Dein Vorstellungsgespräch steht an, und du bist dir unsicher, wie du dich kleiden sollst? Der erste Eindruck ist ausschlaggebend dafür, ob du einen Job bekommst bzw. in die nächste Runde eingeladen wirst oder nicht. Damit du auf Nummer Sicher gehen kannst, wollen wir dir in diesem Artikel goldene Regeln für Kleidung geben, die immer gut ankommt. Außerdem erfährst du, was in Sachen Kleidung die No-Gos beim Bewerbungsgespräch sind.

Tipps für Frauen

1. Nicht zu viel nackte Haut zeigen

Beim Bewerbungsgespräch geht es darum, sich professionell zu präsentieren. Jegliche Kleidung, die die Personaler in Verlegenheit bringen könnte wie ein zu weit ausgeschnittenes oder transparentes Oberteil oder ein sehr kurzer Rock, sollte auf jeden Fall vermieden werden. Mit einer Bluse und einer guten Hose oder einem eleganten Kleid in gedeckten Farben machst du in den meisten Fällen vieles richtig.

2. Keine grellen oder knalligen Farben oder Urlaubsklamotten

Das Shirt in Orange, die Hose in Neongelb oder das stark gemusterte Oberteil machen vor allem in konservativen Branchen einen unprofessionellen Eindruck. Bewirbst du dich aber als Animateurin bei einem Hotel, können genau diese Farben gefragt sein. Goldrichtig liegst du bei einem Bewerbungsgespräch jedoch in den meisten Fällen mit den Farben Dunkelgrau oder Dunkelbraun, da diese Farben viel Seriosität ausstrahlen. Doch auch Hellgrau, Hellblau oder Dunkelflieder können sehr vertrauenserweckend sein. Wichtig ist in den meisten Bereichen mit Kundenkontakt, dass du Stilgefühl zeigst, weshalb du auch die folgenden Tipps beherzigen solltest:

3. Nicht zu viel Schmuck

Du hast dir dein – in deinen Augen perfektes – Outfit zusammengestellt, bist dir aber unsicher, wie viel Schmuck du tragen solltest? Weniger ist in diesem Fall mehr. Ein dezentes Kettchen kann deinen Stil betonen, während zu auffällige Schmuckanhänger einen unprofessionellen Eindruck hinterlassen. Piercings wirken vor allem in der Banken- und Versicherungsbranche unangemessen, weshalb nicht selten die Entscheidung zwischen dem Gesichtsschmuck und einem seriösen Job gefällt werden muss.

4. Keine zu auffälligen Schuhe

  • Egal, wie gern du deine High Heels oder Peeptoes trägst – beim Vorstellungsgespräch können sie je nach Branche einen zu aufreizenden Eindruck hinterlassen. Und vor allem dann, wenn du nicht gut darin gehen kannst, solltest du lieber auf anderes Schuhwerk ausweichen. Wenn es um die Bewerbung als Modefachverkäuferin geht, kannst du jedoch genau mit solchen Schuhen einen modebewussten Eindruck hinterlassen.
  • Wenn es um einen Job geht, in dem es wichtig ist, gut anpacken zu können, solltest du deine Qualitäten bereits während des Bewerbungsgespräches signalisieren, indem du keine allzu unpraktischen Klamotten trägst.
  • Schuhe, die in den meisten Branchen einen angemessenen Eindruck machen: Dunkelfarbene Hochfrontpumps. Diese sind meist bequem zu tragen und sehen gleichzeitig elegant aus.

5. Make-up: Lieber dezent

Verzichte am Tag deines Bewerbungsgesprächs auf knallroten Lippenstift oder Smokey Eyes. Auch vom Tragen künstlicher Wimpern raten wir dir ab. Wenn du in der Modebranche Fuß fassen möchtest, dann solltest du jedoch nicht auf Mascara und leichtes Tages-Make-up verzichten. Doch auch in allen anderen Branchen hinterlässt du mit dezent aufgetragener schwarzer Mascara einen gepflegten Eindruck.

6. Frisur: Lieber unauffällig

Du hast neue Extensions und bist stolz darauf? Willst du als Friseurin arbeiten, kannst du deine tolle neue Frisur ruhig betonen. In allen anderen Fällen jedoch sollten deine Haare nicht in den Vordergrund rücken. Wichtig ist, dass deine Haare die Augen nicht verdecken. Schließlich will dir der Personaler in die Pupillen schauen!

