im Mittelpunkt und erzählst etwas über dich. Im beruflichen Umfeld steht deine Vorstellung dabei im Kontext des Gesprächs und zeigt den anderen, wie gut ihr arbeitstechnisch zusammenpasst und welche Erfahrungen du mitbringst.
Prinzipiell ist eine gute Selbstpräsentation zum Beispiel in folgenden Situationen hilfreich:
- beim Vorstellungsgespräch
- im Bewerbungsschreiben
- im Assessment Center
- beim ersten Tag in einem neuen Unternehmen
- auf Firmenevents bei deinem Arbeitgeber
- bei einem Vortrag auf Seminaren
- bei Messen
- bei Kundengesprächen
- in Vorträgen in Arbeitsgruppen
- beim Austausch mit Geschäftspartnern
- bei Tagungen
- beim Austausch mit noch unbekannten Kollegen
Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch
Die Selbstvorstellung ist ein wichtiger Teil des Bewerbungsgesprächs und kann darüber bestimmen, ob du einen Job oder ein Praktikum bekommst oder nicht. Der Personaler möchte dich kennenlernen und bittet dich deshalb oftmals, dich selbst kurz vorzustellen. Dabei geht es allerdings nicht darum, deinen Lebenslauf bzw. deine Qualifikationen runterzurattern, denn da alles hat dein Gegenüber bereits gelesen. Viel mehr interessiert ihn oder sie, wie sympathisch der Bewerber wirkt und wie offen er ist. Natürlich möchte er auch von deinen beruflichen Erfolgen hören, jedoch nicht eins zu eins so, wie sie in deinem Lebenslauf stehen. Die eigentliche Aufgabe ist die Präsentation, lege also hierauf deinen Schwerpunkt. Daher ist es ratsam, dich auf die wichtigsten Punkte zu fokussieren, den Personaler zu überraschen und ihn oder sie mit deiner Begeisterung anzustecken.
Prinzipiell dauert die Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch etwa drei bis fünf Minuten.
Wie stellt man sich selbst vor?
Egal ob dich jemand bittet, dich vorzustellen, oder ob du eine unbekannte Person von dir aus ansprichst: Sich zu präsentieren verlangt mehr, als bloß den eigenen Namen zu nennen. Hierbei sind viele verschiedene Fähigkeiten gefragt. Es ist eine wunderbare Chance, deinem Gesprächspartner etwas über dich zu erzählen und dadurch Gemeinsamkeiten mit diesem zu finden.
Beginnen solltest du deine Vorstellung dennoch erst einmal mit deinem vollen Namen, denn schließlich will dein Gegenüber wissen, mit wem er es hier zu tun hat. Im beruflichen Kontext kannst du dabei direkt deine Funktion bzw. deine berufliche und wenn gewünscht auch persönliche Situation nennen. So kann dich der oder die andere direkt einordnen, was Sicherheit verschafft.
Als nächstes präsentierst du in deinem Vortrag kurz und knapp als Schwerpunkt deine Kompetenzen, Kenntnisse und erzielten Erfolge, sowie die wichtigsten Stationen in deinem beruflichen Werdegang. Zum Schluss erwähnst du noch, welchen Mehrwert du deinem Gegenüber bieten kannst und weshalb es sich für ihn lohnt, sich weiter mit dir zu unterhalten bzw. Geschäfte mit dir zu machen. Im Vorstellungsgespräch erklärst du, warum du dich beworben hast und warum das Unternehmen dich einstellen sollte.
Hilfreich für die Selbstpräsentation ist zum Beispiel auch der sogenannte Elevator Pitch. Mehr dazu kannst du in diesem Artikel lesen: Der Elevator Pitch – was gibt es zu beachten?
6 Tipps für bessere Selbstpräsentationen
Nun weißt du, welche Anforderungen eine Selbstpräsentation an dich stellt und in welchen Situationen du sie anwenden kannst. Hier sind 6 Tipps, die deiner Präsentation den letzten Schliff verleihen.
Tipp 1: Die richtige Vorbereitung
Wenn du ungern im Mittelpunkt stehst und dir diese Situationen generell unangenehm sind, ist eine gute Vorbereitung das A und O. Sie hilft dir dabei, ruhiger zu sein, da du vorab einige wichtige Fragen klärst. So kannst du zum Beispiel überlegen, warum dieses Event, Gespräch oder der Termin so wichtig für dich ist und was du daraus mitnehmen willst. Mit einem klaren Ziel vor Augen ist es leichter, die Dinge tatsächlich umzusetzen. Vor einem Vorstellungsgespräch solltest du dir ins Gedächtnis rufen, warum du genau diese Stelle unbedingt willst und was du dem Unternehmen bieten kannst. Sieh die Selbstpräsentation als eigene Aufgabe, die du angehst.
Tipp 2: Die AIDA-Formel
Die sogenannte AIDA-Formel kann dir dabei helfen, einen roten Faden in deine Vorstellung zu bringen. AIDA steht für Attention, Interest, Desire und Action. Zunächst geht es darum, dir bei deinem Gesprächspartner Aufmerksamkeit zu verschaffen, beispielsweise indem du auf diesen zugehst und ihn ansprichst. Danach solltest du Interesse bei ihm oder ihr wecken, schließlich Verlangen erzeugen und zum Schluss der Selbstpräsentation mit einer Handlungsaufforderung enden. Das kann beispielsweise die Aufforderung an den Gesprächspartner sein, sich nun ebenfalls vorzustellen. Denke auch darüber nach, welche Rolle du bei dieser Veranstaltung spielen wirst und was du repräsentieren willst. Das gibt dir Klarheit, welche dich selbstbewusster wirken lässt.
