Der Weg von der Fach- zur Führungskraft ist nicht einfach. Hat man ihn geschafft, stellen sich viele neue Herausforderungen – die wichtigste und anspruchsvollste ist wohl, als Führungskraft mit Mitarbeitern und Teams umzugehen. Wir verraten Ihnen, was einen tollen Chef ausmacht.

Fachkenntnisse versus Soft Skills

Zahlreiche Befragungen zeigen: Der weitaus überwiegende Teil der Mitarbeiter meint, dass Führungsfähigkeiten und –stil ihre eigenen Leistungen direkt beeinflussen. Und auch Experten bestätigen, dass für stattliche drei von vier Mitarbeitern ihr Vorgesetzter Stress-Faktor Nummer eins ist.
Klare Sache also: Wer zur Führungskraft avanciert, der wird ab sofort weniger an seinen Fachkenntnissen als an seinen Führungsqualitäten gemessen.

Was heißt schon „perfekt“?

Wer sich anschickt, ein perfekter Chef zu sein, sollte sich zunächst von der Idee verabschieden, perfekt zu sein. Denn es ist weder realistisch, keine Fehler zu machen noch in fachlicher Hinsicht besser zu sein jeder einzelne Mitarbeiter des eigenen Teams.
Wer sich das klar gemacht hat, kann daraus bereits die ersten wichtigen Grundregeln ableiten, die einen guten Chef ausmachen:

  • Geben Sie eigene Fehler zu und wälzen Sie sie nicht auf Ihr Team ab!
  • Stehen Sie zu fachlichen Unsicherheiten und fragen Sie ihre Experten im Team offen nach ihrem Rat!
  • Lernen Sie aus eigenen Fehlern und denen Ihres Teams! Damit schaffen Sie ein Klima, in dem Fehler nicht verteufelt werden sowie die Grundlage für Verbesserung – bei sich selbst und jedem ihrer Mitarbeiter.

Ihre wichtigster Job: „Möglichmacher“

Wichtig für Ihren Erfolg als Teamleader ist ihre Fähigkeit, Erfolg zu ermöglichen. Dazu gehören eine Reihe von Aufgaben, die Sie auf keinen Fall vernachlässigen und ignorieren sollten.

  • Definieren Sie für Mitarbeiter und Teams klare Ziele und gewähren Sie Handlungsspielräume. So stellen Sie sicher, dass jeder weiß, was von ihm erwartet wird und ermöglichen zusätzlich, dass Mitarbeiter eigenverantwortlich agieren können.
  • Scheuen Sie sich nicht davor, Entscheidungen zu treffen. Denn: Wer Entscheidungen verschleppt oder gar nicht fällt, lähmt alle seine Mitarbeiter und verhindert so, dass sie die zuvor definierten Ziele erreichen können.

Mit Werten umgehen

Von eklatanter Bedeutung für Führungskräfte ist es, Werte zu haben, zu kommunizieren und im täglichen Umgang mit Mitarbeitern auch praktisch zu „leben“. Die Top 4 der Werte für Führungskräfte:

  • Loyalität im Arbeitsalltag bedeutet zum Bespiel, sich bei Konflikten vor seine Mitarbeiter zu stellen, Fehler des Teams „auf die eigene Kappe“ zu nehmen oder Mitarbeitern in persönlichen Krisen für begrenzte Zeiträume einen Schutzraum zu gewähren.
  • Wertschätzung zeigen Sie durch Lob für gute Leistungen und ein „Danke“ für Support jeder Art.
  • Respekt bedeutet unter anderen, dass Sie ihre Mitarbeiter nicht vor Kollegen rügen.

Wer sich ausführlicher mit dem Thema Führung auseinandersetzen möchte, findet hier eine interessante Studie zum Thema.

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir die männliche Form (generisches Maskulinum), z. B. „der Mitarbeiter“. Wir meinen immer alle Geschlechter im Sinne der Gleichbehandlung. Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und ist wertfrei.