So machst du dich bei deinen neuen Kollegen beliebt
Ob als Werkstudent, Aushilfe oder studentische Hilfskraft – du erhältst neben deinem Studium die Gelegenheit, in einem Unternehmen mitzuarbeiten? Das ist toll, wenn da nicht die Nervosität vor den ersten Arbeitstagen wäre. Wie sind die neuen Kollegen, und wie gelingt es dir, den Leuten im Job sympathisch zu sein?
Inhaltsverzeichnis
Was du (nicht nur) in der ersten Zeit beachten solltest
Du willst am liebsten innerhalb kurzer Zeit fester Bestandteil des Teams werden? Ein guter Start ist wichtig und eine gute Basis für eine längere erfolgreiche Zusammenarbeit.
In vielen Unternehmen werden neue Mitarbeiter nicht nur herzlich begrüßt, sondern in den ersten Wochen auch all ihren Kollegen vorgestellt. Gespannt wird der neue Kollege von den anderen beobachtet. Grund dafür ist nicht nur das Interesse an dem ersten Eindruck, der durch deine Anwesenheit entsteht: Je nach Betrieb gibt es nämlich die unterschiedlichsten Fettnäpfchen, in die man tappen kann. Wenn du Glück hast, wirst du entsprechend vorgewarnt.
Versuche, dir möglichst schnell alle Namen zu merken
Wenn du zu den Menschen gehörst, die ein schlechtes Namensgedächtnis haben, dann kannst du dir Eselsbrücken ausdenken oder dir die Namen unauffällig notieren. Wichtig ist, dass die Namen, die du besonders häufig brauchst, in den ersten Tagen sitzen.
Wirst du durch andere Abteilungen des Unternehmens geführt, kann kein Mensch von dir erwarten, dass du dir gleich alle Namen merkst. Vielleicht begegnet ihr euch später auf einer Betriebsfeier wieder und prägt euch eure Namen erst dann richtig ein.
Sei hilfsbereit
- Der Paketbote klingelt an der Tür, für deren Öffnen du eigentlich nicht zuständig bist?
- Du hast einen riesengroßen Stapel zum Kopieren, und dann kommt die Kollegin, die nur eine Seite ablichten möchte?
In solchen Situationen gilt es, kurz nachzudenken, welche Reaktion von den anderen Mitarbeitern erwünscht ist. Im ersten Fall heißt das beispielsweise, die Empfangssekretärin, die gerade auf der Toilette ist, zu entlasten, indem die Tür geöffnet wird.
Im zweiten Fall zeugt es von Freundlichkeit, der Kollegin den Vortritt am Kopierer zu lassen. Das bedeutet jedoch nicht, dass du generell Aufgaben für Andere übernehmen sollst, wenn dir die Befugnis oder der Auftrag dazu fehlt. Wenn du beispielsweise nicht dafür verantwortlich bist, die Telefonanrufe deiner Kollegin zu beantworten, dann nimm auch nicht den Hörer ab. Wichtig ist, dass du dies alles mit der Person, die dich einarbeitet, absprichst und ggf. Fragen stellst.
Behandle niemanden von oben herab
Mag sein, dass du über eine höhere Schulbildung verfügst als die Sekretärin. Das ist aber noch lange kein Grund, ihr gegenüber hochnäsig zu sein. Gehe mit allen Mitarbeitern kollegial um. Das bedeutet beispielsweise auch, den Raumpfleger freundlich zu grüßen.
Wer lästert, macht sich keine Freunde
Lästerern wird sehr leicht ein schlechter Charakter unterstellt, auch wenn solche Personen häufig nur die Wahrheit sagen. Sogar wenn du mitbekommst, wie Kollegen über einen anderen sprechen, solltest du dich nicht an den Lästereien beteiligen, solange du die einzelnen Personen nicht einschätzen kannst.
Nicht nur über einzelne Menschen solltest du nicht schlecht reden, sondern auch über Arbeitsabläufe: Jeder Betrieb hat seine Eigenheiten, die für die langjährigen Mitarbeiter selbstverständlich sind, einer neuen Person jedoch merkwürdig vorkommen können. Arbeite dich in deiner Anfangszeit einfach in Ruhe ein. Wenn du dich gar nicht mit bestimmten Regelungen abfinden kannst, dann thematisiere das Problem doch einmal bei deinem Vorgesetzten. Oder: Wenn du überhaupt nicht an dem Job hängst, steht es dir frei, zu kündigen.
Lehne keinerlei Arbeit ab
In vielen Stellenanzeigen werden manche Arbeitsbereiche, die nicht zu den Hauptaufgaben des Studenten gehören, absichtlich nicht erwähnt. Insbesondere in kleineren Unternehmen kann es passieren, dass du mit Aufgaben betraut wirst, für die du dich überqualifiziert fühlst. Dass das nicht nur einfache Tätigkeiten wie die Annahme des Telefons betreffen kann, zeigt das folgende Beispiel:
Eine frisch gegründete Marketing-Agentur hat sich ausgedacht, sich eine Raumpflegekraft zu sparen und lässt das Großraumbüro stattdessen von seinen Mitarbeitern putzen. Jemand, der neu ins Team stößt und dem bei dieser Tätigkeit ein Zacken aus der Krone bricht, passt laut Meinung des jungen Inhabers nicht in seine Firma.
Unser Rat hierzu? Wie hoch oder niedrig deine Toleranzgrenze bei solchen Zusatztätigkeiten ist, hängt davon ab, wie sehr du den Job magst oder brauchst. Du selbst fällst die Entscheidung!