Tipp 3: Der Sprachstil
Selbstverständlich spielen dein Sprachstil und deine Ausdrucksweise in der Selbstvorstellung eine entscheidende Rolle. Wähle aktive und starke Formulierungen, um dich auszudrücken. Versuche, ruhig, deutlich und klar zu reden, dabei jedoch natürlich zu bleiben und dich nicht zu verstellen. Verwende Worte, die zu deinem Umfeld passen und vermeide dabei unnötige Fachbegriffe. Das kann dich nämlich ganz schnell arrogant und unnahbar wirken lassen. Versteht dein Gegenüber diese Begriffe nicht, verliert er schnell das Interesse. Mache deine Präsentation kurz und knackig und übertreibe es nicht mit dem Selbstlob. Fokussiere dich auf konkrete Erfahrungen und wähle geschickt inhaltliche Schwerpunkte, die überzeugen. Bleibe locker, entspannt und nimm die Situation und auch dich selbst nicht allzu ernst.
Tipp 4: Die Erzähltechnik
Es sind nicht unbedingt Worte, die im Gedächtnis bleiben, sondern die Bilder, die sie in unseren Köpfen erzeugen. Dieses Wissen kannst du in deiner Selbstpräsentation nutzen, indem du eine Geschichte erzählst, die Emotionen und Bilder erzeugt. In einem Vorstellungsgespräch bei einem potenziellen Arbeitgeber oder einer Präsentation vor einem Publikum kannst du sogar so weit gehen und echte Bilder in einer PowerPoint-Präsentation zeigen. Dadurch behalten dich deine Zuhörer gewiss besser in Erinnerung und du hast die Aufgabe mit Bravour gelöst.
Tipp 5: Der richtige Fokus
Egal, ob du dich auf eine Führungsposition oder für ein Praktikum bewirbst: Gerade in einem Vorstellungsgespräch solltest du darauf achten, als Bewerber nur Informationen und Kenntnisse zu vermitteln, die relevant für den Job sind, den du haben möchtest.
Wenn du deine Stärken aufzählst, ist es außerdem wichtig, diese auch anhand von Beispielen belegen zu können. So interessiert es deinen Gegenüber sicherlich, ob du beispielsweise schon einmal eine Führungsposition ausgeübt hast, welche Projekte in einem anderen Unternehmen durch dein Mitwirken erfolgreich abgeschlossen wurden oder ob du ehrenamtlich tätig bist. Auch hier kannst du Storytelling als Hilfsmittel verwenden und lustige oder interessante Geschichten zu den einzelnen Stationen erzählen. Wenn du dann auch noch ein paar Schwächen in deine Selbstpräsentation mit einfließen lässt, kann dir das oft zusätzliche Sympathiepunkte bringen. In einem Vorstellungsgespräch muss der Personaler dich so außerdem nicht noch explizit nach diesen fragen.
Tipp 6: Körpersprache
Die Körpersprache wird oft unterschätzt, ist aber gerade in solchen Situationen enorm wichtig. Schaue deinem Gesprächspartner in die Augen, wenn du dich vorstellst, und schenke ihm ein Lächeln. Das macht dich sofort viel sympathischer. Stelle dich aufrecht hin und achte darauf, dass du Selbstbewusstsein ausstrahlst, dabei aber entspannt bleibst und nicht verkrampfst. Keine Angst: Die Fähigkeit, locker zu wirken, kann man durchaus trainieren.
Mehr zum Thema Körpersprache kannst du in diesem Artikel lesen: Körpersprache im Vorstellungsgespräch: 5 absolute No Gos
Fazit
Nicht jedem fällt es leicht, Kontakte zu knüpfen, sich selbst vorzustellen und auf die Frage „Erzählen Sie doch mal etwas über sich“ locker und spontan zu antworten. Eine gute Vorbereitung kann dir jedoch das nötige Selbstbewusstsein geben, auf dem nächsten Event von dir aus auf andere zuzugehen und dich selbst zu präsentieren. Wie so oft im Leben macht auch hier Übung den Meister: Trainiere deine Selbstdarstellung ruhig schon bei der Vorbereitung auf eine Ausbildung oder ein Praktikum. Versuche keinesfalls jemand zu sein, der du nicht bist, denn diese Fassade kannst du auf Dauer nicht aufrechterhalten und sie wird dich nicht glücklich machen. Stelle vielmehr deine positiven Seiten und Qualifikationen in den Vordergrund und bleibe du selbst. Dann überzeugst du deinen Gesprächspartner bzw. potenziellen Arbeitgeber beim nächsten Mal ganz bestimmt von dir.
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Marina ist Redakteurin, Content-Managerin & Autorin. Sie hat Romanische Sprachen, Literatur & Linguistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert. Schreiben ist für sie nicht nur ein Beruf, es ist auch ihre große Leidenschaft. Für careeasy – Dein Karrieremagazin von stellenanzeigen.de schreibt Marina freiberuflich über Themen rund um Bewerbung, Karriere und Persönlichkeitsentwicklung.