Telefonische Rückfragen vor der Bewerbung: 8 Regeln, die du beachten solltest
Du willst dich auf eine Stellenanzeige bewerben, hast aber noch ein paar Fragen zu dem ausgeschriebenen Job – was nun? Häufig sind in Stellenanzeigen ein Ansprechpartner und eine dazugehörige Telefonnummer für Rückfragen angegeben. Das bedeutet, dass du bei Bedarf wichtige Fragen bereits vorab telefonisch klären kannst. Dabei hast du natürlich die Möglichkeit, die Aufmerksamkeit des Personalers auf dich zu lenken und dir einen Vorteil gegenüber anderen Bewerbern zu verschaffen. Es kann allerdings auch nach hinten losgehen.
Inhaltsverzeichnis
Solltest du den verantwortlichen Personalreferenten vorab kontaktieren wollen, haben wir ein paar Regeln für dich zusammengestellt.
Anrufen vor der Bewerbung?
Normalerweise startet der Bewerbungsprozess mit der Ankunft deiner Bewerbung beim zuständigen Personaler. Sollte dieser Interesse an dir haben, lädt er oder sie dich zu einem Vorstellungsgespräch ein. Rufst du allerdings in der Personalabteilung an, noch bevor du deine Bewerbung überhaupt losgeschickt hast, stellst du schon zu diesem frühen Zeitpunkt den ersten Kontakt her. Damit hat der oder die Verantwortliche deinen Namen natürlich bereits im Kopf.
So ein persönliches Telefonat kann dir noch weitere Vorteile verschaffen. Beispielsweise könntest du Informationen erhalten, die deine Mitbewerber nicht haben. Zudem werden dabei hoffentlich deine Fragen geklärt und du erhältst bereits den Namen deines Ansprechpartners für die Bewerbung. Des Weiteren kannst du dich in deiner Bewerbung direkt auf das Telefonat beziehen und hast damit schon mal einen guten Einstieg, den du geschickt nutzen kannst. Letzten Endes kann ein Anruf dein Interesse an der Stelle noch verdeutlichen, was einen guten Eindruck macht.
Allerdings kannst du mit deinem Anruf auch genau das Gegenteil erreichen und dir die Chancen auf den Job verbauen. Nicht jeder Personaler freut sich über einen Anruf und viele haben keine Zeit für ein ausführliches Telefonat mit dir. Sollten sie also merken, dass du ohne wichtige Grundlage anrufst, kann sie das schnell verärgern. Und so bleibt dein Name direkt negativ im Gedächtnis der Entscheider.
Es gibt also keine klare Antwort darauf, ob du vor deiner Bewerbung eine telefonische Kontaktaufnahme vornehmen solltest oder nicht. Fest steht aber, dass du es nur tun solltest, wenn du einen guten Grund hast. Zum Beispiel, wenn du nähere Informationen über eine Stelle erbitten möchtest. Bei Stellenanzeigen aus dem Internet ist es außerdem meist völlig okay, telefonisch nach der Aktualität der Ausschreibung zu fragen.
Auch Rückfragen zu den geforderten Qualifikationen sind in Ordnung, da du sowohl dir als auch dem Unternehmen dadurch Zeit sparen kannst, falls die Stelle doch nicht zu dir passen sollte. Möchtest du eine Initiativbewerbung rausschicken, kann dir eine vorherige telefonische Kontaktaufnahme viel Zeit ersparen, da du so beispielsweise herausfinden kannst, ob deine gewünschte Stelle überhaupt vorhanden ist.
8 Tipps für die telefonische Nachfrage
Allerdings solltest du bei so einem Anruf auf gewisse Punkte achten und dich richtig vorbereiten. Denn durch das Telefonat erzeugst du bereits einen ersten Eindruck beim Verantwortlichen. Und für dich als Bewerber oder Bewerberin ist dieser besonders wichtig. Hier sind 8 wichtige Tipps für die telefonische Kontaktaufnahme vor der Bewerbung.
#1: Rufe nicht spontan an
Bevor du beim Unternehmen anrufst, solltest du bereits vorab Informationen über die Firma sammeln. Lässt du diese während des Gesprächs geschickt einfließen, präsentierst du dich damit direkt in einem guten Licht. Es zeigt, dass du dich bereits mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hast. Außerdem hilft dir das Informationensammeln, die richtigen Fragen zu stellen. Verzichtest du auf eine Recherche, kann es passieren, dass du Fragen stellst, die eigentlich bereits auf der Firmenwebseite beantwortet werden. Das weiß der Personaler natürlich und könnte ihn verärgern.
#2: Bereite dich gut vor
Einfach mal eben beim Personaler durchklingeln? Keine gute Idee! Notiere dir vor dem Gespräch lieber ganz genau, welche konkreten Fragen du zur Bewerbung hast. Rufe nicht planlos an, sondern mit einer klar durchdachten Agenda. Der Personaler soll sofort merken, dass du dich vorbereitet hast und seine Zeit nicht verschwenden willst. So entstehen keine unnötigen und peinlichen Pausen und du vermeidest unprofessionelles Herumgestotterte, solltest du aus Nervosität mal etwas vergessen. Stattdessen wirkst du kompetent und organisiert.
