Wer bei Köbes an Kölsch denken muss, liegt damit gar nicht mal so verkehrt. Tatsächlich hat ein Köbes tagtäglich mit dem Kölner Bier zu tun. Sein Arbeitsplatz sind die Brauhäuser und Kneipen Kölns, in denen er die Gäste mit Speis und vor allem Trank versorgt. Diese rufen dort gerne mal den Satz: „Köbes, noch e Kölsch!“. Doch ein Köbes ist kein gewöhnlicher Kellner. Was genau den Köbes so besonders macht und wie es zu dieser Bezeichnung kam, erfährst du in diesem Artikel.

Was ist ein Köbes?

Einen Köbes findet man nur an ganz bestimmten Orten: nämlich in Kölner Brauhäusern oder urigen Kneipen derselben Stadt. Wer dort nach einem Kellner fragt, wird mit einem bösen Blick gestraft. Denn ein Köbes oder eine Köbine möchte nicht mit diesem Berufstitel bezeichnet werden. Tatsächlich verstehen sie sich als eigenständige Berufsgruppe mit Tradition.

Was sie besonders macht, ist ihre direkte, schlagfertige, vorlaute und etwas derbe Art, die man in anderen Städten so nicht unbedingt kennt und die einige Gäste irritieren kann. Jedoch gewöhnt man sich schnell an die irgendwie auch herzliche Art der Köbesse. Als Gast sollte man die Sprüche nicht zu ernst nehmen und stattdessen frech zurückkontern. Allerdings kann man sich dann auch auf eine heftige Retourkutsche gefasst machen. Der Köbes möchte eben gerne das letzte Wort haben.

Luftaufname von Köln
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Köbinen und Köbesse sind nicht nur Bedienungen, sondern gleichzeitig Entertainer und gute Zuhörer. Sie tragen traditionelle Trachten, die aus einem wollenen Kamisol, ähnlich einer Weste, einem blauen Wollpullover oder kräftigem Hemd und einer Lederschürze besteht. Das Gewand erinnert an die frühere Kleidung des Brau-Gesellen.

Das wichtigste Accessoire des Köbes ist der Bierkranz, in dem er das Kölsch austeilt und ohne Nachfrage jeden versorgt, der auf dem Trockenen sitzt. Daher ist es in Kölner Brauhäusern wichtig, die Regeln zu kennen. Nur wer einen Bierdeckel aufs Glas legt, bekommt keinen Nachschub mehr. Sonst geht es ununterbrochen weiter, sobald man ausgetrunken hat. Gut, man kann dem Köbes auch einfach sagen, dass man genug hat. Aber das wissen viele Touristen nicht.

Bier wird gezapft
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Woher kommt der Begriff Köbes?

Wie die Bezeichnung Köbes entstanden ist, lässt sich heute nicht mehr eindeutig feststellen. Es gibt zahlreiche Legenden, die den Ursprung erklären. So heißt es beispielsweise, dass der Name auf einen gewissen Jakob Fischer zurückgeht. Köbes ist nämlich die rheinische Form von Jakob. Die Legende besagt, dass besagter Jakob Fischer irgendwann im 19. Jahrhundert bei einem Wetttrinken gewann und dadurch einen Streit zwischen der Altbier-Brauerei und den Kölsch-Brauern zugunsten der letzteren entschied. Eine andere Geschichte erzählt, dass Köbesse vom Jakobsweg zurückgekehrte Pilger waren, die in Kölner Brauhäusern arbeiteten, um sich ihr Geld zu verdienen und dort den Gästen von ihren Reisen erzählten.

Was verdient ein Köbes?

Ein Köbes bekommt kein festes Gehalt. Er fungiert quasi als Zwischenhändler und muss das Bier, welches er verkauft, zunächst einmal selbst kaufen. Meist werden die getrunkenen Biere mit einer Strichliste auf dem Bierdeckel vermerkt und später abkassiert. Als Köbes muss man daher ein gutes Gedächtnis haben, um Zechprellern das Handwerk zu legen. Auch das Trinkgeld ist eine wichtige Einnahmequelle für Köbesse und Köbinen.

Kölsch Bier
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Fazit

Der Köbis ist nicht einfach nur ein Kellner, sondern Bedienung, Entertainer und Zuhörer in einem. Mit seiner rauen, aber herzlichen Art macht er den Besuch eines Kölner Brauhauses zu einem echten Erlebnis. Da die Arbeit ein Knochenjob ist, ist sie traditionell ein Männerberuf. Mittlerweile gibt es jedoch auch zahlreiche Köbinen, die sich diesen Beruf ebenfalls zu ihrer Berufung gemacht haben. Fest steht: Köbinen und Köbesse machen ihre Arbeit mit Stolz. Sie lieben das, was sie tun, und sind ein unvergleichliches Kölner Markenzeichen.

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