7. Fingernägel – gepflegt und dezent

Wer in einem Nagelstudio arbeiten will, sollte darauf Acht geben, dass die Fingernägel als Kostprobe des eigenen Könnens fungieren können. In anderen Fällen sollten die Fingernägel nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sie sollten nicht zu lang sein und müssen nicht unbedingt lackiert werden. Wer sich in einer konservativen Branche bewirbt, wird mit blau lackierten Fingernägeln auf Anhieb „unten durch“ sein. In jedem Fall sollten die Fingernägel gefeilt und sauber sein.

8. Dresscodes in bestimmten Branchen und Positionen

Solltest du dich für eine Führungsposition oder in der Finanzbranche bewerben, kommst du an einer Bluse mit Anzug bzw. Blazer nicht vorbei. Solltest du jedoch aus sicheren Quellen wissen, dass du in diesem Aufzug bei dem jeweiligen Unternehmen overdressed wirken würdest, so wähle ein elegantes Outfit, in welchem du dich als kompetente Mitarbeiterin präsentieren kannst.

Kleidung Männer im Vorstellungsgespräch
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Tipps für Männer

1. Ein dunkler Anzug ist häufig die optimale Wahl

Hast du Interesse an einer Führungsposition, so trägst du am besten einen gepflegten Anzug, ein Hemd mit Krawatte und Lederschuhe. Doch auch wenn es um das Vorstellungsgespräch für deine Bewerbung als Auszubildender im Bereich Bank, Recht etc. geht, machst du mit einem Anzug einen respektvollen Eindruck.

2. Keine offenen Schuhe oder Strandkleidung

Die Temperaturen draußen haben einen Höchststand erreicht? Auch dann sei Männern vom Tragen offener Schuhe beim Vorstellungsgespräch abgeraten. Als Faustregel gilt auch für die übrige Kleidung: Alles, was auch gut zum Aufenthalt am Strand passen würde wie kurze Hosen sind im Bewerbungsgespräch tabu.

3. Das Outfit sollte gut zum Job passen

Wer sich für eine Stelle interessiert, in welcher handwerkliches Geschick eine große Rolle spielt, kann im Anzug den Eindruck machen, sich zu fein für bestimmte Aufgaben zu sein. Wähle daher in diesem Fall ein legeres Outfit wie etwa eine ordentliche Jeans und ein sauberes Hemd.

4. Bartpflege oder Rasur

So selbstverständlich, wie du zum Vorstellungsgespräch frisch geduscht und in frischen Klamotten erscheinst, solltest du auch deinen Bart pflegen, was entweder ein Nachschneiden der Konturen oder eine Rasur bedeuten kann.

5. Männerschmuck

Während dezenter Schmuck wie eine hochwertige Uhr und ein Ring angemessen sind, stellt zu aufdringlicher Schmuck wie etwa eine dicke Goldkette deine Seriosität infrage. Alle Piercings solltest du für das Vorstellungsgespräch lieber abnehmen, wenn du keine Zeit verschwenden willst.

Tipps, die für Männer und Frauen gleichermaßen gelten

„Kleide dich für den Job, den du willst, nicht für den, den du bereits hast“

So ähnlich hat es Modedesigner Giorgio Armani einmal gesagt. Das bedeutet: Auch wenn du in deinem bisherigen Job problemlos Sandalen und ausgeleierte Jeans tragen konntest, bedeutet das noch lange nicht, dass diese Kleidung eine Karrierestufe darüber akzeptiert wird. In den meisten Karrierestufen wird ein Outfit, welches gepflegt und nicht zu auffällig ist, gern gesehen.

Auch optisch gut ins Team passen

Betrachte die Mitarbeiterfotos auf der Unternehmenswebsite: Welche Kleidung tragen die Personen? Sind es überwiegend gedeckte Farben, so solltest du schrille Farben beim Vorstellungsgespräch meiden. Selbst dann, wenn die Klamotten auf den Mitarbeiterfotos leger wirken, solltest du bei dem Bewerbungsgespräch Vorsicht walten lassen: Lieber etwas zu elegant kleiden als zu leger. Denn: Es ist wichtig, zu zeigen, dass man den Termin ernst nimmt.