#3: Sei auf Rückfragen gefasst
Nicht nur du kannst Fragen stellen, auch der Personaler will eventuell etwas von dir wissen, wenn er dich in der Leitung hat. Lege dir vor dem Anruf am besten deinen Lebenslauf neben das Telefon. Dann besteht nicht die Gefahr, dass du bei Nachfragen wichtige Daten vergisst oder vertauscht. So hast du alles übersichtlich vor dir und findest auf Fragen zu deinem Werdegang schnell die richtige Antwort. Du solltest deine wichtigsten Qualifikationen sofort nennen können, wenn du danach gefragt wirst.
#4: Verlange nach dem Ansprechpartner für deine Bewerbung
Natürlich ist es optimal, wenn du direkt mit deinem richtigen Ansprechpartner reden kannst. Falls du allerdings nicht bis zur angegebenen Person durchdringst und mit einem anderen Mitarbeiter sprechen musst, solltest du dir den Namen unbedingt genau aufschreiben und das Gespräch im Anschreiben erwähnen. Dein Ansprechpartner hat so die Möglichkeit, Rücksprache mit diesem bestimmten Mitarbeiter zu halten, und sieht, dass du dich telefonisch um Informationen bemüht hast.
#5: Frage nichts, was bereits in der Anzeige beantwortet wird
Bevor du beim Unternehmen anrufst, solltest du dir bewusst sein, dass du eventuell nicht der einzige Bewerber bist, der anruft. Erhält der Personaler immer wieder dieselben Fragen, welche jedoch eigentlich bereits in der Anzeige beantwortet werden, ist das ziemlich ärgerlich. Lies die Stellenanzeige deshalb vorher genau durch und sieh nach, ob deine Frage nicht doch irgendwo beantwortet wird. Vielleicht ist die Information etwas versteckt oder missverständlich ausgedrückt. Bist du dir nicht sicher, kannst du Freunde fragen, was sie darüber denken. So vermeidest du, dass du unnötig zum Telefon greifst.
#6: Hole dir einen „Aufhänger“ zu deinem Anschreiben
Stelle in der schriftlichen Bewerbung eine fachlich auf die Position bezogene Frage. Geht es zum Beispiel um eine Position im Vertrieb, frage nach der Anzahl der zu betreuenden Kunden. Erhältst du eine wertvolle zusätzliche Information zur Position, hast du dadurch bereits einen super Aufhänger für dein Anschreiben. Wenn dein Gesprächspartner die Frage nicht beantworten kann oder will, kannst du in deinem Anschreiben die Frage neu aufgreifen.
Mit dem Beispiel Vertrieb könnte das so aussehen:
„In einem persönlichen Gespräch möchte ich gerne noch meine Fragen zur Kundenstruktur klären“.
Wenn du eine Antwort bekommen hast, mache im Anschreiben deutlich, dass du mit dieser Information etwas anfangen kannst:
„Bei der von Ihnen genannten Kundenzahl scheint mir eine 4-wöchige Besuchsfrequenz sinnvoll. Mit dieser Betreuungsmethode bin ich vertraut.“
#7: Rufe aus einer ruhigen Umgebung an
Dein Ansprechpartner sollte weder durch Staubsaugergeräusche und Hundegebell noch durch Geräusche aus deinem Arbeitsalltag abgelenkt werden. Bei Letzterem könnte er den Eindruck gewinnen, dass du dich auf Kosten deines jetzigen Arbeitgebers bewirbst. Suche dir also einen ruhigen Ort, an dem du ungestört telefonieren kannst und dich dein Gesprächspartner gut versteht. Alles andere wirkt unprofessionell und schadet deiner Bewerbung eher, da du eventuell negativ im Gedächtnis des Verantwortlichen zurückbleibst.
Überlege dir außerdem auch, zu welchem Zeitpunkt du anrufen möchtest. Vermeide dabei die typischen Stoßzeiten, denn es kann passieren, dass dein Ansprechpartner gerade im Stress ist und nur wenig Zeit für dich und deine Fragen hat. Zu Beginn des Gesprächs solltest du außerdem immer nachfragen, ob es gerade passt oder du zu einem späteren Zeitpunkt nochmal anrufen darfst.
#8: Beende das Gespräch positiv
Generell solltest du während des ganzen Gesprächs freundlich und höflich bleiben, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Am Ende des Telefonats freut sich dein Ansprechpartner sicher, wenn du dich bei ihm für seine Zeit und seine Antworten bedankst. Ein positives Gesprächsende sorgt für ein positives Gefühl beim Personaler. Passende Abschiedsworte sind zum Beispiel:
„Nach unserem Gespräch bin ich sicher, dass ich mich bei Ihnen bewerben will. Meine Unterlagen werde ich Ihnen noch heute/bis zum … zusenden“.
Fazit
Ist es sinnvoll, als Bewerber bereits vor dem Einreichen der Bewerbungsunterlagen beim Unternehmen anzurufen, um mehr über die ausgeschriebene Position zu erfahren? Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. So ein Anruf kann dir sowohl Vor- als auch Nachteile bringen, weshalb du dir gut überlegen solltest, ob du zum Hörer greifst. Hast du dich dazu entschlossen, einen Anruf zu wagen, solltest du dich vorab gut vorbereiten und während des Telefonats stets höflich und professionell bleiben, um einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen.
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Marina ist Redakteurin, Content-Managerin & Autorin. Sie hat Romanische Sprachen, Literatur & Linguistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert. Schreiben ist für sie nicht nur ein Beruf, es ist auch ihre große Leidenschaft. Für careeasy – Dein Karrieremagazin von stellenanzeigen.de schreibt Marina freiberuflich über Themen rund um Bewerbung, Karriere und Persönlichkeitsentwicklung.