Beteilige dich an Veranstaltungen
Alle Kollegen gehen am Donnerstag nach Dienstschluss zum Business-Stammtisch? Wenn du dich aus solchen Aktivitäten ausklinkst, läufst du Gefahr, auch ansonsten zum Außenseiter zu werden. Und: Auch vom Chef kann ein Engagement über die reine Arbeitsleistung hinaus erwartet werden (Stichworte: „Networking“ und „Teambuilding“).
Eine herzliche Geste: Der Einstandskuchen
Alle Mitarbeiter und auch der Inhaber freuen sich, wenn es etwas Leckeres gibt. Anhand einer kleinen Aufmerksamkeit, die nicht einmal süß sein muss, kannst du dich für deine Einstellung und für das nette Kennenlernen der Kollegen bedanken. Inspirationen dazu findest du in unserem Artikel Einstand im Job. Auch bei Mitarbeitern, mit denen du sonst kaum etwas zu tun hast, kannst du auf diese Weise einen sympathischen Eindruck machen.
Passe „gut ins Team“
„Na, entweder passt man ins Team oder nicht“, magst du dir jetzt denken. Doch es gibt ein paar einfache Dinge, die man beherzigen kann, wenn man sich gern integrieren möchte – und das, ohne sich zu verbiegen.
In den ersten Wochen ist es wichtig, dass du dein Umfeld beobachtest und dein Verhalten möglicherweise an das, was in dem jeweiligen Betrieb üblich ist, anpasst. Um dir das zu veranschaulichen, ein paar Beispiele:
- Die Kollegen gehen immer pünktlich in den Feierabend. Wenn du trotzdem länger bleibst, obwohl es von dem Vorgesetzten nicht verlangt wurde, kannst du dich genau mit diesem Verhalten unbeliebt machen.
- Im Betrieb gibt es keinen Dresscode. Nicht weil du es so gern magst, sondern weil du einen besonders professionellen Eindruck machen willst, erscheinst du in Anzug und Krawatte und trägst deine persönlichen Dinge in einer Aktentasche. Ein solches Verhalten kann nicht nur dazu beitragen, dass du den anderen Personen weniger sympathisch bist: Du gibst ihnen mit deinem Overdressing auch einen Grund zum Lästern.
Benutze deinen gesunden Menschenverstand
Mitarbeiter (und übrigens auch Chefs) fürchten sich nicht nur vor neuen Kollegen, die die in der Bewerbung angegebenen Fähigkeiten wie bestimmte Software-Kenntnisse gar nicht besitzen. Auch Personen, die lieber den Kollegen fragen, anstatt sich selbstständig einen Überblick über den jeweiligen Fall zu verschaffen, machen sich unbeliebt: Sie rauben ihren Kollegen Zeit und gehen ihnen möglicherweise auch auf die Nerven.
Kündige, wenn du dich komplett ungeeignet fühlst
Möglicherweise wirst du im Laufe deines Studiums (oder Lebens) Arbeiten kennenlernen, für die du aufgrund deiner Persönlichkeit oder Talente einfach nicht geeignet bist und an denen du auch keinen Spaß hast.
Fallbeispiel:
Ludwig, Student der Angewandten Stochastik, ist ein Mensch, der sehr introvertiert ist, und Small Talk oder ein kundenorientiertes Verhalten gehören nicht gerade zu seinen Stärken. Um sein Studium zu finanzieren, ist er dringend auf einen Job angewiesen. Bei einem Callcenter erhält er die Gelegenheit, als Telefonist zu arbeiten. Obwohl er von Beginn an ein schlechtes Gefühl bei der Sache hat, nimmt er den Job an, da er zu dieser Zeit keine Alternative gefunden hat. Zur Ausübung der Tätigkeit in dem Callcenter muss er sich komplett verstellen, was ihm keine Freude macht und für ihn sehr anstrengend ist.
Auch wenn es sich um einen Studentenjob – und damit um eine vorübergehende Tätigkeit – handelt, solltest du dich nicht verbiegen müssen, um im Job bestehen zu können. Deine Kollegen erledigen die Arbeit mit Leichtigkeit und erzielen dabei gute Resultate? Du hingegen musst dir sehr viel Mühe geben und schneidest dabei immer noch schlecht ab? In einem solchen Fall kannst du dich bei deinen Kollegen beliebt machen, indem du deine Schwäche eingestehst und – falls die anderen Mitarbeiter unter den Konsequenzen deiner Minderleistung zu leiden haben – kündigst.
Fazit
Neuer Arbeitgeber, neue Personen: Diese Situation wird dir nicht nur während deines Studiums, sondern auch als Absolvent begegnen. Der große Unterschied zwischen der Arbeitssituation im Studium und danach: Als Student hat man die Freiheit, alle möglichen Dinge auszuprobieren, auch in Hinblick auf die Arbeit. Studentenjobs, auf die man lieber nicht angesprochen werden möchte, kann man einfach aus dem Lebenslauf streichen. Wenn du einen Job kündigst oder verlierst, entsteht nicht gleich eine Lücke im Lebenslauf, und du musst dich auch nicht bei der Arbeitsagentur melden.
Deshalb unser Tipp: Nutze die Zeit des Jobbens in deinem Studium, um herauszufinden, in welcher Art von Unternehmen du dich am wohlsten fühlst und welche Tätigkeiten am besten zu deiner Persönlichkeit und deinen Begabungen passen. Denn: Wenn du erst einmal weißt, was dir am besten liegt, wirst du keine Tipps wie die obigen mehr brauchen, da du dich intuitiv richtig verhalten wirst.
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Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.
Joana hat Germanistische Linguistik und Musikwissenschaft an der LMU studiert und ist als externe Redakteurin für careeasy – Dein Karriere-Magazin von stellenanzeigen.de tätig.