Keine zu enge Kleidung

Dein Blazer, den du nur zu Vorstellungsgesprächen trägst, ist dir zu eng? Dann kaufe dir lieber einen neuen, denn in zu enger Kleidung wirst du dich beim Bewerbungsgespräch unwohl fühlen und das auch ausstrahlen. Deine Klamotten sollten gleichzeitig bequem und elegant sein.

Schmuck sinnvoll kombinieren

Sowohl Frauen als auch Männer sollten berücksichtigen, dass man Goldschmuck bei einer Bewerbung in konservativen Branchen nicht mit Silberschmuck kombiniert. Bewirbt man sich hingegen im Modebereich, kann genau diese Kombination erwünscht sein, muss dann jedoch gekonnt eingesetzt werden. Beispielsweise empfiehlt InStyle die Kombination einer silbernen XXL-Uhr mit filigranen Goldarmbändern.

Ein gepflegtes Äußeres ist für alle Pflicht

Auch wer alle Regeln dieses Artikels befolgt, jedoch mit ungewaschenen Haaren und ungeduscht oder mit Schmutz unter den Fingernägeln zum Vorstellungsgespräch erscheint, wird auf Anhieb aussortiert werden, sobald der Personaler auf diesen Umstand aufmerksam wird. Auch sollte ein Deodorant nie vergessen werden.

Verkleide dich nicht

Wenn du Anzüge hasst, dann solltest du dir gut überlegen, ob ein Berufseinstieg im Bereich Bank oder Versicherung das Richtige für dich ist. Zwar ist ein Vorstellungsgespräch etwas Besonderes, und die Kleidung, die während dieses Termins getragen wird, weicht häufig von den Klamotten ab, die dann später im Berufsalltag getragen werden, doch sollte der Kleidungsstil gut zu dir passen und dir selbst auch gut gefallen.

Sollte ein Anzug Pflicht sein: Wenn du das Gefühl hast, verkleidet zu wirken, so merken das die Außenstehenden meistens nicht. Sie kennen dich ja nicht privat. Anders ist es, wenn der Anzug zu eng ist und dich deshalb in deiner Bewegungsfreiheit einschränkt.

Besonderheiten einzelner Branchen

  • Finanz- und Versicherungsbranche: Hier gilt, dass die Kleidung so seriös und förmlich wie möglich sein sollte. Als Dresscode gelten Anzug und Kostüm bzw. Bluse, Rock und Blazer.
  • Positionen ohne Kundenkontakt: Es sei zum Tragen gehobener Freizeitkleidung geraten. Das kann eine Bluse und ein langer Rock sein oder auch eine Bundfaltenhose mit einem gepflegten Shirt. Eine weitere Möglichkeit ist ein Longshirt, welches mit einer dunklen Leggings kombiniert wird.
  • Kreativbranche: In kreativen Berufen darf die Individualität betont werden. Allerdings sollte der Kleidungsstil nicht zu extravagant sein, da der Personaler sonst auf komplizierte Persönlichkeitseigenschaften schließen könnte.

Zusammenfassung

Bestehen Zweifel, wie du dich am besten kleiden solltest, so wähle stets die elegantere Variante. Stelle dir vor, wie sich dein Vorgesetzter kleiden würde, und passe deinen Kleidungsstil entsprechend an. Oder anders gesagt: Du kannst dich ruhig so kleiden wie die Menschen, die sich eine Karrierestufe über dir befinden.

Achte auf ein stimmiges Zusammenspiel von Farben: Mit schwarzen Socken zum schwarzen Anzug und braunen Lederschuhe zum braunen Anzug wirkt man gut angezogen. Auch die Farben von Schuhen und Gürtel sollten aufeinander abgestimmt sein.

Wichtig ist, dass alle Kleidungsstücke (und natürlich du selbst) absolut gepflegt sind. Löcher, Risse oder Flecken sind deshalb tabu, auch wenn sie aus Modegründen so gewollt sind! Klamotten, die nicht neu sind, sollten vor dem Tragen noch einmal begutachtet und gebügelt werden.

Noch ein Tipp: Overdressed wirkst du vor allem dann, wenn du dich als Praktikant oder Azubi in einem Betrieb bewirbst und dabei einen teuren Anzug sowie eine überteuerte Armbanduhr trägst. Da es um eine Stelle geht, in der du wenig Geld verdienen wirst, sorgt ein offensichtlich teures Outfit für Irritationen.

Wir wünschen dir ein gutes Händchen bei der Auswahl der Klamotten!

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